16.07.2024

Aktueller IHK-Konjunkturbericht für das 2. Quartal 2024

Zuversicht kehrt nur langsam zurück
Das konjunkturelle Stimmungsbild in der Region Heilbronn-Franken zeigt sich im 2. Quartal 2024 nahezu unverändert. Die Lageurteile der Unternehmen sind per saldo auf dem gleichen Niveau wie im Frühjahr 2024 geblieben. Geringfügig aufgehellt haben sich die Geschäftserwartungen. Sie sind nun von vorsichtigem Optimismus geprägt. Die Hoffnung kehrt allerdings nur langsam in den Unternehmen zurück. Das zeigt die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage, an der sich 353 Betriebe aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt rund 76.400 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk beteiligt haben.
Die Linien geben jeweils den Saldo der Prozentanteile positiver und negativer Urteile der Unternehmen aller Branchen zur aktuellen Geschäftslage sowie zur erwarteten Geschäftslage an.
TIPP: zum Hineinzoomen in die Grafik, diese anklicken und mit gehaltener linker Maustaste nach rechts und nach unten ziehen.

Dienstleistungssektor mit bester Lage

Am besten fallen die Lageeinschätzungen im Dienstleistungssektor aus. Von einer stabilen, schwach positiven Geschäftslage berichten Industrie und Einzelhandel. Im Baugewerbe und im Großhandel hat sich die wirtschaftliche Situation hingegen eingetrübt.

Konjunktur kommt nicht in Schwung

Die wirtschaftliche Situation im IHK-Bezirk Heilbronn-Franken hat sich im Sommer 2024 im Vergleich zum Frühjahr 2024 kaum verändert. Aktuell schätzen 29 Prozent (Vorquartal 28 Prozent) der regionalen Unternehmen ihre Lage als gut ein, während 53 Prozent (Vorquartal 54 Prozent) von einer zufriedenstellenden Geschäftslage sprechen. Unzufriedenheit über den aktuellen Geschäftsverlauf äußern 18 Prozent (Vorquartal 17 Prozent) der Betriebe. Der Saldo der Lageurteile liegt mit 11 Prozentpunkten nach wie vor unter dem langfristigen Durchschnitt von 23 Prozentpunkten. Die Geschäftserwartungen für die nächsten zwölf Monate haben sich gegenüber dem Vorquartal zum dritten Mal in Folge leicht aufgehellt. Erstmals seit Frühjahr 2023 überwiegen wieder geringfügig die optimistischen Stimmen. 23 Prozent der Betriebe erwarten eine bessere zukünftige Entwicklung, während ein Fünftel von einem ungünstigeren Geschäftsverlauf ausgeht. Die Hoffnung kehrt jedoch nur langsam in den Unternehmen zurück.

Risiken bleiben hoch

Die größten Geschäftsrisiken sehen die Betriebe im Fachkräftemangel (61 Prozent), gefolgt von der Inlandsnachfrage (57 Prozent), den Arbeitskosten (53 Prozent) und den nach wie vor hohen Energiepreisen (42 Prozent). 36 Prozent der Unternehmen beklagen zudem wie im Vorquartal die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risiko.

Zurückhaltende Einstellungsbereitschaft

Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen bleibt zurückhaltend. Lediglich 16 Prozent planen wie im Vorquartal, ihre Beschäftigtenzahl zu erhöhen, während 23 Prozent (Vorquartal 24 Prozent) von einer geringeren Beschäftigung ausgehen.

Positive Aufbruchsignale von Politik notwendig

Im Sommer 2024 verharrt die regionale Wirtschaft in der Stagnation. Die Hoffnung der letzten Monate, dass ein gutes Auslandsgeschäft oder eine wieder anziehende Inlandsnachfrage als Motor der heimischen Unternehmen wirken könnten, hat sich nicht bestätigt. Hingegen halten eine schwache Binnenkonjunktur und handfeste strukturelle Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Energiewende die Wirtschaft im Griff. Der Weg aus der Stagnation wird beschwerlich werden. Die Geschäftserwartungen der Betriebe sind nur von schwachem Optimismus geprägt. Gerade auch weil die internationale Lage durch die Vielzahl der Krisen so unsicher ist, brauchen die Unternehmen zumindest von der Politik deutliche Aufbruchssignale, die in Richtung unternehmerische Freiheit zeigen und mehr Innovation sowie weniger Bürokratie bringen.
Die vollständigen Ergebnisse enthält der Wirtschaftslagebericht (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 291 KB) zum Download. 

Das Interview “3 Fragen an Dorothee Kienzle” gibt es auf dem IHK-Youtube-Kanal.

Die Ergebnisse der nächsten Umfrage werden im Oktober 2024 veröffentlicht.