Pressemeldung vom 8. November 2023

Enge Partnerschaft zwischen Norwegen und Norddeutschland beim Einsatz erneuerbarer Energien 

Besuch des norwegischen Kronprinzen Haakon in der Handelskammer Hamburg
Deutschland und Norwegen sind ideale Partner, um den Einsatz erneuerbarer Energien auf dem Weg zu einer nachhaltigen Industrie voranzutreiben. Das war die Kernbotschaft bei einem hochrangig besetzten Wirtschaftstreffen in der Handelskammer Hamburg. Ehrengast beim Norwegian-German Business Summit Hamburg war Kronprinz Haakon von Norwegen. Neben dem Kronprinzen haben auch die norwegischen Minister für Wirtschaft und Energie sowie Unternehmen aus Norddeutschland und Norwegen teilgenommen. Gemeinsam mit Regierungsvertretern aus Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen und Schleswig-Holstein, ging es darum, bestehende Partnerschaften zu vertiefen und neue Wege zwischen Politik- und Wirtschaftsakteuren einzuschlagen.
Handelskammer-Vizepräses Willem van der Schalk: „Für eine weltoffene Außenwirtschaftspolitik braucht Hamburg eine Diversifizierungsstrategie. Das hat die Energiekrise nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine deutlich gemacht. Eine noch engere Partnerschaft mit Norwegen bedeutet für den Wirtschaftsstandort Hamburg und Norddeutschland enormes Potenzial. Norwegens riesige Wasserkraftressourcen und Deutschlands Expertise in der Solar- und Windenergie ergänzen sich gegenseitig und machen die beiden Nationen zu natürlichen Verbündeten im Streben nach sauberer, erneuerbarer Energie. Durch die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung und durch Investitionen in die Infrastruktur ebnen sie den Weg für eine Zukunft mit weniger Kohlenstoffemissionen im Verkehr.”
Kronprinz Haakon von Norwegen machte in seiner Eröffnungsrede des Summits deutlich: „Deutschland ist ein enger Freund und Partner Norwegens. Heute haben wir uns hier versammelt, um über eines der wichtigsten Themen unserer Zeit zu sprechen.“ Beim Wandel hin zu einer nachhaltigen Industrie und dem Aufbau Erneuerbarer Energien arbeiteten Norwegen und Deutschland eng zusammen und ergänzten sich hervorragend. „Zu Beginn dieses Jahres haben Deutschland und Norwegen eine strategische Partnerschaft in den Bereichen Klima, erneuerbare Energien und grüne Industrie vereinbart. Diese Partnerschaft umfasst mehrere Bereiche, darunter Wasserstoff und grüne Schifffahrt, Offshore-Windenergie, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sowie Batterietechnologie.”
Der Norwegian-German Business Summit Hamburg war eine gemeinsame Veranstaltung von Innovation Norway, der Handelskammer Hamburg und der AHK Norwegen, mit Unterstützung der Norwegischen Botschaft. Am High Level Business Round Table nahmen folgende Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus den nördlichen Bundesländern teil: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, Almut Möller, Staatsrätin für auswärtige Angelegenheiten der Stadt Hamburg, Martin Bialluch, Wirtschaftsstaatsrat der Stadt Bremen.

Wirtschaftsbeziehungen Deutschland – Norwegen

Zahlen und Fakten:
Die Delegationsreise des Kronprinzen Haakon ist sein 7. offizieller Deutschlndbesuch. Zuletzt in Hamburg war er 2011 beim Hamburger Hafengeburtstag.
600 norwegische Staatsbürger leben in Hamburg und 50 norwegische Unternehmen sind hier vertreten.
Hamburger Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen nach Norwegen:
Insgesamt 585 Hamburger Unternehmen pflegen nach eigenen Angaben wirtschaftliche Beziehungen mit Norwegen. Beispielbranchen: Logistik, Grundstoffindustrie, Schifffahrt.
Ranking Norwegen als Handelspartner für Hamburg:
Export: Platz 40
Import: Platz 19
Handelsvolumen mit Norwegen im Jahr 2022:
Export: ca. 223,5 Millionen
Import: ca. 1,08 Milliarden
Wichtigste Warengruppen 2022:
Export:
Chemische Erzeugnisse machen mehr als die Hälfte des Hamburger Exports nach Norwegen aus. Danach kommen sonstige Fahrzeuge mit 15 Prozent. Maschinen, Nahrungs- und Futtermittel, sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse machen jeweils nur einen kleinen Teil des Hamburger Exports nach Norwegen aus.
Import:
Knapp die Hälfte des Imports aus Norwegen kommt aus dem Bereich Erdöl und Erdgas. Danach mit 30 Prozent kommen Kokerei- und Mineralölerzeugnisse. Nahrungs- und Futtermittel, Metall, sowie Möbel machen jeweils nur einen geringen Anteil des Hamburger Imports von Norwegen aus.
Erneuerbare Energien:
Norwegen ist derzeit ein wichtiger Gaslieferant für Deutschland. Beide Länder arbeiten gleichzeitig daran, die Energiewende voranzutreiben. Im Januar 2023 haben Deutschland und Norwegen eine Erklärung zur engeren Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien vereinbart. Norwegen verfügt über eine gut entwickelte Technologie für die meisten Stufen der Produktion von grünem Wasserstoff. Sowohl auf politischer als auch auf Seiten der Industrie wird eine engere Zusammenarbeit mit Deutschland bei großen Wertschöpfungsketten und Infrastrukturen angestrebt.
Verteidigung und Industrie:
Deutschland ist Norwegens wichtigster Partner in der EU im Verteidigungsbereich und ein wichtiger Verbündeter in der NATO. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat Norwegen Verträge mit der deutschen Industrie im Gesamtvolumen von fast 60 Milliarden NOK (über 5 Millionen Euro) abgeschlossen, um unter anderem neue Panzer und U-Boote zu beschaffen. Langfristige Verträge werden die deutsch-norwegischen Beziehungen im Bereich der Rüstungsgüter über die nächsten 30-50 Jahre stark bleiben lassen.
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