Pressemeldung vom 30. Dezember 2022
Handelskammer fordert „Innovations-Dreisprung” für Hamburg und eine neue deutsche Industriepolitik
Silvesteransprache vor 1.100 Gästen zur Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns
Innovationen gezielter fördern, Rahmenbedingungen durch Sonderinnovationszonen verbessern und eine Zukunftsmilliarde aus privatwirtschaftlichen Erträgen der Stadt: Mit diesem sogenannten “Innovations-Dreisprung” soll Hamburg in die Weltspitze der Innovationsstandorte aufsteigen. Dafür plädierte Präses Norbert Aust vor der Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns in der Handelskammer Hamburg.
„Mit dem ‘ersten Sprung‘ gilt es, den Kurs abzustecken. Derzeit ist die Innovationslandschaft in Hamburg zwar vielfältig, aber unübersichtlich. Überall mitzuspielen – das reicht nicht für die absolute Weltspitze. Stärken gibt es in den Bereichen Autonome Mobilität, mRNA, Grüner Wasserstoff und Künstliche Intelligenz. Die Handelskammer setzt sich dafür ein, die künftige Förderung klar auf diese Bereiche zu konzentrieren”, so Aust.
Um bei der Entwicklung von Innovationen schneller zu werden, fordert die Handelskammer in einem ‘zweiten Sprung’ die Einrichtung sogenannter Sonderinnovationszonen. In diesen soll es für Start-ups und etablierte Unternehmen attraktivere Bedingungen für erfolgreiche Forschung und Entwicklung geben. Der ‘dritte Sprung’ zielt auf stärkere finanzielle Förderung ab. Eine Zukunftsmilliarde soll aus den privatwirtschaftlichen Erträgen der Stadt gewonnen werden. Ein Beispiel sind die Dividenden aus der Beteiligung an der Reederei Hapag Lloyd.
Gleichzeitig forderte Präses Aust den anwesenden Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher auf, sich im Rahmen der Bundesratspräsidentschaft massiv gegen die drohende De-Industrialisierung zu stemmen. „Wir bieten Ihnen unsere unbedingte Unterstützung an. Lassen Sie uns gemeinsam ‚Hamburger Impulse für eine neue deutsche Industriepolitik‘ geben”, sagte Aust.
Dafür benötigt es zunächst auch in Hamburg eine Politik, die der Bedeutung des Industriestandorts angemessen ist. Klare Priorität muss laut Handelskammer dabei auf der zukunftsfähigen Entwicklung des Hafens liegen. Dieser Appell richtet sich insbesondere an Hamburgs neue Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard.
Um in der sich ändernden Weltordnung weiter wettbewerbsfähig zu bleiben und Wohlstand zu sichern, forderte Norbert Aust eindringlich dazu auf, mit den transatlantischen Partnern, in der EU, im Bund, in Norddeutschland und in Hamburg zusammenzustehen und insbesondere die Ukraine weiter entschlossen zu unterstützen. Für die Unternehmen ist dabei wichtig, ihre Produktions- und Absatzmärkte zu diversifizieren. Dafür muss die Politik durch den zügigen Abschluss neuer EU-Freihandelsabkommen die Rahmenbedingungen verbessern, zusätzlichen Aufwand durch Bürokratie aber unbedingt verhindern.
Hinweis: Den Vortrag von Herrn Aust können Sie unter www.hk24.de/veek-praesesrede herunterladen. Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist unter www.hk24.de/veek abrufbar.