02.07.2024

DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2024

Der Generationenwechsel in Unternehmen gestaltet sich immer schwieriger. Besonders alarmierend: Wegen des scheiternden Generationenwechsels ist es derzeit für 28 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer eine Option, den Betrieb für immer zu schließen. Das geht aus dem aktuellen DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2024 hervor, der auf rund 48.000 Beratungsgesprächen in den Industrie- und Handelskammern basiert.
Auf alle Unternehmerinnen und Unternehmer, die 60 Jahre und älter sind, bedeutet dies, dass in den nächsten fünf Jahren mehr als 250.000 Unternehmen vor dem Aus stehen. Laut DIHK-Umfrage kommen bundesweit drei nachfolgesuchende Unternehmen auf einen Interessenten.

Besonders alarmierend ist die Situation in Baden-Württemberg mit einem Verhältnis weiterhin von fünf zu eins.

Bei IHK-Veranstaltungen und in Beratungen zum Thema Unternehmensnachfolge wurden für die aktuellen Erhebungen rund 6.600 Kontakte ausgewertet. Im Ergebnis standen 1.620 Seniorunternehmen lediglich 314 Interessentinnen und Interessenten gegenüber. Noch nie zuvor haben sich so viele Senior-Unternehmerinnen und -Unternehmer zur Unternehmensnachfolge beraten lassen.
Die ungünstige demografische Entwicklung in Deutschland verschärft das Problem bei der Unternehmensnachfolge. Die gründungsstarken Jahrgänge im Alter zwischen 18 und 40 Jahren sind immer schwächer besetzt. Hinzu kommt der zunehmende Fachkräftemangel, welcher für lukrative Angestelltenverhältnisse sorgt und die Option der Nachfolgegründung schmälert.
Die Unternehmen berichten den IHKs von steigenden Verunsicherungen – dazu zählen ständig wachsende Regulierungen, hohe Energiepreise, inflationsbedingte Kaufzurückhaltung und eine unbeständige Wirtschaftspolitik.