Medienstandort

Forderungen der Medien- und Kreativbranchen an die Politik

Hamburg ist mit über 17.000 Medien- und Kreativwirtschaftsunternehmen einer der führenden Medienstandorte Deutschlands. Seine Stärke liegt dabei in der Vielfalt der Kreativwirtschaft in der Breite und seiner örtlichen Nähe zu anderen Branchen. Gleichzeitig haben sich im Zuge der Digitalisierung viele der elf Teilmärkte in den vergangenen Jahren signifikant verändert und andere Medienstandorte Deutschlands teilweise an Markt gewonnen.
Um die herausgehobene Stellung Hamburgs als führenden Medienstandort zu erhalten hat das Plenum unserer Handelskammer auf der Basis einer breiten Diskussion des Ausschusses für Medien- und Kreativwirtschaft in seiner Sitzung am 5. Juli 2018 Forderungen zum Medienstandort Hamburg formuliert.
 Wir setzen dabei im Sinne unserer Mitglieder auf
  • die Sicherstellung einer zukunftsorientierten digitalen Infrastruktur,
  • die Stärkung der Film- und Bewegtbildbranche,
  • ein fortgesetztes Bekenntnis zur Musikstadt Hamburg,
  • die Stärkung und Positionierung Hamburgs als Games- und eSport-Stadt sowie
  • auf die Reduzierung des Diversity-Gaps in der Kreativwirtschaft.

Zukunftsorientierte digitale Infrastruktur

Hamburgs Medien- und Kreativwirtschaft ist, wie zunehmend auch andere Branchen, auf eine leistungsfähige und zukunftsorientierte digitale Infrastruktur angewiesen. Mit Hilfe  eines staatlichen Förderprogramms muss daher sichergestellt werden, dass zumindest alle Hamburger Gewerbegebiete bis zum Jahr 2020 mit Glasfaser versorgt werden und damit ein leistungsfähiges Internet mit Bandbreiten von mindestens 1 Gigabit zur Verfügung steht.

Stärkung der Film- und Bewegtbildbranche

Hamburgs Film- und Bewegtbildbranche soll gestärkt werden durch:
  • eine Anpassung der klassischen Filmförderung an die neuen Gegebenheiten in der digitalen Kommunikation. Hierzu ist die Erhöhung der entsprechenden Fördermittel auf Länderebene erforderlich, die an bestehende Förderstrukturen angebunden werden sollten.
  • die Erhöhung der Drehfreundlichkeit in der Stadt, um mehr internationale Produktionen anzuziehen. Hierfür ist ein eindeutiges Bekenntnis zu Filmproduktionen in der Stadt mit den damit einhergehenden personellen Ressourcen für die Unterstützung von Drehvorhaben erforderlich.
  • den Ausbau und die Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten im Filmbereich am Standort Hamburg.

Bekenntnis zur Musikstadt

Hamburg sollte sich fortgesetzt zur Musikstadt bekennen durch
  • die stärkere Unterstützung der Musik- und Clubszene bei regulatorischen Anliegen (Lärmschutz, Brandschutz, Bürokratie)
  • die Bereitstellung von Kulturräumen auch im öffentlichen Raum sowie die Schaffung bezahlbarer zentrumsnaher Übungsräume für Musikerinnen und Musiker
  • die Einführung eines Monitoring-Verfahren, das die räumlichen Verfügbarkeiten und Entwicklungen von Musikclubs, Bandübungsräumen, Studios und Open Air-Flächen kontinuierlich dokumentiert und in Berichtsform jährlich aufbereitet ("Club-Kataster"). Ein derartiges Planungsmonitoring ist erstrebenswert, um Angebote und Nachfrage zu verknüpfen und neue standörtliche Entwicklungstendenzen frühzeitig zu erkennen.
  • eine konsequentere, strukturierte Musikförderung (u.a. zu internationalen Schlüsselmärkten, Digitalisierung, Aufbau-Förderung, Exzellenz-Förderung, etc.)

Hamburg als Games- und eSport-Stadt

Wir fordern eine Stärkung und Positionierung Hamburgs als Games- und eSport-Stadt durch
  • eine Verbesserung der Förderungsmöglichkeiten vom Games-Projekten wie z.B. durch  eine passgenaue Prototypenförderung.
  • Förderung junger Indie-Entwickler/Spieleentwickler z.B. im Rahmen einer Branchenimmobilie sowie Schaffung zeitgemäßer Spezialistenausbildung, wie z.B. Monetarisierungs-Manager, eSport-Manager.

Reduzierung des Diversity-Gaps

Der Diversity-Gap in der Kreativwirtschaft sollte reduziert werden durch
  • die Förderung von Initiativen zum Thema UnternehmerInnentum und Gründung im Bereich der Kreativwirtschaft.
  • die Förderung von Initiativen zum Thema Medien und Technologie, um den Frauenanteil insbesondere in techniklastigen Kreativberufen zu erhöhen.
  • die Förderung von Initiativen und Projekten, die unterschiedliche kulturelle Perspektiven in der Medienwirtschaft fördern.
Die Forderungen der Medien- und Kreativbranche können Sie in unserem Download (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 159 KB) nachlesen.