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„Über gleiche Interessen und Werte verbunden“
Das Utopia in Lüneburg ist Co-Working-Space, Start-up-Inkubator und eine Community für Sozialunternehmen.
Wirkungsvolle Arbeit braucht die richtige Umgebung – das ist das Credo von Utopia, dem im Sommer 2023 in Lüneburg eröffneten Co-Working-Space mit Werkstatt, Community und Start-up-Inkubator. „Unser Ziel ist es, ein inspirierendes Umfeld zu bieten, um gemeinsam Veränderung zu schaffen“, fasst Co-Gründerin und Geschäftsführerin Corinna Krome zusammen. Vorbild seien „die Impact Hubs dieser Welt“ gewesen: „Diese Kraft der Gemeinschaft hat mich fasziniert.“
Die Idee hatte die promovierte Politikwissenschaftlerin 2016 mit ihrem Vater, doch Finanzierung und die Suche nach Räumlichkeiten dauerte. 2021 lernte sie ihre Mitgründer*innen Kerstin Blumberg, Medienmanagerin und Gründungsberaterin, und Maschinenbauer und International Business Entrepreneurship-Student Martin Auer kennen. Zusammen bauten die drei das 500-Quadratmeter-Haus in der Lüneburger Altstadt aus.
Der größte Unterschied zu anderen Co-Working-Locations: der Fokus auf soziale und nachhaltige Unternehmen. Man wolle miteinander in den Austausch kommen, „unterstützendes Netzwerk und eine offene Gemeinschaft füreinander sein“, sagt Krome. Dafür gibt es kostenlose Veranstaltungen wie monatliche Gründungslunches, Lesungen, ein regelmäßiges Netzwerk-Frühstück und sogar Workshops für diejenigen, die noch gar nicht genau wissen, wohin es sie treiben wird („Was ich wirklich will – gemeinsam auf dem Weg zu Deiner Utopie“ lautet der Titel). Treffen mit Unternehmer*innen und potenziellen Kapitalgebenden werden ebenso organisiert wie zielgruppenorientierte Angebote beispielsweise für Menschen mit Migrationshintergrund. Utopia kooperiert dafür mit unserer IHKLW, der Wirtschaftsförderung Lüneburg, dem Leuphana Entrepreneurship HUB und anderen.
250 Interessierte haben sich online in der Community angemeldet, rund 30 aktive Co-Workende seien regelmäßig im Utopia, es gibt Tages-, Monats- und Jahrestickets. „Hier arbeitet eine bunte Mischung an Leuten, darunter Studierende, Freelancer, aber auch Angestellte, die remote arbeiten und vor allem Gründer*innen“, berichtet Blumberg, die im Utopia kostenlose Gründungsberatungen anbietet.
Auch das Utopia selbst versteht sich als Sozialunternehmen, das laut Definition ohne Gewinnmaximierung soziale oder ökologische Probleme mit unternehmerischen Mitteln zu lösen versucht. Erste Gründungen sind schon zu verzeichnen: Rund 20 Einzelpersonen und Teams waren bei Blumberg 2023 in der Gründungsberatung, etwa die Hälfte wagt den Schritt zum Sozialunternehmen. Sie bleiben der Community erhalten, freut sich Blumberg: „Es ist toll, sich über gleiche Interessen und Werte verbunden zu fühlen und gemeinsam Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln.“
Anne Klesse
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