Verbraucherpreise

Inflationsrate verharrt auf niedrigem Niveau

Die Inflationsrate in Deutschland lag im April 2024 unverändert zum Vormonat bei plus 2,2 Prozent. Die Inflationsrate liegt seit Jahresbeginn unterhalb von drei Prozent, insbesondere die Energie- und Nahrungsmittelpreise dämpfen die Inflationsrate seit Jahresbeginn, so das Statistische Bundesamt.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im April 2024 um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit wurde der Preisrückgang vom März 2024 (- 0,7 %) nicht fortgesetzt. Von April 2023 bis April 2024 wurden vor allem Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (+ 8,3 %) sowie Speisefette und Speiseöle (+ 7,4 %, darunter Olivenöl: + 52,9 %) teurer. Auch für Obst (+ 4,4 %), Fleisch und Fleischwaren (+ 2,2 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 2,1 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher nach den Berechnungen der Statistiker mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Deutlich günstiger binnen Jahresfrist wurden hingegen frisches Gemüse (- 8,8 %) und Molkereiprodukte (- 5,4 %).
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von April 2023 bis April 2024 um 1,2 Prozent und lagen damit unterhalb der Gesamtteuerung. Einige Waren wurden dennoch merklich teurer, unter anderem alkoholfreie Getränke (+ 5,8 %) sowie alkoholische Getränke und Tabakwaren (+ 5,1 %). Günstiger wurden dagegen zum Beispiel Mobiltelefone (- 6,8 %) und Informationsverarbeitungsgeräte (- 6,6 %).
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im April 2024 um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten, die Veränderungsrate lag mit plus 2,3 Prozent knapp über der Gesamtteuerung. Andere Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im selben Zeitraum noch deutlicher, unter anderem die Preise für Versicherungen (+ 13,1 %), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 7,7 %) sowie für die Gaststättendienstleistungen (+ 7,0 %). Dagegen dämpfte im April 2024 das seit Mai 2023 gültige Deutschlandticket weiterhin den Preisanstieg bei Dienstleistungen. Insbesondere verbilligten sich die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (- 24,0 %) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dieser Basiseffekt wirkte sich jedoch im April 2024 letztmalig preisdämpfend auf die Inflationsrate aus, so das Statistische Bundesamt.
Verbraucherpreisindex (VPI)
Basisjahr 2020 = 100
                         Jahr
Monat
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
Januar
95,1
96,4
97,7
99,8
101,0
105,2
114,3
117,6
Februar
95,6
96,7
98,1
100,1
101,6
106,0
115,2
118,1
März
95,8
97,2
98,5
100,3
102,1
108,1
116,1
118,6
April
96,2
97,5
99,4
100,4
102,4
108,8
116,6
119,2
Mai
96,2
98,2
99,6
100,4
102,6
109,8
116,5
Juni
96,5
98,3
99,9
100,5
102,9
109,8
116,8
Juli
96,9
98,7
100,3
99,7
103,4
110,3
117,1
August
97,0
98,8
100,2
99,7
103,5
110,7
117,5
September
97,0
99,0
100,2
99,7
103,8
112,7
117,8
Oktober
96,9
99,1
100,2
99,9
104,3
113,5
117,8
November
96,5
98,5
99,5
99,7
104,5
113,7
117,3
Dezember
96,9
98,5
100,0
99,8
104,7
113,2
117,4
Jahresdurchschnitt
96,4
98,1
99,5
100,0
103,1
110,2
116,7
Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenbank GENESIS (Tabellen 61111-0001/2)
Stand: 14.05.2024