Die Zukunft der Ladeinfrastruktur kommt aus Bretzfeld

Tiefstapeln gehört nicht zu den Eigenschaften von Lukas Schlipf. Ganz im Gegenteil: Der Geschäftsführer der smopi® Multi Chargepoint Solution GmbH in Bretzfeld tritt bescheiden, aber selbstbewusst auf. Und er hat allen Grund dazu. Mit seinem „ganzheitlichen Ökosystem für die eMobility“ hat der Bretzfelder nicht nur eine in der Form bisher einzigartige Ladeinfrastruktur-Gesamtlösung geschaffen, sondern auch Innovations- und Gründerpreise sowie zuletzt Platz 1 beim Elevator-Pitch-Regionalentscheid Heilbronn-Franken abgeräumt.

Die E-Mobilitätsbranche ist längst auf den Jungunternehmer aufmerksam geworden, dessen Ziel es ist, Deutschland und die Welt mit seiner Idee zu erobern. „Wir wollen die Marke für Ladeinfrastruktur werden“, sagt Lukas Schlipf und weiß, dass das so abwegig nicht ist, denn smopi® bietet eine Systemlösung zur richtigen Zeit an. Die Elektromobilität boomt und mit ihr der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Längst geht es nicht mehr darum, einzelne Ladesäulen zu installieren, sondern Ladeparks umzusetzen. Genau da setzt smopi® an. „Die Idee ist bestechend einfach. Wir packen die Ladeninfrastruktur in einen Schaltschrank und bieten ein Komplettsystem mit einfacher Bedienung, Energiemanagement, Wartung, Überwachung und Abrechnung an“, erklärt Schlipf. „Ein 360-Grad-Sorglosangebot“, wie er es nennt. Das Paket lässt sich flexibel über zehn Ladepunkte hinaus erweitern und ist somit interessant für Parkhäuser, Hotels, größere Wohnanlagen, Flotten- und Firmenparkplätze. Der Clou aber ist: smopi® bietet sogenanntes eichrechtskonformes Laden an. Das heißt, die Kunden können sicher sein, dass sie auch nur den Strom bezahlen, den sie auch entnommen haben. Das ist in Deutschland laut Schlipf absolut noch keine Selbstverständlichkeit.

Wie das System genau funktioniert, lässt sich auf dem Firmengelände an der A6 in Bretzfeld bestaunen. Dort, am Stammsitz des Familienunternehmens Gebauer Elektrotechnik GmbH & Co. KG hat Schlipf einen öffentlichen Ladepark aufgebaut – ein Pilot- und Anschauungsprojekt zugleich. Nebenan bauen elf Mitarbeiter Schaltschrank nach Schaltschrank. Letztere bündeln das Ladeangebot bereits beispielsweise bei der VR-Bank Rhein-Neckar in Mannheim oder sorgen für die Versorgung des Fuhrparks bei Kardex mlog in Neuenstadt.

Die Nachfrage ist da, die Kapazität in Bretzfeld aber noch begrenzt. Lukas Schlipf will und muss expandieren sowie in Innovationen investierten: „Die Marktanteile werden in den nächsten zwei bis drei Jahren verteilt. Um da nicht nur mitzuhalten, sondern eine führende Position einzunehmen, müssen wir jetzt wachsen.“ Somit ist der smopi®-Geschäftsführer nicht nur auf der steten Suche nach neuer Kundschaft, sondern wirbt auch um Investoren für sein Zukunftsprojekt.

Dass sich smopi® zu einer Erfolgsstory entwickeln könnte, war vor fünf Jahren, als Lukas Schlipf begann, seine Vision von der eMobility-Gesamtlösung umzusetzen, keineswegs ausgemacht. „Es gab noch wenige Elektroautos und eine gebremste Nachfrage nach Ladeinfrastruktur.“ Doch das Risiko aus der Anfangszeit wurde schnell zur großen Chance. 2020 gründete Schlipf seine Multi Chargepoint Solution GmbH aus dem elterlichen Elektrotechnik-Fachbetrieb aus, 2021 folgte die eichrechtliche Zulassung. „Damit konnten wir durchstarten“, so Schlipf. „Inzwischen sind wir die einfachste und sicherste Lösung am Markt.“ Eine gute Voraussetzung für die Welt der Elektromobilität, deren Zukunft jetzt erst beginnt.

www.smopi.de