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Gründungen durch Frauen
Frauen gründen deutlich seltener als Männer ein Unternehmen. Ihr Anteil an den gewerblichen Neugründungen in Niedersachsen (2*) lag 2022 bei 38 Prozent. Dies war ein Zuwachs von gut einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr. Ein Trend lässt sich daraus jedoch noch nicht ableiten. Vielmehr hat sich der Frauenanteil am Gründungsgeschehen in den letzten zehn Jahren nur leicht erhöht.
(2* ) Das Geschlecht von Gründerinnen und Gründern wird nur bei Einzelunternehmen erfasst, die allerdings rund 80 Prozent des Gründungsgeschehens umfassen.
Nach der KfW-Analyse Female Entrepreneurship (2022) setzen Gründerinnen seltener Finanzmittel ein als Gründer, und wenn doch, dann in deutlich geringerer Höhe. Das hat diverse strukturelle Gründe. So gründen Frauen häufiger im Nebenerwerb und im Dienstleistungsbereich, aber seltener im Gründungsteam bzw. mit Mitarbeitenden und ebenfalls seltener mit Wachstumswunsch. Diese Herangehensweisen sind alle mit tendenziell weniger Finanzmitteleinsatz verbunden. Insofern ist nicht unmittelbar das Geschlecht der bestimmende Faktor, sondern die gewählte Art der Gründung.
Hemmnisse für die Gründungsneigung von Frauen sind vor allem kultureller und gesellschaftlicher Natur. Es bedarf eines grundlegenden Wandels entlang des gesamten Gründungsprozesses vom Wunsch, sich selbstständig zu machen bis zur Realisierung, um den Frauenanteil an Unternehmensgründungen insbesondere für wachstums-, technologie- und innovationsorientierte Vorhaben zu steigern.
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Guido Langemann
Henning Schiel
Stand: 15.02.2023