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Fachkräfte willkommen!
Als das Medienhaus Correctiv im Januar die Planspiele von Rechten zur systematischen Ausweisung von Menschen mit Migrationshintergrund veröffentlichte, lösten diese rassistischen und menschenverachtenden Überlegungen bundesweit Gegendemonstrationen aus. Viele Menschen und Unternehmen reagierten mit dem deutlichen Signal: Zugewanderte sind bei uns willkommen!
Diese Botschaft ist nicht nur aus menschlicher und politischer Sicht bedeutend. Jeder zweite Betrieb hierzulande kann offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen. Das zeigen die Antworten von über 22.000 Unternehmen im Fachkräftereport 2023/2024, den die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) Ende November veröffentlicht hat. Qualifizierung, Digitalisierung, weniger Teilzeit und längere Lebensarbeitszeit sind wichtige Stellschrauben des Gegensteuerns. Aber dennoch: Ohne mehr Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland wird es nicht gehen.
Es ist daher richtig und wichtig, dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz nachgeschärft wurde. Allerdings müssen wir Willkommenskultur auch leben. Dafür fehlt es nach wie vor an digitaler Beschleunigung, Flexibilität und „offenen Armen im Kopf“, beispielsweise bei Visaerteilung, Berufsanerkennung und Behördengängen. Für Unternehmen bedeuten solche Verzögerungen eine Hürde bei der Anwerbung von ausländischen Mitarbeitenden. Dringend benötigte Fachkräfte müssen monatelang auf ein Visum warten. Das muss sich ändern. Wenn Einwander*innen hierzulande eine Willkommenskultur erleben sollen, gilt das auch im Umgang mit Behörden.
Eine gute Nachricht aus der IHKLW: Wir stellen ausländischen Fachkräften und Unternehmen ab sofort einen Ansprechpartner zur Seite, der rund um die Anwerbung, Einreise und Beschäftigung von ausländischen Fachkräften sowie die Anerkennung von Berufsabschlüssen und Kompetenzen berät. Sönke Feldhusen
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