Standortpolitik

Verkehrspolitische Positionen

Eine intakte Verkehrsinfrastruktur ist Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft. Wie der Verkehr, so sind auch die Anforderungen an eine leistungsfähige Infrastruktur stets im Fluss. Im Austausch mit Aufgabenträgern, Planungsbehörden und der Politik setzen wir uns für einen zielgerichteten Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur im Sinne der regionalen Wirtschaft ein.

Straße

Die Zufriedenheit mit der Straßeninfrastruktur ist in der Region allgemein hoch – punktuell herrschen jedoch Probleme vor, die sich negativ auf den Straßenverkehr auswirken. Der Mobilitätsausschuss formuliert daher laufend Positionen zur Realisierung notwendiger Straßenbauprojekte

Ausbau der A3 auf 8+2 Fahrstreifen

Sachstand
  • A3 zwischen AS Frankfurt-Süd und AK Offenbach auf Platz 7 der am stärksten befahrenen Autobahnabschnitte im gesamten Bundesgebiet (DTV 163.000 Kfz/24h, insges. 2550 Abschnitte).11
  • A3 zwischen AS Hanau und AK Offenbach auf Platz 9 der Abschnitte mit den meisten Staus. 2021 war dieser Abschnitt mit über 170.000 Fahrzeugen pro Tag der meist befahrene Autoabschnitt in Hessen.
  • Der Abschnitt A3 AS Hanau – AK Offenbach wurde im Jahr 2022 im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) vom “Weiteren Bedarf” in den “Vordringlichen Bedarf” hochgestuft.
  • Laut Bundesregierung befindet sich das Vorhaben derzeit in der Vorplanung. Es liegt kein Zeitplan vor.
Unsere Position
  • Wir unterstützen den Ausbau der A3 gemeinsam mit der IHK Offenbach, da die A3 eine der zentralen Verkehrsachsen nicht nur der Region, sondern auch Deutschlands

Riederwaldtunnel/Lückenschluss A66/A661

Sachstand
  • Der gesamte Individualverkehr der A66 muss ab Frankfurt Bergen-Enkheim durch das Gewerbegebiet Frankfurt Riederwald fließen. Die Anschlussstelle wird von rund 14.000 Kfz/24h passiert. Der Riederwaldtunnel soll von 2023 – 2028 fertiggestellt werden. 1,1 von 2,2 Kilometern liegen bei dem Projekt im Tunnel. Durch den Riederwaldtunnel werden nach Prognosen von Hessen – Mobil 108.900 Fahrzeuge am Tag Fahren, davon 6.100 Lkw. Es sind jeweils drei Fahrspuren in beide Richtungen vorgesehen.
  • Die Planungen für das Projekt schreiten weiter voran. Anfang des Jahres 2023 begannen vorbereitenden Maßnahmen im Fechenheimer Wald.
Unsere Position
  • Wir fordern eine möglichst rasche Umsetzung des Projekts, insbesondere da sich das Autobahndreieck an der A661 bereits im Bau befindet.

Umgehungsstraße Hasselroth – Freigericht

Sachstand
  • Die Realisierung der Umgehungsstraße ist für die künftige Entwicklung der Gemeinden zentral, da die Ortsteile Neuenhaßlau, Gondsroth und Somborn unter unzumutbaren Verkehrsmengen und den damit verbundenen Lärm- und Schadstoffbelastungen leiden. Zudem liegen einige Ortsteile von Freigericht außerhalb der 10-Minuten-Marke zur nächsten Autobahnauffahrt, was einen Standortnachteil für viele Unternehmen darstellt. Ende 2021 signalisierte das Land Bereitschaft mit den Planungen zu beginnen. Die beiden Gemeindevertretungen stimmen der Planung zu.
  • Derzeit laufen vorbereitende Kartierungsarbeiten entlang der vorgesehen Trasse
Unsere Position
  • Die Umsetzung der Umgehungsstraße ist insbesondere für Freigericht aus wirtschaftlicher Sicht wichtig, da die Gemeinde hier nicht ausreichend gut aufgestellt ist.
  • Die Pendlerströme übersteigen die Kapazität der bisherigen Straßen, insbesondere, seit die AS Gründau und der „Überflieger“ bei Niedermittelau für den Verkehr freigegeben sind.

Auflösung der Engstelle B43a – A66 Richtung Norden (Hanauer Kreuz)

Sachstand
  • Verkehrsmenge AS Hanau-Mitte und AK Hanau (B43a)
    • DTV Kfz/24h
      • 2010: 48.931
      • 2021: 58.787 (+20,1%)
    • DTV Schwerlastverkehr/24h
      • 2010: 3991
      • 2021: 5856 (+46,7%)
  • Verkehrsmengen zwischen AD Langenselbold und AK Hanau (A66)
    • DTV Kfz/24h
      • 2010: 89.309
      • 2021: 97.294 (+ 8,94 %)
    • DTV Schwerlastverkehr/24h
      • 2010: 9.439
      • 2021: 11.130 (+17,9%)
Bisher haben die zuständigen Behörden keine Umsetzungsabsichten formuliert.
Unsere Position
  • Wir fordern einen durchgehend zweistreifigen Ausbau des Übergangs B43a zur A66

Radschnellwege

Radschnellweg Frankfurt – Maintal – Hanau (Radschnellverbindung FRM7)

Sachstand
  • Nach der Fertigstellung wird erwartet, dass der Radschnellweg von rund 2000 Pendlern täglich genutzt wird.
  • Eine erste Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 2019 veröffentlicht (Kurzbericht)
  • Die Teilstrecken 2 (Maintal) und 3 (Hanau) sind bereits beschlossen, für die Teilstrecke 1 (Frankfurt) wird derzeit noch an der Trassierung gearbeitet
Unsere Position
  • Die erwarteten Pendlerzahlen entsprechen der Hälfte der Fahrgastzahlen des gesamten X-Busliniennetzes im Raum FRM. Wir unterstützen das Projekt daher, da mit verhältnismäßig geringem Aufwand relativ viele Pendler mobilisiert werden können.

Radschnellweg Frankfurt – Offenbach – Hanau (Radschnellverbindung FRM8)

Sachstand
  • Die Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 2021 beauftragt
  • Bereits Ende 2021 konnte eine Vorzugstrasse für den die Radschnellverbindung kommuniziert werden
  • Bis Ende 2024 sollen kommunale Beschlüsse vorliegen, die über die weitere Umsetzung entscheiden
Unsere Position
  • Eine schnelle und gut ausgebaute südmainische Radverbindung wirkt sich positiv auf das Pendlerverhalten vieler tausend Menschen in der Region aus und entspannt gerade zu den Hauptverkehrszeiten auch die Lage auf den Straßen, wodurch mehr Raum für wirtschaftliche Verkehre entsteht. Wir unterstützen das Projekt daher.

Radschnellweg Hanau – Aschaffenburg

Sachstand
  • Eine Machbarkeitsstudie zur Trassenfindung und Umweltrichtlinien läuft seit Anfang 2022
  • Vorstellung der Ergebnisse wird für Juli 2024 erwartet
Unsere Position
  • Ein Radschnellverbindung entlang der Gemeinden zwischen Hanau und Aschaffenburg hat das Potential Pendleraufkommen im Straßenverkehr zu reduzieren und Gewerbegebiete mit dem Rad erreichbar zu machen. Wir unterstützen daher die Machbarkeitsstudie.

Wasserstraßen

Abladeoptimierung der Fahrinnen am Mittelrhein (Projektseite WSV)

Sachstand
  • Das Projekt ist im BVWP 2030 unter “Vordringlichen Bedarf – Engpassbeseitigung” geführt
  • Ziel ist eine Fahrrinnenvertiefung des Rheins zwischen St. Goar und Wiesbaden auf 2,1m
  • Das Vorhaben befindet sich derzeit noch in der Vorplanung
Unsere Position
  • Die Engstelle am Rhein zwischen St. Goar und Wiesbaden ist auch für den Schiffsverkehr auf dem Main von zentraler Bedeutung. Der Hanauer Hafen als wichtiger Güterumschlagsort im Osten der Rhein-Main-Region benötigt für den An- und Abtransport von Gütern auch auf dem Rhein ausreichend tiefe Fahrrinnen. Wir unterstützen daher das Vorhaben ausdrücklich.

Fahrrinnenvertiefung des Untermains bis Aschaffenburg

Sachstand
  • Das Projekt ist im BVWP 2030 unter “Vordringlichem Bedarf – Engpassbeseitigung” geführt
  • Ziel ist eine Fahrrinnenvertiefung von der Mainmündung bis Aschaffenburg auf 3,1m
  • Das Vorhaben befindet sich derzeit noch in der Vorplanung
Unsere Position
  • Diese Fahrrinnenvertiefung ermöglicht es dem Hanauer Hafen mehr Waren über den Main zu transportieren und so den Warenumschlag zu erhöhen. Wichtige Voraussetzung hierfür ist jedoch die Fahrrinnenvertiefung am Mittelrhein, da dieser derzeit gerade in den Sommermonate das Nadelöhr für den Schiffsverkehr darstellt. Wir unterstützen dieses Vorhaben daher ausdrücklich in der Kombination mit der Fahrinnenvertiefung des Mittelrheins zwischen St. Goar und Wiesbaden.

Schiene

Der Schieneninfrastruktur kommt eine zunehmend größere Bedeutung, sowohl für den Personen-, als auch für den Güterverkehr zu. Als IHK unterstützen wir dessen Ausbau und Modernisierung in einem gemeinsam mit der Region erarbeiteten Forderungskatalog, welcher laufend aktualisiert wird und bestrebt ist auch kleinräumige Verbesserungsmöglichkeiten zu bündeln, um diese mit Verantwortlichen der Deutschen Bahn kommunizieren zu können.