Pressemeldung vom 12. Juli 2022

Gründungsbarometer: Hamburgs Gründerszene wird weiblicher

Handelskammer Hamburg stellt aktuelles Gründungsbarometer vor
In Hamburg gibt es mehr Gründerinnen. Der Anteil der Frauen bei neu gegründeten Unternehmungen lag 2021 bei 28 Prozent.  Rund drei Prozentpunkte mehr als 2019. Diese und andere Zahlen, zum Beispiel wo und in welchen Branchen in Hamburg am meisten gegründet wird, hat die Handelskammer Hamburg, gemeinsam mit dem Statistikamt Nord, im aktuellen Gründungsbarometer zusammengestellt. 
Mit dem Gründungsbarometer analysiert die Handelskammer jährlich das Gründungsgeschehen in der Hansestadt Hamburg. Jahr für Jahr streben Gründerinnen und Gründer in Hamburg eine gewerbliche, selbstständige Tätigkeit an. Auch die Pandemie war ein Antrieb für neue Geschäftsideen: Während der Corona-Pandemie sind viele Menschen in Kurzarbeit und damit unfreiwillig in „Teilzeit“ versetzt worden. Durch mehr Freizeit und auch finanzielle Engpässe haben sich Angestellte Gedanken über ihre Zukunft gemacht und dabei vermehrt Selbständigkeit als Perspektive betrachtet. „Zeitlich flexibler zu sein und sich unabhängiger vom Arbeitgeber machen, das sind oft zusätzliche Motivationen für eine selbständige Tätigkeit. Neben den klassischen Gründungsfällen sind durch die Corona-Krise auch innovative Geschäftsideen entstanden“, sagt Niels Pirck, Vizepräses der Handelskammer Hamburg. Die Handelskammer Hamburg nimmt im Sinne ihrer Standortstrategie „Hamburg 2040“ eine aktive Rolle als Standortgestalterin und Unterstützerin der Gründer- sowie Startup-Szene ein. „Wichtig für angehende Gründerinnen und Gründer ist eine schlanke und möglichst einfache Bürokratie. Hamburg muss daher weiter daran arbeiten, alle nötigen Behördengänge auch digital anzubieten. Betroffene sollten Standardinformationen außerdem möglichst nur einmal hinterlegen müssen (Once-Only-Prinzip)“, so Pirck.
Ein wachsender Trend sind Gründungen im Nebenerwerb (2021: 7.482 = 42,5% aller Neugründungen). Diese Gründungen erfolgen häufig aus Angestelltenverhältnissen heraus, ohne die Tätigkeit direkt aufzugeben.  „Diese Form der Gründung bringt viele Vorteile mit sich. Unter anderem, dass man seine Geschäftsidee erstmal am Markt erproben kann und trotzdem die Sicherheit eines monatlichen Einkommens hat“, erläutert Niels Pirck.
Die meisten Neugründungen und Gewerbeanmeldungen gibt es im Hamburger Bezirk-Mitte (2021 insgesamt 4.636, Quote je 1.000 Einwohner Quote von 15,4). Die mit Abstand beliebteste Branche für neue Existenzgründungen bleibt der Handel. 
Wo Existenzen gegründet werden, gibt es auch das Gegenteil: Gewerbeabmeldungen. 2021 gab es davon in Hamburg 10.626. Das sind rund 3.300 weniger als 2019, trotz Pandemie. Mögliche Erklärungen hierfür sind die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 sowie die zahlreichen Sofort- und Überbrückungshilfen des Bundes und der Stadt Hamburg.
Weitere ausführliche Zahlen und Grafiken gibt es auf www.hk24.de/gruendungsbarometer.