17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) für Innovation

Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen für 2030 – die „SDGs“ (Sustainable Development Goals) – sind ein Kompass für Innovation und Entwicklung in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Sie setzen weltweit neue Maßstäbe für verantwortungsvolles und zukunftsorientiertes Unternehmertum und bieten damit die Chance, sich zu positionieren, neue Geschäftsfelder zu erschließen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Laut der Umfrageergebnisse der IHK München und Oberbayern geben fast drei Viertel der Unternehmen an, den SDGs eine hohe bis sehr hohe Bedeutung für ihr Unternehmen beizumessen. So würden die SDGs Nachhaltigkeit innerhalb des Unternehmens stärker in den Fokus rücken, die Ausrichtung der Unternehmensstrategie auf die Bedürfnisse der Gesellschaft erleichtern, neue Innovationsfelder aufzeigen und neue Märkte erschließen.
Auch kleine und mittelständische Unternehmen können aus eigener Kraft themenbezogen und mit hoher Sachkompetenz nachhaltig, innovativ und verantwortungsvoll wirtschaften. Dafür bieten unter anderem das Netzwerk “Nachhaltigkeit in der Wirtschaft" in Mitteldeutschland sowie der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) Unterstützung an.

Netzwerk “Nachhaltigkeit in der Wirtschaft"

Ziel des neu gegründeten Netzwerkes ist es, den Ansatz einer nachhaltigen Wirtschaft in der Praxis zu befördern. Den Rahmen bilden die 17 SDGs, welche derzeit weltweit in Gesetze, Fördervorgaben und nachhaltige Finanzprodukte einfließen. Das Netzwerk soll Forscher, Erzeuger, Verarbeiter, Kunden und weitere Stakeholder für neue wirtschaftliche Ansätze zusammenbringen, Transparenz schaffen und Leitfäden für nachhaltige Handlungsperspektiven erarbeiten. Dies bietet die Chance, zum einen neue Lösungen für die Wirtschaft sowie zum anderen einen Konsens der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu finden – „proved by partners“. Zahlreiche Beispiele zeigen bereits, wie Nachhaltigkeitskriterien zu neuen und erfolgreichen Geschäftsmodellen führen, Arbeitsplätze schaffen und den Umweltschutz befördern. Diese Potentiale sollen für unsere Region sichtbar gemacht und insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützt werden, diese Chancen zu ergreifen.
Weitere Informationen und Ansprechpartner dazu finden sie hier: https://nachhaltig-wirtschaften-mitteldeutschland.de/

Deutsche Nachhaltigkeitskodex

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein international anwendungsfähiger Berichtsstandard für Nachhaltigkeitsaspekte. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), berufen von der Bundesregierung, hat den DNK 2011 nach einem umfassenden Stakeholderprozess beschlossen. Der RNE verfolgt das Ziel, den Nachhaltigkeitsgedanken in der Wirtschaft voranzubringen. Unternehmen tragen hierbei aufgrund ihrer Wirkungen je nach Tiefe der Liefer- und Produktionsketten eine große Verantwortung. Besondere Herausforderungen ergeben sich beispielsweise aus der Globalisierung, in deren Folge sich die Lieferbeziehungen zwischen Unternehmen weltweit vernetzt haben.
Der DNK ermöglicht einen niedrigschwelligen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie den direkten Vergleich der unternehmerischen Verantwortung. Die Honorierung soll in erster Linie über den Markt erfolgen. Deshalb hat der DNK besondere Bedeutung für Finanzanalysten und Investoren: sie können mit Hilfe des DNK leichter Informationen zu ökologischen, sozialen und Governance-Aspekten (ESG) in Unternehmensanalysen einbeziehen. Er eignet sich als Bewertungsgrundlage im Portfoliomanagement, bei Unternehmensanleihen, in der Kreditvergabe und bei Anlegerinformationen.

Nutzen des DNK

Der DNK stellt Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Rechtsform einen Rahmen zur Berichterstattung über Nachhaltigkeitsaspekte und deren Management zur Verfügung. Diese können so auch über ihr Lieferkettenmanagement berichten, wie beispielsweise im Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte des Auswärtigen Amts gefordert. Nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) berichtspflichtige Unternehmen können ihn nutzen, um eine nichtfinanzielle Erklärung im Sinne der CSR-Berichtspflicht zu erstellen. Der DNK ist weltweit kostenfrei anwendbar. Er ist Teil einer nationalen und internationalen Nachhaltigkeitspolitik und als „The Sustainability Code“ auf Englisch auch über die Grenzen Deutschlands hinaus anwendungsfähig
Vorteile des DNK:
  • unterstützt den Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie und bietet einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Regelmäßig zu berichten, macht die Entwicklung des Unternehmens im Zeitverlauf sichtbar.
  • kann für die CSR-Berichtspflicht sowie den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) genutzt werden
  • das Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex prüft die DNK-Erklärungen auf formale Vollständigkeit, Anwender erhalten qualifiziertes Feedback
  • Die allgemein zugängliche DNK-Datenbank erzeugt Sichtbarkeit. Die veröffentlichten Berichte können miteinander verglichen werden.
  • Der DNK ist kostenlos. Das Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex, die DNK-Schulungspartner und -Mentoren unterstützen bei der Berichterstattung.
  • verfügt über Schnittstellen für den Import aus anderen Datenmanagementsystemen.