Hamburg-Mitte

Innenstadt

Die Hamburger Innenstadt ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Sie ist der wichtigste Einkaufsort im Norden Deutschlands, Sitz zahlreicher Unternehmen, das kulturelle Zentrum, Anziehungspunkt für Touristen und mehr und mehr auch ein Wohnstandort. Mit der Bürgerschaft und dem Senat ist die Innenstadt zugleich das politische Zentrum des Staatsstaats.
Mit der Hafencity, einem der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekte Europas, entsteht seit 2000 ein neues, urbanes Quartier, das die Innenstadt wieder stärker mit der Elbe verknüpft. Dieser Stadtteil wächst nach und nach von Westen nach Osten, von der Elbphilharmonie hin zu den Elbbrücken.

Einkaufen – wichtiger Bestandteil der multifunktionalen Innenstadt

Die Innenstadt nimmt viele Funktionen wahr. So ist sie der bedeutendste Einkaufsort im Norden Deutschlands. Ihr Einzugsgebiet reicht bis nach Skandinavien. Im City-Einzelhandel werden jährlich knapp 2 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet.
In der Hamburger Innenstadt gibt es 1.017 Einzelhandelsbetriebe, von denen sich 396 im Kernbereich der City und weitere 257 in den Einkaufszentren und Passagen befinden (Zahlen für 2013; Handelskammer-City-Monitor).
Die eher konsumorientierten Einzelhandelsformate finden sich vorwiegend beiderseits der Mönckebergstaße (City Ost), wobei hier zunehmend auch wertige Konzepte Einzug halten wie beispielsweise im Levantehaus. Gleichzeitig werden die luxuriösen und szenigen Labels, die die City West prägen, immer häufiger um populäre Filialisten ergänzt. Die Europa-Passage, die im Oktober 2006 eröffnet wurde, bildet gemeinsam mit der Bergstraße und dem Rathausmarkt/Schleusenbrücke die wichtigste Verbindung zwischen diesen beiden Einzelhandelsschwerpunkten.
Weitere attraktive Einzelhandelslagen mit vielen inhabergeführten Fachgeschäften sind die Colonnaden, das Nikolai-Quartier mit der Großen Johannisstraße und dem Großen Burstah, das Kontorhausviertel sowie der Ballindamm und das Alstertor.
Ein weiterer Einzelhandelsschwerpunkt entsteht in der Hafencity, insbesondere im Umfeld des Großen Grasbrooks und im nördlichen Überseequartier, dessen erste Geschäfte im Herbst 2010 eröffnet wurden. Das neue multifunktionale Stadtquartier “Westfield Hamburg-Überseequartier” des Entwicklers Unibail Rodamco Westfield ist in Bau.

Kunst, Kultur und Wissenschaften in der Innenstadt

Die Hamburger Innenstadt ist neben Berlin-Mitte der wichtigste Kulturstandort im Norden Deutschlands. In der Innenstadt befinden sich unter anderem die Hamburgische Staatsoper, das Thalia-Theater und das 2003 eröffnete Bucerius-Kunstforum. Eine vielseitige Kulturmeile ist auf dem östlichen Wallring entstanden: die Hamburger Kunsthalle, das Museum für Kunst und Gewerbe, der Hamburger Kunstverein, die Freie Akademie der Künste und die Deichtorhallen. Am Hühnerposten befinden sich die Zentralbibliothek und das Goethe-Institut, an der Kirchenallee das Deutsche Schauspielhaus. Auf dem westlichen Wallring wird das Kulturangebot noch ergänzt durch die traditionsreiche die Laeiszhalle (die frühere Musikhalle) und das Museum für Hamburgische Geschichte.
Ein ganz neues, international beachtetes Highlight, ist die Elbphilharmonie, die am 11. Januar 2017 eröffnet wurde und sich sofort als eine der bedeutendsten kulturellen Einrichtungen Norddeutschlands etablierte.
Die Innenstadt ist außerdem ein Wissenschaftsstandort. Hier befinden sich mehrere Hochschulen:
  • die Bucerius Law School,
  • die Hafencity-Universität,
  • die Hamburg School of Business Administration (HSBA),
  • die Kühne Logistics School in der Hafencity,
  • die Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK)
In der Nähe der Innenstadt liegen auch das Congress Center Hamburg (CCH), das umfassend revitalisiert wird, und die Hamburg-Messe.

Aktuelle Projekte in der Innenstadt

In der Hamburger Innenstadt ist eine umfangreiche Investitionstätigkeit zu beobachten. So entstehen derzeit im Kern der Innenstadt mehrere Projekte, die Einzelhandels-, Gastronomie-, Dienstleistungs- und Büroflächen und zum Teil auch Wohnungen umfassen werden. Hierzu zählen:
  • Burstah, Großer Burstah / Trostbrücke. Das frühere Gebäude der Allianz ist inzwischen abgerissen worden, während der Globushof erhalten bleibt; hier entsteht ein mischgenutztes Quartier; die frühere Bohnenstraße zwischen Trostbrücke und Großen Burstah wird wiedererstehen.
  • Nikolai-Insel. Auf dem Areal der früheren Commerzbank-Zentrale in Hamburg (Neß / Trostbrücke) entwickelt die Procom Invest GmbH & Co. KG ein gemischt genutztes Quartiers mit Büros, Gastronomie, Handel und Wohnungen. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant.
  • Gänsemarkt-Passage, anstelle der Passage am Gänsemarkt ist ein Neubau mit Einzelhandels- und Gastronomieflächen, Büros und Wohnungen geplant; die Gebäude an den Colonnaden sollen saniert werden.
  • Deutschlandhaus, die ABG Immobilien-Management Gesellschaft mbH & Co. KG plant eine Neuentwicklung des Deutschlandhauses an der Dammtorstraße 1 / Valentinskamp / Drehbahn. Das 1929 fertiggestellte, direkt gegenüber dem Gänsemarkt gelegene stadtbildprägende Gebäude ist 2019 abgerissen worden und soll neu aufgebaut werden. Geplant sind Büros, Handels- und Freizeitnutzungen sowie Wohnungen.
  • Springer-Quartier, Teile des Quartiers am Axel-Springer-Platz sind noch in Bau; das Bezirksamt Hamburg-Mitte (Caffamacherreihe 1-3) hat am 4. Juni 2018 sein neues Verwaltungsgebäude bezogen.
  • Johann-Kontor am Klosterwall; die ehemaligen City-Hochhäusern am Klosterwall, in denen sich u.a. das Bezirksamt Mitte befand, sind inzwischen weitgehend abgebrochen worden. Hier wird ein neues Quartier mit Büros, Einzelhandel, Gastronomie, einem Hotel und Wohnungen entstehen.
  • Westfield Hamburg-Überseequartier. Im Zentrum der Hafencity entwickelt Unibail Rodamco Westfield ein multifunktionales Stadtquartier mit einer Verkaufsfläche für den Einzelhandel von allein rd. 68.000 m² sowie weiteren Flächen für Gastronomie, Wohnungen, Büros, Hotels und ein Kreuzfahrtterminal. Der Bebauungsplan HafenCity 15 ist am 30. Januar 2018 durch den Senat festgestellt worden. Die Grundsteinlegung fand am 22. Mai 2019 statt. Die Eröffnung ist für 2023 vorgesehen.
  • Elbtower. An den Elbbrücken, in der Nähe des neuen U-Bahnhofs Elbbrücken, entsteht bis 2025 ein 245 m hoher Turm mit Büros, einem Hotel sowie Gastronomie- und Veranstaltungsflächen. Entwickler des Elbtowers, den David Chipperfield Architects entworfen haben, wird von der SIGNA Prime Selection AG entwickelt. Der Elbtower wird den östlichen Abschluss der Hafencity markieren und damit das Pendent zur Elbphilharmonie im Westen der Hafencity sein.
Im Rahmen von Business Improvement Districts (BID) wurden der Neue Wall, das Passagenviertel, die Hohen Bleichen und der Heuberg, der Gänsemarkt und die Dammtorstraße neu gestaltet. Inzwischen ist auch das Nikolai-Quartier rund um die Handelskammer weitgehend neu gestaltet worden.
Im Rahmen des BIDs Mönckebergstraße erhält die Hauptgeschäftsstraße der Innenstadt eine neue, attraktive Straßen-, Fassaden- und Effektbeleuchtung. Die neue Winterbeleuchtung wurde im November 2020 erstmals installiert. Mit öffentlichen Mitteln und im Rahmen eines BIDs wurde auch der Ballindamm neugestaltet.; hier sind die Baumaßnahmen weitgehend abgeschlossen.
Weitere BIDs im Rathausquartier und am Neuen Jungfernstieg sind in Vorbereitung. Auch für die BIDs, deren Laufzeit 2019 endete, laufen die Vorbereitungen für Fortsetzungs-BIDs.

Engagement für eine attraktive Innenstadt

Die Handelskammer Hamburg engagiert sich für eine attraktive, nutzungsgemischte Innenstadt, die die Vielfalt der Metropole widerspiegelt und mit der sich die Hamburger und die Besucher der Hansestadt identifizieren können.
Die Handelskammer arbeitet eng mit dem City Management Hamburg zusammen, das 1999 gegründet wurde und das Ziel verfolgt, die Hamburger Innenstadt im nationalen und internationalen Wettbewerb zu stärken, die Frequenzen zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern.
Gemeinsam mit der Hauptkirche St. Jacobi hat die Handelskammer ebenfalls 1999 den Runden Tisch St. Jacobi ins Leben gerufen, ein Gesprächs- und Diskussionsforum von evangelisch-lutherischer Kirche, diakonischen Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft, Kaufmannschaft, sozialen Initiativen, Politik und Verwaltung, der sich mit den sozialen Problemen in der Innenstadt befasst.
Der Trägerverbund Projekt Innenstadt, der 1984 gegründet wurde, setzt sich für qualitätvollen Städtebau in der Innenstadt ein. Von ihm gingen viele wichtige Initiativen aus, z.B. die zur Gründung des BIDs Mönckebergstraße.
Die Initiative „Altstadt für Alle!“ will Potenziale und Perspektiven „für eine kreative und mutige Weiterentwicklung der Hamburger Innenstadt“ entwickeln. Träger sind die Patriotische Gesellschaft, die Akademie der Nordkirche und die Initiative „Hamburg entfesseln“. Zu den Projekten, die eine starke Aufmerksamkeit erzielten, gehört die temporäre Fußgängerzone unter dem Motto “Die Altstadt lebt” im Rathausquartier (1.8. bis 31.10.2019). Die ganz überwiegend positiven Erfahrungen fließen in die Überlegungen zur Neugestaltung des BIDs Rathausquartier ein.

Positionspapiere der Handelskammer Hamburg

Im Juni 2021 hat die Handelskammer Hamburg, mit dem Standpunktepapier „Die Hamburger Innenstadt auf dem Weg in ihre Zukunft 2040“, einen Zukunftsplan für die Innenstadt vorgelegt. Er wurde unter Beteiligung der ehrenamtlichen Gremien erarbeitet und mit sehr großer Mehrheit im Plenum verabschiedet. Er enthält neben einer Analyse der aktuellen Situation auch ein Zukunftsbild sowie konkrete Handlungs- und Projektvorschläge. Mit diesem Zukunftsplan, will die Handelskammer die Hamburger City in einen innovativen, attraktiven und nachhaltigen Unternehmens- und Wohnstandort, einen Ort der Identifikation sowie einen Treffpunkt für alle Bürger und Gäste verwandeln. Dazu muss die räumliche Trennung von Einkaufen, Arbeiten, Dienstleistungen, Wohnen, Produktion und Freizeitgestaltung überwunden und ein umfassender Transformationsprozess eingeleitet werden. Um diesen Prozess professionell zu managen und nachhaltig zu gestalten, setzt sich die Handelskammer für die Gründung einer InnenstadtGesellschaft ein, die das Transformationsmanagement übernimmt und Schlüsselprojekte entwickelt. Den Zukunftsplan Innenstadt finden Sie unter www.hk24.de/innenstadt2040.
Bereits in der Vergangenheit hat die Handelskammer Positions- und Standpunktepapiere mit dem Ziel der Stärkung und Weiterentwicklung der Hamburger Innenstadt veröffentlicht:
Das Standpunktepapier „Bündnis für die Innenstadt“ hat die Handelskammer am 8. Oktober 2019 gemeinsam mit dem City Management Hamburg, dem DEHOGA Hamburg Hotel- und Gaststättenverband e.V., dem Handelsverband Nord e.V., dem Tourismusverband Hamburg e.V., dem Trägerverbund Projekt Innenstadt e.V. und dem Verband der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Nord e.V. der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin setzen sich die Bündnispartner für eine attraktive und lebendige Innenstadt ein. Sie finden das Standpunktepapier unter www.hk24.de/buendnisinnenstadt. Mit Bezug auf das „Bündnis für die Innenstadt“ stellte der Senat am 7. Februar 2020 ein Maßnahmenprogramm zur Aufwertung der Innenstadt vor. Es greift viele der Forderung des Standpunktepapiers auf, die im Dialog u.a. mit der Wirtschaft realisiert werden sollen.
So hat das Plenum der Handelskammer am 1. September 2016 ein Eckpunktepapier zur erfolgreichen Entwicklung des Überseequartiers in der Hafencity als Baustein der Hamburger Innenstadt beschlossen. Die wesentlichen Forderungen sind eine attraktive städtebauliche Verknüpfung der Kern-City mit der Hafencity, eine attraktive Verknüpfung zwischen dem nördlichen und dem südlichen Überseequartier und gleiche Rahmenbedingungen für die gesamte Innenstadt. Weitere Informationen erhalten Sie im Papier "Eckpunkte für die erfolgreiche Entwicklung des Überseequartiers als Baustein der Hamburger Innenstadt" (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 99 KB).
Das Standpunktepapier "Wirtschaftsstandort Hamburger Innenstadt", das die Handelskammer am 14. Oktober 2016 vorgestellt hat, umfasst fünf Handlungsfelder und fünf Leitprojekte, die das Ziel verfolgen, die Innenstadt als vielfältigen, pulsierenden Ort weiterzuentwickeln und den Unternehmen gute Rahmenbedingungen zu bieten. Das Standpunktepapier enthält zudem eine Vielzahl von Daten, Karten und Graphiken zur Hamburger Innenstadt.
Schon 2006 legte die Handelskammer das Vor-Ort-Papier "Ein Quartier wird zum Scharnier - Die Perspektiven des Fleetviertels für Hamburg" vor, in dem aufgezeigt wird, wie die südliche Altstadt, die die Verbindung zur Hafencity herstellt, wieder zu einem lebendigen, innerstädtischen Quartier gemacht werden kann. Das Papier enthält Vorschläge zur Entwicklung von Wohnen, Arbeiten und Lebensqualität, ergänzt um Ideen zur städtebaulichen Entwicklung des Quartiers.