Handel

EHI: Verkaufsflächen im Handel bleiben stabil

Die Verkaufsflächen im Handel bleiben in Anzahl und Größe weitestgehend stabil. So fasst das EHI Retail Institute, Köln, die Einschätzung von 76 Städten unterschiedlicher Größe im Rahmen der Online-Befragung für das 39 Seiten umfassende, kostenfrei erhältliche, EHI-Whitepaper „Aktuelle Entwicklung des Einzelhandels 2024“ zusammen. Den Leerstand in Innenstädten, Stadtteilen und Fachmarktzentren schätzen sie auf mehr oder weniger bei etwa zehn Prozent ein. Die häufigsten Nachvermietungen dabei gehen an Büros oder den Handel selbst.
Entwicklung Verkaufsflächen
Seit dem Ende der Pandemie wird die Entwicklung der Ladengeschäfte (ohne Gastronomie) überwiegend als stabil mit leichten Rückgängen bis zu -5 Prozent eingeschätzt, Fachmarktlagen verzeichnen die geringsten Rückgänge und die größten Zuwächse. Die Größen von Verkaufsflächen des Einzelhandels (ohne Gastronomie) sind den Umfrageergebnissen zufolge seit der Pandemie überwiegend (55 Prozent) gleichgeblieben. Weniger als 10 Prozent der Kommunen konnten Vergrößerungen bei den Verkaufsflächen feststellen; jedoch antwortete rund ein Drittel, dass die Verkaufsflächen etwas kleiner würden.
In vielen, insbesondere in den kleineren Städten, sind die Geschäfte in der Innenstadt häufig in älteren Gebäuden untergebracht – auch ein Grund für eher gleichbleibend große Flächen. Ebenso ist die Anzahl der Geschäfte des Handels (ohne Gastronomie) stabil mit lediglich einem leichten Rückgang von bis zu minus 5 Prozent.
Kaum Veränderung bei Leerstand
Unter den unterschiedlichen Lagen der Geschäfte - Innenstädte, Stadtteilzentren, Shopping-Center und Fachmarktzentren - schneiden letztere am positivsten ab. Sie verzeichnen die geringsten Rückgänge und die größten Zuwächse. Nur sieben Städte (10 Prozent) beobachten einen Leerstand von über 10 Prozent in den Fachmarktlagen. Rund zwei Drittel der befragten Städte schätzen den Leerstand in ihren Innenstadtlagen auf maximal 10 Prozent, etwas mehr als die Hälfte denjenigen in Stadtteilen ebenfalls auf bis zu 10 Prozent. Bei Shopping-Centern schätzen rund 42 Prozent der Städte den Leerstand auf maximal 10 Prozent, aber knapp 14 Prozent gehen von mehr als 10 Prozent aus.
Schnelle Neuvermietung in Innenstädten
Drei Viertel der Ladenflächen in Innenstädten und Fußgängerzonen werden innerhalb von weniger als einem Jahr wieder neu vermietet; bei der Hälfte geschieht dies sogar innerhalb von sechs Monaten oder schneller. Größere Probleme bei der Neuvermietung weisen dagegen Ladenlokale in Stadtteillagen auf. Hier beobachtet nur ein Viertel der befragten Städte eine Dauer von sechs Monaten oder weniger. Die Dauer einer Neuvermietung von einem Jahr und mehr ist keine Seltenheit.
48 von 76 befragten Städten verfügen über ein aktives Geschäftsflächenmanagement für ihre Innenstadt.
Nahezu 40 Prozent aller befragten Städte erheben keine Passantenfrequenzen. Die Mehrheit der Städte schätzt die Passantenfrequenz in den unterschiedlichen Handelslagen als stabil ein, während jedoch häufiger Abnahmen als Zunahmen der Passantenfrequenzen beobachtet werden.
Am attraktivsten sind Nachvermietungen im Freizeit- und Entertainment-Bereich, Arztpraxen und Bildungseinrichtungen. Von ihnen versprechen sich die Kommunen die größten Synergiefördernden Effekte. Büroflächen und der Einzelhandel selbst sind tatsächlich die häufigsten Nachnutzungen für leerstehende Einzelhandelsflächen in den Gemeinden.
62 Prozent der befragten Städte betrachten den innerstädtischen Handel derzeit als nicht zukunftsfähig.
Insgesamt betrachten die Städte und Kommunen die Investitionen in die Innenstädte als gemeinschaftliche Aufgabe zwischen Handel und privaten Investoren, jedoch sehen die Kommunen sich selbst am ehesten in der Pflicht zu investieren.
Datenbasis
Insgesamt haben 76 Kommunen an der Befragung in Form eines Online-Fragebogens zwischen Mai und Juni 2024 teilgenommen – darunter 18 kleine Großstädte (100.000 - 500.000 Einwohner), 30 große Mittelstädte (50.000 - 100.000 Einwohner) sowie 28 kleine Mittelstädte (20.000 - 50.000 Einwohner). Mit einem Anteil von 10,5 Prozent sind niedersächsische Kommunen auf Platz 3 hinter Kommunen aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg vertreten.
Das Whitepaper steht ab sofort kostenfrei zum Download bereit.
Kontakt:
Björn Stelzenmüller, Projektmanager Forschungsbereich Immobilien + Expansion, Tel: 0221 57993-292, stelzenmueller@ehi.org
Ute Holtmann, Leiterin Public Relations, Tel. 0221 579 93-42, holtmann@ehi.org

Stand: 11.07.2024