28.10.2024
IHK-Standortanalyse 2024 - Wirtschaftsregion mit Stadt-Land-Gefälle
Mit rund 2,6 Millionen Einwohnern, einer Wirtschaftsleistung von 110 Milliarden Euro und über 180.000 Unternehmen in Industrie, Handel und Dienstleistungen steht die IHK-Region Hannover für ein Drittel der Wertschöpfung in Niedersachsen. Die IHK Hannover hat eine aktuelle Standortanalyse erstellt, die auf 135 Seiten einen kompakten Überblick über die harten Standortfaktoren von Beschäftigung, Wertschöpfung, Steuersätzen und Kaufkraft bis zur Erreichbarkeit, Breitband und Ladeinfrastruktur bietet, über eine Region mit über 12.000 km² Fläche, rund 120 Gemeinden und mit Landkreisprofilen für acht Landkreise und die Region Hannover.
„Das Stadt-Land-Gefälle in der Wirtschaftsregion wird markant sichtbar an Defiziten bei der digitalen Infrastruktur in vielen ländlichen Räumen, aber zunehmend leider auch bei weichen Standortfaktoren wie der medizinischen Versorgung oder schulischen Angeboten“, sagt Dr. Mirko-Daniel Hoppe, Abteilungsleiter Industrie und Verkehr bei der IHK Hannover.
Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist in Niedersachsen relativ weit vorangekommen. Rund 80 Prozent aller Unternehmen im Land haben an ihrem Standort Zugang zu einem Gigabitanschluss. Die Quote liegt sogar deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 72 Prozent. In weiten Bereichen des ländlichen Raumes in der IHK-Region speziell in den Landkreisen Diepholz, Nienburg oder Northeim können dagegen nicht einmal 60 Prozent der ansässigen Unternehmen auf Gigabitanschlüsse zugreifen, in Gewerbegebieten liegt die Quote sogar noch darunter.
Bei der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität bietet sich ein ähnliches Bild. Betrachtet man flächendeckende Verfügbarkeit anhand der Anzahl von Ladepunkten und auch der Verteilung der Standorte zeigen sich deutliche regionale Lücken insbesondere in den ländlichen Regionen der Landkreise Diepholz, Nienburg und Göttingen. Bei Schnellladeeinrichtungen hat sich die Gesamtsituation zwar verbessert, allerdings sind autobahnfernere Regionen nach wie vor schlecht ausgestattet.
Für Unternehmen ist die Mobilität für Waren- und Kundenströme sowie die Erreichbarkeit für Mitarbeitende ein zentraler Standortfaktor. Untersucht wurde von der IHK für die einzelnen Regionen, wie schnell jeweils der nächste zentrale Ort, der nächste Autobahnanschluss oder der nächste Flughafen erreichbar sind. Dabei fallen Teile der Land-kreise Nienburg, Diepholz, Holzminden oder der östliche Teil des Landkreises Göttingens in der Mobilitätswertung deutlich ab.
Das IHK-Standortkompendium beleuchtet auf 135 Seiten harte und weiche Standortfaktoren, dabei werden die Unterschiede innerhalb der IHK-Region mit Karten, Tabellen und kurzen Erläuterungen dargestellt. Die IHK-Region Hannover, für die diese Standortuntersuchung erstellt wurde, umfasst die Landkreise Diepholz, Göttingen, Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Holzminden, Nienburg, Northeim, Schaumburg sowie die Region Hannover.
Die neue IHK-Standortanalyse ist auf der Website der IHK Hannover kostenfrei abrufbar unter www.hannover.ihk.de/standortanalyse