IHK Hannover

#ihk_standpunkte: Lebensader Verkehrsinfrastruktur

Bedarfsgerechte und leistungsfähige Verkehrswege sind für eine hoch entwickelte Volkswirtschaft eine unverzichtbare Voraussetzung zur Sicherung der Mobilität für Wirtschaft und Gesellschaft. Seit Jahren zeigt sich aber, dass neben Kapazitätsproblemen auch der Erhaltungszustand der Infrastruktur zu massiven Einschränkungen führt. Besonders sensible Teile der Infrastruktur stellen dabei die Brücken dar. Aufgrund deren Altersstruktur und dem erheblichen Anstieg gerade des Schwerverkehrs in den letzten Jahrzehnten sind viele Brücken in Zustand und Tragfähigkeit so eingeschränkt, dass sie grundlegend saniert oder sogar erneuert werden müssen.
Die Folgen kann man inzwischen täglich spüren: Erhebliche Verkehrseinschränkungen und Sperrungen mit Staus, Verzögerungen und Verspätungen sowie Umwegfahrten. Beispiele wie die gesperrte Rahmede-Brücke auf der A 45 bei Lüdenscheid und die gesperrte Lambertsbrücke der L 47 bei Meppen oder die massiven Verkehrseinschränkungen und drohende Sperrung der Brücke des Südschnellweges (B 3) über die Hildesheimer Straße in Hannover zeigen, dass alle Straßenkategorien betroffen sind. Ähnliches gilt auch beim Schienenverkehr, wobei sich hier die Auswirkungen sanierungsbedürftiger Strecken und Brücken, aber auch die generelle Überlastung weiter Teile des Hauptnetzes in den Wirkungen auf Verspätungen und Ausfälle überlagern. Deutlich wird die schwierige Situation des Erhaltungszustandes an den jetzt vorgestellten Planungen der Bahn, in den kommenden Jahren die Hauptkorridore unter teilweise monatelanger Vollsperrung zu sanieren.
Für die Wirtschaft wird die Sanierung der Infrastruktur zur Belastungsprobe. Zum einen steigen die Zeit- und Kostenaufwendungen für die Mobilitätsbedürfnisse deutlich. Zum anderen nimmt die Kalkulierbarkeit von Transporten und damit die Verlässlichkeit deutlich ab. In Kombination mit Fahrer- und Lokführermangel sowie den einzuhaltenden Lenk- und Ruhezeiten ergeben sich hieraus erhebliche Herausforderungen. Besonders betroffen ist der Schwerverkehr. Der schlechte Brückenzustand macht zum Teil große Umwegfahrten notwendig und die Erreichbarkeit mancher Regionen zunehmend zu einer Herausforderung.
Die Probleme des Erhaltungszustandes sind seit Jahren bekannt. Mit der Priorisierung von Finanzmitteln für den Erhalt wurde versucht, hier gegenzusteuern. Um allerdings den Kampf gegen die Zeit nicht zu verlieren, sind aus Sicht der IHK zusätzliche Anstrengungen und Maßnahmen sowie ein klares Bekenntnis zu einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur erforderlich. Hierzu macht die IHK konkrete Vorschläge. Schwerpunkt der Betrachtung stellt dabei die Sanierung der Infrastruktur und insbesondere der Brücken dar. Untrennbar verbunden sind damit allerdings auch grundsätzliche Betrachtungen der kapazitativen Situation.