Vorabinformation

Vielfach hat die Corona-Pandemie strukturelle Schwächen Deutschlands wie durch ein Brennglas offenbart und Umbrüche, die wirtschaftlich, gesellschaftlich, technologisch und geopolitisch seit mehreren Jahren stattfinden, weiter beschleunigt. Nicht nur in Deutschland, vielmehr weltweit sehen sich Volkswirtschaften mit mehr oder minder ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Wer den Wandel mitgestalten will, muss also schnell sein. Ein „Weiter so“ wird mittel- und langfristig dazu führen, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb zunehmend abgehängt wird.
Vielmehr bedarf es Mut und Kraft, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen und den Wirtschaftsstandort Deutschland zukunfts- und wettbewerbsfähig zu gestalten. Die Frage, die sich die neue Bundesregierung und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages stellen muss, ist nicht nur „wie“ wir zukünftig leben wollen, sondern auch vornehmlich „wovon“. Jetzt gilt es, die wirtschaftspolitischen Weichen für die kommenden Jahre zu stellen und diese Herausforderungen als Chancen zu nutzen. Es bedarf neuer Konzepte, um den rasanten technologischen Wandel mit all seinen Facetten, der Klimawende, den demografischen Veränderungen und den Verschiebungen in den geoökonomischen Verhältnissen zu bewältigen. Schlüsselbereiche sind hierbei unter anderem die längst überfälligen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und in die Bildung, das Gelingen einer effektiven und effizienten Energiewende, eine technologieoffene Innovationspolitik und eine auf europäischer Ebene abgestimmte Außenwirtschaftspolitik.

Mitgliederbefragung

Die Forderungen der Handelskammer Hamburg wurden in den zuständigen Gremien der Handelskammer erarbeitet, diskutiert und vom Plenum der Handelskammer in seiner Sitzung am 5. August 2021 verabschiedet. Die vorgenommene Priorisierung der Forderungen basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen.

Ihre wichtigsten Themenfelder

Die Handelskammer Hamburg hat zwischen dem 22. Juni und 8. Juli 2021 eine repräsentative Unternehmensbefragung zu den zentralen Forderungen der Hamburger Wirtschaft durchgeführt. Aus den 587 vorliegenden Antworten geht hervor, dass insbesondere die Vermittlung digitaler Kompetenzen in allen Bildungsbereichen für Hamburger Unternehmen die zentrale Forderung für die kommenden Jahre darstellt (Saldo aus den Antworten „sehr wichtig/eher wichtig“ zu „eher unwichtig/unwichtig/diese Forderung lehne ich ab: 88,3 Prozent), dicht gefolgt von der Forderung, die öffentliche Verwaltung zu modernisieren (84,6 Prozent), eine ganzheitlichen Fachkräftestrategie zu verfolgen (82,2 Prozent) und das Lebenslange Lernen zu forcieren (77,2 Prozent).