Tipps zum Energiesparen im Unternehmen

Was lässt sich schnell und ohne großen Aufwand umsetzen? Die sprunghaft gestiegenen Energiekosten stellen viele Unternehmen vor eine große Herausforderung. Was können Unternehmen also machen, um die aktuelle Situation zumindest ein wenig zu entschärfen? Investitionen in neue, energieeffiziente Anlagen und eigene erneuerbare Energien können helfen, haben aber einen langen zeitlichen Vorlauf und sind ebenfalls kostenintensiv.

1. Lastmanagement prüfen

Überprüfen Sie Ihr Lastmanagement, in dem Sie das Lastprofil von ihrem Energieversorger anfordern. Ermitteln Sie die Grundlast und stellen Sie fest, wodurch sie verursacht wird. Gibt es Leistungsspitzen und wodurch werden Sie hervorgerufen? Ist eine Lastverschiebung möglich?

2. Mess- und Zählkonzept

Überprüfen Sie, wie der Strom in Ihrem Unternehmen verteilt wird? Wo wird der Strom verbraucht und was sind die Hauptverbraucher? Führen Sie Messungen durch oder entscheiden Sie, ob Dauermessungen notwendig sind. Ist eine Fernauslese möglich und sind daraus Einsparpotentiale ableitbar?

3. Mitarbeitermotivation

Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter für Energieeffizienz und Klimaschutz. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter (Plakate, Flyer). Seien Sie ein Vorbild! Es muss ein fortlaufender Prozess des Umdenkens sein, vermeiden Sie eine Einmalaktion.

4. Beleuchtung

Überprüfen Sie Ihre Beleuchtung in der Produktionshalle. Ist die Halle optimal ausgeleuchtet? Vergleichen Sie Leuchtmittel, mittlere Brenndauer der Beleuchtung, den angenommenen Strompreis und die Investitionskosten für LEDs. Wie lang ist die Amortisationszeit bei einem Wechsel zur stromsparenden LED-Beleuchtung?

5. Elektromotoren

Erstellen Sie eine Liste aller im Einsatz befindlichen Elektromotoren. Erwägen Sie Effizienzmaßnahmen (Wirkungsgradoptimierung, Einsatz effizienterer Motoren). Ist eine Drehzahlregelung durch Frequenzumrichter möglich?

6. Druckluft

Druckluft ist die teuerste Energieform, da circa 95 Prozent der eingesetzten Energie als Abwärme verloren geht.
Denken Sie über folgende Effizienzmaßnahmen nach:
  • Leckagen vermeiden
  • Anpassung der Druckluftverteilung
  • Einsatz effizienter Kompressoren
  • Energieoptimierte Steuerung
  • Druckluftspeicherung
  • Nutzung der Abwärme
  • Druckluftaufbereitung

7. Wärmeerzeugung

Überprüfen Sie Ihre Heizungstechnik, ist sie umfangreich und eher hochintensiv? Nutzen Sie eine Heizung mit Gas, Öl, Holz, Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk (BHKW), Solarthermie, Hybrid, Elektro, Brennstoffzelle? Können andere Wärmequellen eingebunden werden (z. B. aus der Drucklufterzeugung)? Hier ist eine Beratung erforderlich!
Mögliche Effizienzmaßnahmen sind:
  • Hydraulischer Abgleich
  • Thermostat runter drehen
  • Wartung der Wärmetauscher
  • Wärmeverteilung - Wärmedämmung der Heizungsrohre
  • Pumpen: Ersatz ungeregelter Heizungspumpen durch geregelte Hocheffizienzpumpen
Eine vorbeugende vorausschauende Wartung ist oft sinnvoll, um das Risiko von Ausfällen, Bränden, aber auch hohen Stromverbräuchen zu vermeiden. Beispiele: Vibrationsmessung, Temperaturmessung, Messung von Stromaufnahmen.

8. Lastmanagement erneut prüfen

  • Ist eine Einsparung bei der Grundlast durch Effizienzmaßnahmen möglich?
    Das reduziert den Grundpreis für die Energie an 8.760 Stunden im Jahr.
  • Ist eine Reduzierung der Leistungsspitzen durch Verschiebung von An- und Abschaltvorgängen bei Verbrauchern möglich?
    Das reduziert den Leistungspreis.

Ausblick – wer kann unterstützen?


Stand: 12.08.2024