Eltern als Berufswahlbegleiter

Schülerinnen und Schülern haben heute unerschöpfliche Möglichkeiten für ihren Weg nach der Schule. Da stehen etwa 330 duale Ausbildungsberufe zur Wahl, hinzu kommen eine Vielzahl an schulischen Berufen und über 20.000 Studienmöglichkeiten. Außerdem gibt es noch die Überbrückungsmöglichkeiten wie ein Auslandsjahr oder ein FSJ oder FÖJ. Wer blickt hier noch durch? Kinder benötigen Unterstützung, die Eltern geben können.
Studien haben erwiesen, dass Eltern immer noch die wichtigsten Akteure in der Berufsorientierung ihrer Kinder sind und eine bedeutende Rolle bei der Berufswahl spielen. Viele Kinder vertrauen auch heute noch auf die Meinung ihrer Eltern.
Wir möchten Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie Ihre Kinder bei der Berufswahl unterstützen können.

Was sind die Stärken ihres Kindes?

Motivieren Sie Ihr Kind und bleiben Sie am Ball. Finden Sie heraus, welches die Stärken ihres Kindes sind. Wo hat es besondere Talente und was macht es wirklich gut und gerne? Und was liegt ihm nicht so sehr.

Wie sieht Ihr eigener Weg aus?

Führen Sie gemeinsame Gespräche über ihre eigene berufliche Laufbahn und dem Karriereweg:
  • Was arbeiten Sie tagtäglich?
  • Was gefällt ihnen besonders? Was nicht?
  • Wie kam es zu diesem Berufswunsch?
  • Welche Weiterbildungen wurden absolviert?
  • Was ist das für eine Firma, in der sie arbeiten?
  • Mit wem arbeiten sie zusammen?
  • Welche Berufe haben die Kollegen?
  • Hat Ihre aktuelle Tätigkeit noch viel mit dem von Ihnen erlernten Beruf gemeinsam?
Schnell zeigt sich: Die Mär vom lebenslangen Arbeiten im gleichen Beruf gibt es nicht mehr. Die Berufswelt ist vielfältig und braucht gut qualifizierte Fachkräfte. Auch nach einer Ausbildung kann man seine beruflichen Ziele immer noch anpassen, z.B. durch Umschulungen, Quereinstiege oder Aufstiegsfortbildungen.

Zeigen Sie Interesse und seien Sie Vorbild!

Begleiten Sie ihre Kinder auf Ausbildungsmessen, nutzen Sie die Berufsberatung oder Veranstaltungen im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit. Fragen Sie auch Vertrauenslehrer. Und leben Sie die Werte in Ihrer Familie vor, die Ihnen wichtig sind. Viele davon benötige Ihre Kinder später im Berufsleben. Welche Kompetenzen das sind, können Sie hier nachlesen.
Ermutigen Sie Ihre Kinder zu weiteren freiwilligen Praktika, denn nur durch selbst Ausprobieren erfahren Kinder, ob ihnen der Beruf oder das Unternehmen liegt.
Unterstützen Sie bei der Suche nach passenden Unternehmen für eine Praktikumsbewerbung.
Helfen Sie beim Erstellen der Bewerbungsmappe und überprüfen Sie die Bewerbung gründlich auf mögliche Fehler.

Seien Sie offen für Alternativen.

Öffnen Sie sich für alternative Berufswege: Der Besuch eines Gymnasiums muss nicht zwangsläufig zu einem Studium führen; der Besuch einer IGS nicht zwangsläufig ein Studium ausschließen.
Machen Sie mit Ihrem Kind einen Plan B. Überlegen Sie gemeinsam, ob es nicht ähnliche Berufe gibt, die aber weniger bekannt sind. Informieren Sie sich über berufliche Möglichkeiten, denn diese sind heute vielfältiger als man denkt.
Und bei jeder Entscheidung für einen Beruf bedenken Sie: Eine falsche Entscheidung ist immer noch besser als keine. Ein gewählter Beruf muss nicht mehr bis zum Lebensende ausgeübt werden. Und in den seltensten Fällen verläuft der Weg zum Ziel immer kerzengerade.
Lassen Sie Ihre Kinder eigene Erfahrungen sammeln.

Die IHK Hannover unterstützt in Fragen der Berufsorientierung und Ausbildung:

Stand: 24.10.2024