Aufgabe 1

Stützen von Schnittblumen, Gabeln von Tuffs

Zeit: 30 Minuten

 

Aufgabenstellung Dauer
Minuten
Max. erreichbare Punkte
Stützen von Schnittblumen für die Trauerfloristik
Es sollen insgesamt 9 Schnittblumen gestützt werden. Dabei sind je drei Schnittblumen unterschiedlicher Gattungen in handelsüblicher Länge mitzubringen. Ein geeigneter Draht ist auszuwählen.
für beide Teilaufgaben insgesamt 30
50
Gabeln von Tuffs für die Trauerfloristik
Die Werkstoffe für das Gabeln von Tuffs müssen handelsüblich mitgebracht werden.
Es sollen insgesamt 9 Tuffs gegabelt werden. Dabei sind mindestens  drei Werkstoffe unterschiedlicher Gattungen mitzubringen. Die Werkstoffe für das Gabeln von Tuffs müssen handelsüblich sein. Ein geeigneter Draht ist auszuwählen und der jeweiligen Arbeitsprobe beizulegen.
50
Erreichbare Gesamtpunktzahl 100
Hinweise zur Aufgabe
Folgender Werkstoff wird gestellt: Draht
Folgender Werkstoff darf nicht verwendet werden: Es darf kein eigener Draht verwendet werden.

Bewertungskriterien

(100 Punkte insgesamt)
Stützen von Schnittblumen für einen Trauerschmuck
  • Wurde eine Auswahl der Schnittblumen so getroffen, dass eine Notwendigkeit des Stützens erforderlich ist? (10 Punkte)
  • Wurde der Draht so verwendet, dass je nach Beschaffenheit des Stiels ein optimaler Halt gewährleistet ist? Liegt das Drahtende fest am Stielende an? (15 Punkte)
  • Wurde der Draht in benötigter Stärke und Länge ausgewählt? (15 Punkte)
  • Besteht eine Verletzungsgefahr durch den Draht? (5 Punkte)
  • Wurden Pflanzenteile unnötig beschädigt? (5 Punkte)
Punkte gesamt Stützen (50 Punkte)
Abzug für unvollständige Ausführung (Aufgabe wurde zeitlich nicht geschafft)
Gabeln von Tuffs für die Gestaltung eines Kranzkörpers (Strohunterlage)
  • Wurde der richtige Draht in benötigter Stärke und Länge ausgewählt? (10 Punkte)
  • Sind die Drahtenden annährend gleich lang? (5 Punkte)
  • Wurde sauber und fest gegabelt (kein Grün in der Wickelung, Stielenden gleich lang)? (10 Punkte)
  • Gesamteindruck: Sind die Verwendbarkeit und Werkstoffgerechtigkeit der Arbeitsproben erkennbar? (10 Punkte)
  • Wurde die Schlaufe der Gabelung auf der Vorderseite des Tuffs im unteren Drittel angelegt? (5 Punkte)
  • Wurden die Werkstoffe während der Prüfungszeit fachgerecht zugeschnitten? (5 Punkte)
  • Qualität der Werkstoffe (5 Punkte)
Punkte gesamt Gabeln (50 Punkte)
Punkte gesamt Stützen und Gabeln (100 Punkte)

Erläuterungen

Stützen von Schnittblumen für die Trauerfloristik

Es gibt verschiedene Bereiche der Trauerfloristik, in der gestützte Blumen verwendet werden können, z.B. beim Sarg-, Kranz-, Urnenschmuck und Gestecken. Die gestützten Blumen dienen dazu, gezielte Bewegungsformen in Werkstücken ausarbeiten zu können. Z.B. eine Tulpe zu stützen, ist oftmals notwendig, weil diese sich in ihrem Bewegungsablauf nicht aufrecht halten kann. Der Draht gibt einen zusätzlichen Halt und ermöglicht das Biegen des Stiels. Es sollte ein blaugeglühter Draht verwendet werden (Friedhofsordnungen).
Es ist genau zu überprüfen, welche Drahtstärke und -länge benötigt wird, damit die Blume wirklich in der festgelegten Position bleibt, der Stiel aber nicht verletzt oder verformt wird. Der Draht sollte leicht um den Blumenstiel gewunden werden, damit er sich an den Stiel anschmiegt und nicht absteht. Die Verletzung des Stieles sowie der Blätter sollte ausgeschlossen werden, damit die Natürlichkeit der Blume erhalten bleibt.
Verschiedene Varianten sind möglich, das Drahtende im Blütenkopf verschwinden zu lassen: Z.B. von außen in den Blütenboden einstechen und den Draht um den Stiel herum winden. Eine weitere Möglichkeit ist es, von oben durch den Blütenkopf einzustechen und den Draht im hohlen Stiel weiterlaufen zu lassen, oder auch umgekehrt. Dabei ist das Durchstechen des Stieles zu vermeiden. Bei manchen Blumen ist es sinnvoll, das Drahtende zu einer Öse zu formen z.B. bei der Gerbera, bevor er durch den Blütenkopf gesteckt wird und tief genug in die Blüte eingezogen wird. Es beugt der Verletzungsgefahr vor. Bei diesen Techniken ist es möglich, den Blütenkopf in die gewünschte Position zu bringen. Das Drahtende am Stiel sollte mit zwei bis drei Windungen um den Blumenstiel gewickelt werden, damit dieser sich nicht vom Stiel ablösen kann und gesichert ist. Das Drahtende sollte parallel zum Stiel verlaufen.
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Gabeln der Tuffs

Gegabelte Tuffs werden oftmals in der Kranzbinderei verwendet und auf Strohunterlagen gesteckt. Es gibt eine Vielzahl von Materialien die verwendet werden können, z.B. verschiedene Nadelbäume oder Blätter (z.B. Chamaecyparis, Thuja, Thujopsis, Abies, Hedera, Pachysandra, Prunus, Viburnum…)
Es ist zu beachten, dass das Material in einem frischen und einwandfreien Qualitätszustand handels-üblich mitgebracht wird. Die Tuffgröße ist so abzustimmen, dass sie handlich und leicht zu verarbeiten ist und ein Kranzkörper damit proportional und in der Oberflächengestaltung materialgerecht und gleichmäßig ausgearbeitet werden kann. Auch die Umrissform des Tuffs sollte eher geschlossen und gleichmäßig angelegt werden.  Die Tuffs müssen eine flache Rückseite haben, um auf dem Kranzkörper aufliegen zu können. Die Gesamtform ähnelt einem Fächer, bei dem das Material schuppenartig übereinander gelegt wird. Die zusammengefassten Stielenden müssen frei von Blättern, Nadeln usw. sein, sowie parallel angelegt werden. So ist gewährleistet, dass die Windungen der Drahtung sich fest an die Stielenden anlegen.
Die Drahtstärke sollte dem Material angepasst werden, so dass die Windungen (ca. 3) leicht ausgeführt werden können. Der Tuff muss durch die Drahtgabel gehalten werden, damit die Gabel fest in die Strohunterlage gesteckt werden kann. Die Schlaufe des Drahtes liegt  auf der Vorderseite des Tuffs. Die beiden Drahtenden laufen parallel jeweils links und rechts von den Stielenden entlang. Die Drahtenden sollten möglichst gleichlang enden, die angespitzte Seite sollte etwas länger sein. Der Draht darf nicht geschnitten werden. Zu jeder Arbeitsprobe ist der ausgewählte Draht beizulegen.
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