40 Auszeichnungen – IHK ehrt ihre Besten

Halle (Saale), 5. November 2024. Trotz einiger Hürden und Hindernisse im Alltag beruflicher Bildung bringen die Facharbeiterinnen und Facharbeiter in Sachsen-Anhalt ihre Leistung. 3.250 Auszubildende haben im Jahr 2024 bei der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) ihre Abschlussprüfung abgelegt. 71 von ihnen erreichten die Note eins, 31 davon mit Auszeichnung. Heute ehrt die IHK ihre Besten der Aus- sowie der Fortbildung mit einer Festveranstaltung in der Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle (Saale).
Sascha Gläßer, Präsident der IHK Halle-Dessau, und Eva Feußner, Ministerin für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, gratulieren den Jahrgangsbesten persönlich und übermitteln ihnen zusammen mit weiteren Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung ihre Glückwünsche.
IHK-Präsident Sascha Gläßer: „Auf Ihre hervorragenden Leistungen dürfen Sie mit Recht stolz sein! Dadurch haben Sie bewiesen, dass Sie nicht `nur´ etwas können, sondern dies auch in einer sehr hohen Qualität. Als IHK-Präsident freue ich mich darüber sehr und gratuliere Ihnen herzlich!“
Die hohe Qualität, so Gläßer, sei auch dem großen Engagement der Ausbildungsbetriebe zu verdanken, die damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung beisteuerten. Im Hinblick auf einige Baustellen in der täglichen Praxis der beruflichen Bildung – etwa lange Anfahrtswege zur Berufsschule – betont Gläßer, dass die IHK gemeinsam mit ihren Partnern diese Themen bereits aktiv bearbeite. Und er lenkt den Blick auf die positiven Auswirkungen der beruflichen Bildung für das Land. „Duale Berufsausbildung ist ein Karriere-Motor, sie ermöglicht gesellschaftlichen Aufstieg.“ Trotzdem sei ihr Image weiterhin ausbaufähig.
Deshalb hätten die Industrie- und Handelskammern im März letzten Jahres eine bundesweite Imagekampagne unter dem Motto Jetzt #könnenlernen gestartet. Ziel und Zweck: Jugendliche sollen mit der Kampagne für die duale Ausbildung begeistert werden. (www.ausbildung-macht-mehr-aus-uns.de).
Bildungsministerin Eva Feußner: „Ich beglückwünsche alle Absolventinnen und Absolventen und ganz besonders die Besten unter den Besten. Sie sichern mit ihrer Tatkraft und ihrer Bereitschaft, Außergewöhnliches zu leisten, Wachstum und Wohlstand in unserem Land. Ich bin davon überzeugt, dass sie auch zukünftig unsere Gesellschaft mit ihren kreativen Ideen bereichern. Gemeinsam mit ihren Betrieben sind sie die besten Botschafter für unser Ausbildungssystem und für seine hohe Qualität.“

Hintergrund I: die Ausgezeichneten

Insgesamt wurden 31 Ausbildungsabsolventen aus 28 Unternehmen und 29 Berufen ausgezeichnet. Sie haben die besten Abschlussergebnisse von insgesamt 3.250 Prüflingen im IHK-Bezirk erzielt und dabei mindestens 91,5 von 100 möglichen Punkten erreicht.
„Bester der Besten“ über alle Berufe hinweg ist in diesem Jahr der bei der EMAG Zerbst Maschinenfabrik GmbH ausgebildete Hannes Carl Gabler. Der 20-jährige Konstruktionsmechaniker für Stahl- und Metallbau erreichte in der Abschlussprüfung 98 von 100 möglichen Punkten – und das sogar ein halbes Jahr eher als geplant. Er erhält damit als Jahrgangsbester den mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis „Goldene Kathi“ der Kathi Rainer Thiele GmbH – der dieses Jahr bereits zum 24. Mal gestiftet wird.
Als zwei beste Absolventen einer kaufmännischen Ausbildung werden die Kauffrau im Einzelhandel, Mara Willer (ausgebildet bei der Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG in Bernburg), sowie der Verkäufer Justin Stadler (ausgebildet bei EDEKA Pollmer, Ingo Pollmer e.K. in Dessau-Roßlau), mit dem in Höhe von insgesamt 2.000 Euro dotierten Sonderpreis der Serumwerk Bernburg AG geehrt. Bei ihren Ausbildungen erreichten sie jeweils 96 Punkte.
Bei den insgesamt 216 Fortbildungsabsolventen erhielten neun die Auszeichnung als Jahrgangsbeste. Drei von ihnen waren in der Vergangenheit bereits Ausbildungsbeste und haben nun ihre Fortbildung mit Bestnoten bestanden: Nadine Becker, geprüfte Personalfachkauffrau (2019 Beste Industriekauffrau), Tom Niedner, geprüfter Industriemeister Elektrotechnik (2022 Bester Mechatroniker) und Danny Schulz, geprüfter Betriebswirt (2016 Bester Bürokaufmann). Der von der Volksbank Halle (Saale) eG gestiftete Sonderpreis in Höhe von 2.000 Euro für die beste Fortbildungsabsolventin geht an die Geprüfte Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen, Tabea Knörnschild. Sie erreichte eine Gesamtpunktzahl von 95 Punkten.

Hintergrund II: Erfolgsrezept: Interesse! – Hannes Carl Gabler, „Bester der Besten“

Wie eine Leidenschaft zum Beruf werden kann, das zeigt der diesjährige Beste der Besten. Hannes Carl Gabler ist in Zerbst aufgewachsen und besuchte das dortige Gymnasium. Nach dem Fachabitur entschied er sich bewusst für eine Ausbildung, um etwas „Praktisches“ zu machen. Bereits als Kind hatte er großes Interesse an allem Technischen und arbeitete seit der Schulzeit in seiner eigenen Werkstatt im Haus der Eltern. Besonders das Schweißen hatte es ihm angetan – die Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker lag nahe. Und schließlich auch der Ausbildungsbetrieb, das in der Region bekannte Unternehmen EMAG, bei dem Gabler schon sein Schulpraktikum absolviert hatte. Die während der Ausbildung vertiefte Beschäftigung mit der Materie festigte seinen Wunsch, in diesem Beruf zu arbeiten. „Die hier gesammelten Erfahrungen und auch der Austausch mit den älteren Kollegen haben mich enorm weitergebracht. Sich jeden Tag mit dem Werkstoff zu beschäftigen, bringt eine ganz andere Routine.“ Weil Hannes Carl Gabler die Materie so lag und die Leistungen stimmten, bot ihm sein Ausbilder an, die Ausbildung zu verkürzen. So konnte er rechtzeitig im Wintersemester ein Studium zum Maschinenbauingenieur an der Hochschule Magdeburg anschließen – hier will Gabler sein Hintergrundwissen erweitern. Er kann sich durchaus vorstellen, danach wieder zu seinem Ausbildungsunternehmen und damit in seine Heimat zurückzukehren.
Für eine Ausbildung würde sich Gabler aufgrund der Kombination aus Theorie und Praxis immer wieder entscheiden. „Die Inhalte, die ich in der Theorie beigebracht bekomme, kann ich sofort in der Praxis anwenden. Das festigt das Wissen viel mehr und ich sehe alles aus anderem Blickwinkel.“ Was sein Erfolgsrezept für eine so hervorragende Abschlussprüfung sei? „Interesse! Wenn einen das Thema interessiert, braucht man auch nicht so viel lernen.“