14.05.2024

Branchenergebnisse - Konjunkturumfrage 1. Quartal 2024

Der aktuelle Konjunkturbericht für die Region Heilbronn-Franken ist nach den verschiedenen Branchen unterteilt. Ein Klick auf die Branche unten zeigt Ihnen die Einzelergebnisse

1. Industrie

In der regionalen Industrie, die maßgeblich die regionale Wirtschaft bestimmt, haben sich die Lageurteile erstmals seit Jahresbeginn 2023 wieder leicht verbessert. 27 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) der Industrieunternehmen melden eine gute aktuelle Geschäftslage, während 19 Prozent (Vorquartal 21 Prozent) mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind. Nach wie vor überwiegen die positiven Stimmen die negativen Einschätzungen nur geringfügig. Die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland fallen per saldo erneut weniger schwach als im Vorquartal aus. Bei den Inlandsorders meldet ein Zehntel (Vorquartal 7 Prozent) einen Anstieg. 34 Prozent (Vorquartal 41 Prozent) beklagen einen Rückgang. Bei den Auslandsorders berichtet ein Fünftel (Vorquartal 12 Prozent) von einer Steigerung. Rund ein Viertel (Vorquartal 36 Prozent) musste Einbußen hinnehmen. Die Kapazitätsauslastung lag im Durchschnitt bei 80 Prozent (Vorquartal 81 Prozent).
In Bezug auf die zukünftige Geschäftsentwicklung hat die Skepsis erneut abgenommen. Mit jeweils rund einem Fünftel der Betriebe halten sich die optimistischen (Vorquartal 17 Prozent) und die pessimistischen Stimmen (Vorquartal 26 Prozent) etwa die Waage. Größte Risiken werden in der Inlandsnachfrage, den Arbeitskosten, den Energiepreisen und im Fachkräftemangel gesehen. 41 Prozent nennen die Auslandsnachfrage als Geschäftsrisiko. Leicht verbessert haben sich die Exporterwartungen. 29 Prozent (Vorquartal 23 Prozent) der Betriebe kalkulieren mit steigenden Exporten. 19 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) rechnen mit einem Rückgang. Die gestiegenen Finanzierungskosten und die erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit dämpfen weiter die Investitionstätigkeit. Nur 17 Prozent (Vorquartal 21 Prozent) der Betriebe planen mit steigenden Inlandsinvestitionen. 30 Prozent (Vorquartal 35 Prozent) rechnen dagegen mit einer Verringerung. 11 Prozent der Industriebetriebe gaben an, in den letzten drei Jahren Inlandsinvestitionen zu Gunsten von Auslandsinvestitionen zurückgestellt zu haben. 27 Prozent (Vorquartal 25 Prozent) der Betriebe planen Personal abzubauen. Nur 14 Prozent (Vorquartal 15 Prozent) erwägen Neueinstellungen.

2. Ausgewählte Industriebranchen

Die Lageeinschätzungen im regionalen Fahrzeugbau fallen per saldo ungünstiger als im Vorquartal aus. Kein Unternehmen (Vorquartal 11 Prozent) spricht von einem guten Geschäftsverlauf. Alle gefragten Betriebe melden eine zufriedenstellende Geschäftslage (Vorquartal 89 Prozent). Bei den Auftragseingängen aus dem In- und Ausland hat sich die Zahl der negativen Stimmen verringert. Die Geschäftserwartungen sind von Optimismus geprägt. 30 Prozent erwarten eine Verbesserung. Ein Zehntel blickt pessimistisch in die Zukunft. Größte Probleme bereiten die Energie- und Rohstoffpreise, der Fachkräftemangel und die Arbeitskosten.
Im Maschinenbau fällt die aktuelle Lagebeurteilung per saldo ähnlich verhalten positiv wie im Vorquartal aus. Ein Drittel (Vorquartal 39 Prozent) der Unternehmen spricht von einem guten Geschäftsverlauf. 18 Prozent (Vorquartal 21 Prozent) bezeichnen die aktuelle Lage als schlecht. Die In- und Auslandsorders bleiben schwach. Besonders niedrig sind dabei die Auftragseingänge aus dem Inland. Größte Risiken stellen die Inlandsnachfrage, geopolitische Spannungen und die Arbeitskosten dar. Hinsichtlich der Geschäftserwartungen überwiegen leicht die pessimistischen Stimmen. Ein Fünftel erwartet eine schlechtere Entwicklung.
Bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Situation im Bereich Elektrotechnik halten sich die positiven und die negativen Stimmen mit wie im Vorquartal 28 Prozent bzw. 29 Prozent (Vorquartal 24 Prozent) etwa die Waage. Die In- und Auslandsorders haben sich per saldo spürbar erholt. 29 Prozent berichten von steigenden Auslandsorders. Als größte Geschäftshemmnisse werden von den Unternehmen die Inlandsnachfrage, die Arbeitskosten und Auslandsnachfrage genannt. 48 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) der Betriebe blicken optimistisch in die Zukunft. 13 Prozent (Vorquartal 22 Prozent) zeigen sich skeptisch.
Im Bereich Metallerzeugnisse überwiegen beim aktuellen Stimmungsbild leicht die negativen Stimmen. 22 Prozent (Vorquartal 23 Prozent) der Betriebe sprechen von einer guten Geschäftslage. 26 Prozent (Vorquartal 23 Prozent) zeigen sich unzufrieden. Die In- und Auslandsorders haben sich im negativen Bereich zumindest per saldo spürbar erholt. 24 Prozent (Vorquartal 28 Prozent) erwarten eine ungünstigere zukünftige Geschäftsentwicklung. 2 Prozent (Vorquartal 15 Prozent) rechnen mit einer Verbesserung. Größte Risiken stellen die Inlandsnachfrage, die Arbeitskosten und die Energiepreise dar.
Die Einschätzung der wirtschaftlichen Situation im Bereich Glasgewerbe/Steineverarbeitung hat sich gegenüber dem Vorquartal noch weiter verschlechtert. Kein Betrieb (Vorquartal 24 Prozent) spricht von einer guten Geschäftslage. 29 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) bezeichnen den Geschäftsverlauf als schlecht. Die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland fallen stark rückläufig aus. 36 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) rechnen mit einer besseren zukünftigen Entwicklung. 43 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Größtes Geschäftsrisiko ist die Inlandsnachfrage.
In der chemischen Industrie hat sich die Lagebeurteilung gegenüber dem Vorquartal per saldo verbessert. 30 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) der Unternehmen sprechen von einer guten Geschäftslage. Kein Betrieb (Vorquartal 21 Prozent) ist mit der aktuellen Lage unzufrieden. Einer Erholung bei den Auslandsorders steht ein Rückgang bei den Inlandsorders gegenüber. Ein Fünftel (Vorquartal 21 Prozent) der Betriebe erwartet eine günstigere zukünftige Entwicklung. Die größten Geschäftsrisiken stellen die Energiepreise und die Inlandsnachfrage dar.
Im Ernährungsgewerbe hat sich das konjunkturelle Stimmungsbild gegenüber dem Vorquartal weiter verbessert. 62 Prozent (Vorquartal 46 Prozent) der Betriebe sprechen von einem guten Geschäftsverlauf. 8 Prozent (Vorquartal 15 Prozent) melden eine schlechte Geschäftslage. Bei den Auftragseingängen aus dem In- und Ausland überwiegen nun wieder die positiven Stimmen. Für die kommenden Monate erwarten 29 Prozent (Vorquartal 8 Prozent) einen besseren Geschäftsverlauf. Größtes Geschäftsrisiko sind die Rohstoffpreise und der Fachkräftemangel.

3. Baugewerbe

Im regionalen Baugewerbe hat sich das Stimmungsbild bei einer außergewöhnlich milden Witterung im 1. Quartal 2024 aufgehellt. 36 Prozent (Vorquartal 19 Prozent) der Betriebe bezeichnen den Geschäftsverlauf als gut. 16 Prozent (Vorquartal 27 Prozent) sind mit der aktuellen Lage unzufrieden. Die Auftragseingänge insgesamt bleiben per saldo im Minusbereich, fallen jedoch weniger negativ als im Vorquartal aus. Ein Viertel (Vorquartal 9 Prozent) der Unternehmen berichten von steigenden Auftragseingängen. 54 Prozent (Vorquartal 57 Prozent) klagen nach wie vor über Einbußen. Die Erholung der Auftragslage ist auf eine Belebung im öffentlichen und im gewerblichen Hochbau zurückzuführen. Die Auftragslage im Wohnungsbau liegt aufgrund der hohen Zinsen und Baukosten weiter auf einem extrem niedrigen Niveau. 90 Prozent (Vorquartal 82 Prozent) berichten hier von rückläufigen Auftragseingängen. Die durchschnittliche Auslastung von Maschinen und Geräten lag bei 77 Prozent (Vorquartal 75 Prozent).
Größte Sorgen bereiten den Bauunternehmen der Fachkräftemangel (68 Prozent), die Arbeitskosten (58 Prozent), die Inlandsnachfragen (52 Prozent) und die Energiepreise (45 Prozent). Hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung hat der Pessimismus erneut leicht abgenommen. 23 Prozent (Vorquartal 8 Prozent) erwarten eine bessere Entwicklung. 45 Prozent (Vorquartal 42 Prozent) blicken skeptisch in die Zukunft. 23 Prozent (Vorquartal 19 Prozent) planen mit einem Personalaufbau. 17 Prozent (Vorquartal 11 Prozent) erwägen Stellenstreichungen.

4. Handel

Im Großhandel fällt die aktuelle Lagebeurteilung ungünstiger als im Vorquartal aus. Es überwiegen wieder die negativen Stimmen. 14 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) der Großhändler bezeichnen ihre Geschäftslage als gut. Ein Fünftel (Vorquartal 15 Prozent) zeigt sich mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden. Im produktionsverbindenden Großhandel fällt dabei das Stimmungsbild deutlich schlechter als im konsumnahen Großhandel aus. Das Bestellverhalten hat sich auf sehr niedrigem Niveau per saldo verbessert. 14 Prozent (Vorquartal 2 Prozent) melden steigende Bestellungen. Die Hälfte (Vorquartal 56 Prozent) berichtet von einem Rückgang.
Die Skepsis hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung hat kaum nachgelassen. 15 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) der Betriebe blicken zuversichtlich in die Zukunft. 44 Prozent (Vorquartal 47 Prozent) rechnen mit einem schlechteren Geschäftsverlauf. Größte Risiken sehen die Großhändler in der Inlandsnachfrage, den Arbeitskosten, den Energiepreisen und in der Wirtschaftspolitik. Die Einstellungsbereitschaft ist erneut deutlich gesunken. 44 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) planen einen Personalabbau.
Im regionalen Einzelhandel fällt die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage per saldo geringfügig günstiger als im Vorquartal aus. 30 Prozent (Vorquartal 22 Prozent) der Einzelhändler halten den Geschäftsverlauf für gut. 18 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) sind mit ihrer aktuellen Lage unzufrieden. Überdurchschnittlich gute Geschäfte verzeichnen derzeit die Bau- und Gartenmärkte. Besonders schlecht schätzen die Einzelhändler im Möbelhandel ihre aktuelle Situation ein.
Das Kaufverhalten der Kunden wird nicht mehr ganz so pessimistisch wie im Vorquartal beurteilt. 3 Prozent (Vorquartal 0 Prozent) der Einzelhändler sprechen von einem kauffreudigen Kaufverhalten der Kunden. 42 Prozent (Vorquartal 24 Prozent) stufen es als saisonüblich ein. 55 Prozent (Vorquartal 76 Prozent) schätzen das Kaufverhalten als zurückhaltend ein. Lohn- und Gehaltszuwächse sowie eine rückläufige Inflationsrate steigern einerseits die Kaufkraft der privaten Haushalte. Andererseits wirken sich die hohen Preise und eine ausgeprägte Verunsicherung der Konsumenten nach wie vor dämpfend auf den privaten Konsum aus. Als größte Geschäftsrisiken werden die Inlandsnachfrage, Fachkräftemangel und Energiepreise genannt. Die Einstellungsbereitschaft ist per saldo gesunken. 18 Prozent sehen Neueinstellungen, 21 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) einen Personalabbau vor.

5. Dienstleistungen

Im Dienstleistungsgewerbe fallen die Lageurteile nach dreimaligem Rückgang per saldo wieder positiver als im Vorquartal aus. 35 Prozent (Vorquartal 27 Prozent) der Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage. 17 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) sind mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden. Eine überdurchschnittlich gute Lage melden die ITK-Dienstleister und die Dienstleister für Unternehmen. Über schwache Geschäfte berichten das Verkehrsgewerbe und vor allem der Bereich Arbeitnehmerüberlassung. Bei Auftragsvolumen und Umsatzentwicklung überwiegen wie im Vorquartal leicht die negativen Stimmen. 27 Prozent berichten von steigenden, 30 Prozent von fallenden Umsätzen gegenüber dem Vorjahresquartal. 23 Prozent melden ein zunehmendes, ein Drittel ein sinkendes Auftragsvolumen.
Die Geschäftserwartungen fallen per saldo nur noch verhalten pessimistisch aus. Ein Fünftel (Vorquartal 18 Prozent) erwartet eine Verbesserung, 23 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) rechnen mit einer schlechteren Entwicklung. Größte Risiken werden im Fachkräftemangel, den Arbeitskosten und in der Inlandsnachfrage gesehen. Ein Fünftel plant einen Personalaufbau, 16 Prozent erwägen Stellenstreichungen.
Im Kreditgewerbe fällt die Lagebeurteilung im Vergleich zum Vorquartal per saldo erneut weniger günstig aus. 16 Prozent (Vorquartal 22 Prozent) der Institute sprechen von einer guten Geschäftslage. Noch immer hält kein Unternehmen den aktuellen Geschäftsverlauf für schlecht. Die Kreditnachfrage der Firmenkunden hat abgenommen. 61 Prozent (Vorquartal 42 Prozent) melden einen Rückgang. Die Kreditvergabe für Investitionen ist bei drei Viertel der Kreditinstitute gesunken. Größtes Geschäftsrisiko ist weiterhin der Fachkräftemangel. 19 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft. 7 Prozent zeigen sich skeptisch.
Im Hotel- und Gaststättengewerbe fällt die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage per saldo erneut ungünstiger als im Vorquartal aus. 29 Prozent (Vorquartal 31 Prozent) der Betriebe berichten von einer guten Geschäftslage. 18 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) sind mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden. Größte Sorgen bereiten den Unternehmen die hohen Arbeitskosten und Energiepreise sowie der Fachkräftemangel. Hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung hat der Pessimismus abgenommen. 24 Prozent (Vorquartal 45 Prozent) blicken mit Skepsis in die Zukunft. 15 Prozent zeigen sich optimistisch.