Neue Publikation
Studie zur Hamburger Clusterpolitik
Hamburg setzt in der Wirtschafts- und Innovationspolitik gezielt auf Cluster. Um die Zukunftsfähigkeit des Standorts zu sichern, hat die Handelskammer Hamburg gemeinsam mit dem UVNord und dem IVH eine Studie zur Hamburger Clusterpolitik (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2816 KB) in Auftrag gegeben. Kern der Studie ist eine Benchmarkinganalyse mit internationalen Clusterregionen zur Identifikation von Entwicklungspotentialen.
Cluster und Clusterpolitik
Cluster sind geografische Konzentrationen von miteinander verbundenen Unternehmen oder Institutionen in verwandten Branchen bzw. Technologien, die sich durch Austausch und gemeinsame Aktivitäten entlang einer oder (mehrerer) Wertschöpfungskette(n) ergänzen.
Die Clusterpolitik der Hansestadt Hamburg fördert und unterstützt die Bildung von Clustern und deren Entwicklung. Ziel der Hamburger Clusterpolitik ist die Vernetzung der Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um Synergien zur Steigerung von Innovation und Wertschöpfung für den Standort zu schaffen. Inklusive dem neuen Food Cluster Hamburg existieren am Standort aktuell neun Cluster. An der Umsetzung der Hamburger Clusterpolitik sind verschiedene Ressorts beteiligt, wobei die Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) für die meisten der Hamburger Cluster zuständig ist.
Hintergrund zur Studie
Die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts hängt maßgeblich von seiner Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit ab. Hamburg setzt in der Wirtschafts- und Innovationspolitik gezielt auf Cluster. Viele der bestehenden Clusterstrukturen sind historisch gewachsen. Umso wichtiger ist es, die Clusterpolitik einer kritischen Prüfung zu unterziehen: Sind die aktuellen Strukturen noch geeignet, unseren Wirtschaftsstandort optimal zu fördern und die regionalen Innovations- und Transformationspotenziale erfolgreich zu heben?
Dieser Frage widmet sich die von der Handelskammer Hamburg gemeinsam mit dem Unternehmensverband Nord und dem Industrieverband Hamburg beim VDI/VDE IT in Auftrag gegebene Studie. In einer internationalen Benchmarkanalyse mit ausgewählten Clusterregionen werden Potenziale für eine strukturelle und inhaltliche Weiterentwicklung der Hamburger Clusterpolitik identifiziert.
Zentrale Empfehlungen der Studie
Zusammenfassend werden folgende Anpassungen der Hamburger Clusterpolitik und der damit verbundenen Clusterstrukturen empfohlen – in enger Partnerschaft mit führenden Akteuren im Hamburger Innovationskontext wie Kammern und Verbänden:
- Erarbeitung einer ganzheitlichen Strategie mit regelmäßiger Evaluation und Wirkungsmessung.
- Überprüfung des aktuellen Clusterportfolios auf Basis transparenter Kriterien.
- Neugestaltung der Koordination zwischen Verwaltung/Politik und Clustern über Behördenressorts hinweg.
- Verbesserung der Zusammenarbeit und Aufgabenteilung zwischen Clustern und weiteren Innovationstreibenden.
- Einbindung der Cluster in neue Innovationsorte und -formate, wie Living Labs, Reallabore oder Innovation Districts.
- Gezielte Förderung wichtiger Zukunftsfelder und engere Verzahnung zwischen Clustern und Wissenschaft.
Lesen Sie die gesamte Studie zur Hamburger Clusterpolitik (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2816 KB).
Ergebnisse der Benchmarkinganlyse
Die Ergebnisse aus den untersuchten Benchmarkregionen bilden eine Reihe an guten Maßnahmen im Umgang mit Clustern ab. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts für die Zukunft zu sichern, sollte Hamburg sich an den Best Practices der Vergleichsregionen orientieren und passende Ansätze adaptieren.
So hat die Region Aix Marseille Provence nach einer detaillierten Analyse zum Ist-Stand des regionalen Innovationsökosystems und dessen Entwicklungsbedarfen verschiedene Aktionsfelder definiert. Unter Einbeziehung verschiedener Innovationsintermediäre wurde gemeinsam eine Club Innov Provence Roadmap entwickelt mit vier wesentlichen Handlungsfeldern, die aufzeigen, in welche Richtung sich das regionale Innovationsökosystem im Sinne der Stadt/Region entwickeln soll.
Ein anderes Beispiel ist die in der Region Rotterdam etablierte Markenallianz ROTTERDAM.MAKE IT HAPPEN. Verschiedene Innovationspartner tragen mit einer gemeinsamen Stadtmarke, einem gemeinsamen Tonfall, Stil und Markenversprechen dazu bei, Rotterdam international für Talente, Unternehmen und Besucherinnen und Besucher zu profilieren und einen Beitrag zur wirtschaftlichen Wertschöpfung mit sozialen Auswirkungen auf die Stadt zu leisten.