Wir handeln fürs Klima.

Wir machen mit: Röperhof

Der Röperhof wurde 1759 erbaut und ist seit 1937 denkmalgeschützt. Er beherbergt ein Restaurant, einen Eisladen, ein Fachhallenhaus und die Röperhof Stiftung. Der Hof bietet drei Unternehmen mit etwa 50 Mitarbeitern einen besonderen Arbeitsplatz und ist im Besitz der Röperhof Stiftung (2002 von Johanna und Hans Röper gestiftet). Der Röperhof wird von Christoph und Friederike Mühlhans verwaltet, mit dem Ziel, den denkmalgeschützten Hof durch eine behutsame Sanierung und Umnutzung wirtschaftlich erfolgreich zu erhalten. Neben der Pflege des Anwesens und der Betreuung von Mietern und Besuchern setzen sie sich aktiv dafür ein, den kulturhistorischen Wert des Hofes in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
“Wir möchten den derzeitigen jährlichen Gasverbrauch von etwa 300.000 bis 350.000 kWh auf 0 kWh senken. Die geplante Wärmepumpe kann für Heißwasser und Heizenergie sorgen.”

Christoph und Friederike Mühlhans, Vermieter und Verpächter des Röperhofs, im Interview:

Was sind Ihre wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen?
Die Wärmedämmung und der Feuerschutz einer rund 800 qm großen Reetdachfläche wurden von innen mit einem 2 bis 3 cm dicken Lehmauftrag versehen, wodurch ein i-Wert von 0,19 W/m² erreicht wird. Zur Wärmerückgewinnung kommt ein Lüftungs-Wärmetauscher in Verbindung mit einer Hypokaustenheizung für eine 300 qm große Dachbodenfläche zum Einsatz. Zwei Mini-Blockheizkraftwerke (BHKWs) wurden 10 Jahre lang zur Wärme- und Stromgewinnung mit 100 % zertifiziertem Biogas betrieben, doch aufgrund der hohen Kosten ist Biogas derzeit nicht wirtschaftlich.
Wo liegen Ihre größten Potenziale für den Klimaschutz?
Es ist eine 30 kW-PVT-Anlage auf etwa 400 qm Hartdachfläche geplant, die Photovoltaik-Module mit Wärmetauschern kombiniert. Außerdem soll ein Wärmetauscher im Wrasenabzug des Restaurants installiert werden, um die Abwärme der Gasherde zurückzugewinnen. Geplant ist zudem der Einsatz einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die sowohl die Wärme aus der PVT-Anlage als auch die Abwärme aus dem Wrasenabzug nutzt.
Was ist Ihr Klimaziel bzw. was würden Sie gerne mit Ihren Klimaschutzmaßnahmen erreichen?
Wir möchten den derzeitigen jährlichen Gasverbrauch von etwa 300.000 bis 350.000 kWh auf 0 kWh senken. Die geplante Wärmepumpe kann für Heißwasser und Heizenergie sorgen. Den Gasbedarf im Restaurant können wir in Zukunft vielleicht teilweise über eine eigene Biogasanlage befriedigen.
Was sind beim Klimaschutz die Kern-Herausforderungen für Ihre Branche?
Als Vermieter und Verpächter sind wir für die energetische Sanierung der Gewerbeobjekte verantwortlich. Aktuell sind Wärmepumpen noch viel zu teuer. Wir können nicht alle Kosten der energetischen Sanierung auf die Mieter und Pächter abwälzen.
Best Practice: Welche Maßnahmen haben bei Ihnen besonders viel bewirkt?
Die im Reetdach des Röperhofs angewandte Lehmtechnik hat unsere Erwartungen weit übertroffen: Das Raumklima wird von den Mietern als äußerst angenehm empfunden, wodurch zusätzliche Brandschutzmaßnahmen und andere Dämmsysteme überflüssig sind. Die von uns installierten Wandheizungssysteme sind bei denkmalgeschützten Gebäuden mit historischer Bausubstanz und schlecht oder gar nicht gedämmten Außenwänden die anerkanntermaßen richtige Wahl. Sie werden auf einer Innendämmung montiert, arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen und sorgen für ein behagliches Raumklima bei geringeren Raumtemperaturen. Am Röperhof haben wir die Wandheizungen mit atmungsaktiven, natürlichen Materialien wie Lehm verputzt.
Welche Klimaschutzmaßnahme ist außerdem wichtig?
Wir haben unseren Fuhrpark an PKWs auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Am Röperhof befinden sich zwei Wall-Boxen, die den aus den BHKWs erzeugten Strom zum Laden zur Verfügung stellen. Die Mieter können die Ladestationen kostenlos nutzen. Dies wird jetzt von ¾ unserer Mieter in Anspruch genommen.
Was bringt Klimaschutz für Ihr Unternehmen?
Zum Schutz von alten und historischen Gebäuden ist es wichtig, dass sich die Klimabedingungen nicht verschlechtern und sich die Schadstoffbelastungen nicht noch weiter erhöhen. Hohe Luftfeuchtigkeit, Starkregenereignisse, saurer Regen (Reetdach), Hitzewellen und extreme Trockenheit werden langfristig zu Gebäudeschäden führen und den baubiologischen und kulturellen Wert der Immobilien gefährden.
Engagiert sich Ihr Unternehmen in Sachen Klimaschutz? Dann laden wir Sie ganz herzlich ein, Teil unserer Motivationskampagne “Wir handeln fürs Klima.“ zu werden. Füllen Sie dafür bitte unseren Steckbrief aus.