Firmenkultur als Erfolgsfaktor

Resilienz im Unternehmen

Was ist Resilienz?

Resilienz bezieht sich auf die Fähigkeit eines Individuums oder einer Gruppe, schwierige Lebensumstände, Stress, Veränderungen und Herausforderungen zu bewältigen und daraus gestärkt hervorzugehen. Es geht darum, sich anzupassen, Ressourcen zu mobilisieren, emotionale Belastungen zu bewältigen und trotz Widrigkeiten eine positive psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten.
Resiliente Menschen können sich flexibel anpassen und sich von Rückschlägen erholen, ohne langfristig daran zu zerbrechen.
Resilienz beschreibt laut Fraunhofer ISI nicht nur die Fähigkeit, nach einer Krise zum Ausgangslevel zurückzukehren, also zum “Bounce Back“. Vielmehr zählt dazu auch die Möglichkeit eines “Bounce Forward“ – nach der Krise besser dazustehen als vorher.

Warum ist Resilienz für mein Unternehmen so wichtig?

Globalisierung, Digitalisierung, New Work, Corona-Pandemie, Globalisierung, Digitalisierung, New Work, Ukrainekrieg und Energiekrise zeigen auf, dass Unternehmen und Organisationen im öfter durch dynamische Um- und Neustrukturierungen in Krisen geraten können. Die Beschäftigten, besonders Leistungsträger, können gefährdet sein, da Stress, Belastungen und psychische Erkrankungen zunehmen und Einfluss auf Fehlzeitenquote haben. Die psychischen Erkrankungen sind seit dem Jahr 2000 um mehr als 200% gestiegen. Dies hat enormen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten und damit auch Einfluss auf den Unternehmenserfolg.
Resiliente Organisationen können Krisen besser, ohne daran zu zerbrechen. Die entscheidende Rolle spielen hierbei die Beschäftigten und Teams, die ein großes Spektrum an unterschiedlichen Verständnissen, Verhaltensweisen und Widerstandsfähigkeit aufweisen. Der adäquate Umgang mit dieser Vielfalt ist der wesentliche Kern von organisationaler Resilienz.
Damit Ihr Unternehmen in der Zukunft die Handlungsfähigkeit steigert und aus großen Herausforderungen gestärkt hervorzugeht, sollte die organisationale Resilienz gezielt aufgebaut werden. Dabei geht es nicht nur um die individuelle Resilienz, sondern auch um die Belastbarkeit von Teams und des gesamten Unternehmens.

Resilienz und Megatrends

Zukunftsinstitut

Heute ist der Begriff der Megatrends weitverbreitet und dient als Basis für zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Megatrends bilden die Grundlage für die Evolution ganzer Wirtschaftsbereiche und sind vielfach der Ausgangspunkt weitreichender Strategien in Unternehmen und anderen Organisationen. Das Zukunftsinstitut arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich mit seinem Modell der Megatrends, beschreibt es regelmäßig in seiner umfassenden Megatrend-Dokumentation und bildet sie immer wieder neu auf seiner Megatrend-Map ab. Denn mit den Megatrends gelingt es, die globalen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft greifbar zu machen.

Megatrends – Definition

Es gibt klare Kriterien, um Megatrends zu erkennen und zu definieren:
Dauer
Megatrends haben eine Dauer von mindestens mehreren Jahrzehnten.
Ubiquität
Megatrends zeigen Auswirkungen in allen gesellschaftlichen Bereichen, in der Ökonomie, im Konsum, im Wertewandel, im Zusammenleben der Menschen, in den Medien, im politischen System etc.
Globalität
Megatrends sind globale Phänomene. Auch wenn sie nicht überall gleichzeitig und gleich stark ausgeprägt sind, so lassen sie sich doch früher oder später überall auf der Welt beobachten.
Komplexität
Megatrends sind vielschichtige und mehrdimensionale Trends. Sie erzeugen ihre Dynamik und ihren evolutionären Druck auch und gerade durch ihre Wechselwirkungen.

Achtsamkeit - Mehr Resilienz, Gelassenheit und innere Balance durch Achtsamkeit

In der Businesswelt ist Achtsamkeit bereits angekommen, insbesondere in den Führungsetagen. In den USA haben schon viele Unternehmen spezielle "Mindfulness-Programme" installiert. Denn Achtsamkeit steigert die Stressresistenz, Kreativität, Gesundheit und Empathie. Auch die Mitarbeiterzufriedenheit wird positiv beeinflusst, weil emotionale Intelligenz in der Führung zwischenmenschliche Beziehungen verbessert: Menschen fühlen sich verstanden und sind motivierter – eine innere Identifikation, die unbezahlbar ist.

Was ist Team-Resilienz?

Die VUKA-Welt mit komplexen Situationen und hoher Dynamik fordert Beschäftigte und Führungskräfte. Heute bringt der Unternehmensalltag fast jeden Tag Veränderungen mit sich und nur selten erweisen sich diese als warmer Rückenwind! Resiliente Teams arbeiten auch in herausfordernden Situationen erfolgreich zusammen und bewältigen Krisen gemeinsam.
Wichtig sind Respekt, Empathie und die gegenseitige Bestärkung durch Fokussierung auf gemeinsame positive Emotionen. Aber auch negative Emotionen wie Enttäuschungen und Ängste sollten im Team zu besprechen sein. Weitere Faktoren für Team-Resilienz sind gemeinsame Werte, klare und zugleich flexible Rollen, Antizipation, Konfliktkompetenz und psychologische Sicherheit.

Damit Teams in kritischen Situationen konstruktiv agieren, kommt es neben den Interaktionen auch auf die Art der Teamführung und die persönlichen Ressourcen der Teammitglieder an. In meinen Team-Workshops arbeite ich deshalb mit einem Set an Resilienzschlüsseln, das neben den Team-Begegnungen auch auf die Stärkung der individuellen Resilienz fokussiert. Wir entwickeln das Teamklima und definieren konkrete Maßnahmen für die aktuelle Situation sowie zur Krisenprävention. So begegnen Sie Veränderungen künftig souverän und situationselastisch und balancieren Belastungen mit Gelassenheit und Stärke.

Die vier Schlüssel der Team-Resilienz

Die Forschung zu Team-Resilienz ist noch jung. Vier Schlüssel zeigen sich jedoch als wichtig für Team-Resilienz:
1. Psychologische Sicherheit
  • Wertschätzung von Unterschiedlichkeit
  • Raum für Kreativität
  • gegenseitige Unterstützung
  • Fehler als Lernchancen
2. Umgang mit Unerwartetem
  • Vertrauen auf guten Umgang mit Unerwartetem,
  • Gelassenheit bei Turbulenzen
  • gegenseitige Unterstützung in Krisensituationen
  • selbstorganisierte Aufgabenverteilung in Krisen
  • flexible Anpassung von Arbeitsweise und Aufgabenverteilung
3. Verarbeitung kritischer Situationen
  • Etablierte Gesprächsroutinen
  • Überblick für Alle nach Krisen
  • Adressierung von Gefühlen nach Krisen
  • Zeit nehmen für emotionale Verarbeitung
4. Ganzheitliches Vorgehen/ganzheitliche Sicht
  • Kooperation über alle Bereiche
  • Überblick und Weitergabe von Infos
  • Perspektivenwechsel bei Problemen und Krisen
  • mutige Entscheidungen für die ganze Organisation
  • Berücksichtigung des gesamten Arbeitsprozesses und Auswirkungen
  • Probleme als Anlass für Optimierungen
Resiliente Teams arbeiten auch in kritischen Situationen erfolgreich zusammen und bewältigen Krisensituationen gemeinsam. Sie definieren sich durch ihre gut funktionierenden interaktionalen Prozesse, durch die Art der Teamführung und durch die persönlichen Ressourcen jedes/jeder Einzelnen. Entscheidend für die Team-Resilienz sind gegenseitiger Respekt und Empathie sowie ein Fokus auf gemeinsame positive Emotionen, bei gleichzeitigem bewusstem Umgang auch mit negativen Emotionen. Fehler und Scheitern sind in einem resilienten Team ansprechbar und werden zur Weiterentwicklung genutzt. Auf die zunehmende Komplexität der Umwelt reagieren Systeme aus solchen gut funktionierenden Teams effizienter und flexibler als hierarchisch strukturierte Systeme.

Organisationale Resilienz

Organisationale Resilienz bezieht sich auf die Fähigkeit einer Organisation, sich an Veränderungen anzupassen, Rückschläge zu überwinden und trotz widriger Umstände effektiv zu funktionieren. Es handelt sich um die Fähigkeit, Schocks, Störungen oder Unsicherheiten zu bewältigen, indem flexibel reagiert und gelernt wird, um gestärkt aus solchen Situationen hervorzugehen. Dies kann durch kluge Planung, effektive Kommunikation, robuste Strukturen und die Fähigkeit, auf unerwartete Ereignisse angemessen zu reagieren, erreicht werden.
Globalisierung, Digitalisierung, New Work, Corona-Pandemie, Globalisierung, Digitalisierung, New Work, Ukrainekrieg und Energiekrise zeigen auf, dass Unternehmen und Organisationen im öfter durch dynamische Um- und Neustrukturierungen in Krisen geraten können. Die Beschäftigten, besonders Leistungsträger, können gefährdet sein, da Stress, Belastungen und psychische Erkrankungen zunehmen und Einfluss auf Fehlzeitenquote haben.

Strategien für resiliente Unternehmen

Resiliente Organisationen können Krisen besser, ohne daran zu zerbrechen. Die entscheidende Rolle spielen hierbei die Beschäftigten und Teams, die ein großes Spektrum an unterschiedlichen Verständnissen, Verhaltensweisen und Widerstands-fähigkeit aufweisen. Der adäquate Umgang mit dieser Vielfalt ist der wesentliche Kern von organisationaler Resilienz.
Damit Ihr Unternehmen in der Zukunft die Handlungsfähigkeit steigert und aus großen Herausforderungen gestärkt hervorzugeht, sollte die organisationale Resilienz gezielt aufgebaut werden. Dabei geht es nicht nur um die individuelle Resilienz, sondern auch um die Belastbarkeit von Teams und des gesamten Unternehmens.
Ein Unternehmen besteht aus Menschen, die miteinander interagieren und die in definierten Prozessen und Rahmenbedingungen zusammenarbeiten. Die organisationale Resilienz hat deshalb auch viel mit Unternehmenskultur, Werteorientierung und Führung zu tun. Mit einem proaktiven Ansatz lassen sich viele bedrohlich scheinende Entwicklungen stärker beeinflussen als man denkt. So können sich Unternehmen nicht nur präventiv für anstehende Herausforderungen wappnen, sondern auch dafür sorgen, dass sie sich nach einer Krise schneller stabilisieren und auf Basis der neuen Erfahrungen wachsen.
Bei der Entwicklung einer resilienten Organisation spielen Individuen, Teams sowie das Unternehmen als Ganzes eine Rolle.

Die 9 Dimensionen organisationaler Resilienz

Die ISO-Norm 22316 gibt mit den 9 Schlüsseln für organisationale Resilienz Orientierung bei der Ausrichtung des Gesamtsystems.
1. Geteilte Vision
Hier geht es darum, den übergeordneten Zweck der Organisation klar zu benennen und mit allen Mitgliedern zu teilen. Alle strategischen und operativen Tätigkeiten sind hieran auszurichten. Dies ist kein einmaliger Vorgang, denn in einem dynamischen Umfeld gehören Vision und Ziele regelmäßig auf den Prüfstand.
2. Umfeld verstehen
Der Kontext, in dem eine Organisation sich bewegt und durch den sie erst zu einer sinnvollen Zweckbestimmung gelangt, ist einem ständigen Wandel unterworfen. Daher ist es wichtig, das Umfeld genau zu beobachten und zu verstehen.
  • Wie verändern sich Märkte und Wettbewerbsbedingungen?
  • Wie beeinflusst der politisch-rechtliche Rahmen das Geschäft?
  • Welche Interessengruppen können strategische Partner sein?
3. Ermutigende Führungskräfte
Resilienz fördernde Führung wirkt, indem sie auf Vertrauen setzt und Freiräume für eigenverantwortliches Arbeiten schafft. Sie agiert transparent und lernt aus Erfahrung – aus Erfolgen ebenso wie aus Misserfolgen und Fehlern. Gegenüber den Mitarbeitern versteht sie sich als Coach, das heißt sie unterstützt die Entwicklung von individueller Problemlösekompetenz.
4. Resilienzfördernde Kultur
Die Kultur einer Organisation kann als Muster von Grundannahmen und Grundregeln verstanden werden, mit der eine Gruppe von Individuen Probleme zu lösen versucht und Anpassungsprozesse durchläuft (Schein 2010). Um zu einer Organisationskultur zu kommen, die mehr Resilienz schafft, sind die vorhandenen Grundannahmen und -regeln zunächst zu ermitteln. Welche davon sollten im Sinne der Resilienz gestärkt werden, welche eher nicht? Wie können Werte wie Kreativität und Innovation oder Offenheit und Mut gefördert werden?
5. Geteiltes Wissen
Mit diesem Schlüssel soll das Lernen in der Organisation gefördert werden. Denn voneinander und aus Erfahrung zu lernen ist eine zentrale Stellschraube für die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit einer Organisation. Dafür müssen Informationen zugänglich, verständlich und sachgemäß sein, und es muss – beispielsweise in Teams – Räume für regelmäßige Reflexion geben.
6. Verfügbare Ressourcen
Hinter diesem Schlüssel steckt die Frage, welche personellen, technischen, finanziellen und sonstigen Ressourcen eine Organisation braucht, um im Krisenfalle handlungsfähig zu bleiben. Mit Blick auf die Rekrutierung und Qualifizierung von Mitarbeitern geht es hier beispielweise um Diversität (in Fähigkeiten, Kenntnissen, Verhaltensweisen).
7. Koordinierte Bereiche
Wichtige Fragen sind hier, welche Unternehmensbereiche für die Sicherstellung der Kernprozesse besonders wichtig sind, wie in diesen Bereichen Flexibilität aufgebaut werden kann und wie Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen diesen Bereichen gefördert werden können.
8. Stetige Verbesserung
Dieser Schlüssel hat eine operative und kulturelle Komponente. Zum einen geht es darum, Leistungen zu monitoren und zu evaluieren und bei Bedarf Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Zum anderen gilt es, eine Kultur des offenen Dialogs und des fortwährenden Lernens zu entwickeln.
9. Veränderungen antizipieren
Resiliente Organisationen sind in der Lage, auch unter widrigen Bedingungen ihre Leistungen zu erbringen. Daher ist es wichtig, schwierige Umstände möglichst früh zu erkennen und schwache Signale für zukünftigen Anpassungsbedarf aufzuspüren. Ist der Krisenfall eingetreten, braucht es klare Abläufe und Prozesse für die Krisenbewältigung.