CO2-Bilanzierung

Die Transparenz über die eigenen CO2-Emissionen zu erhalten, wird vor allem für produzierende Unternehmen immer wichtiger. Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden, so die politische Vorgabe. Auch die Erfüllung von Kundenanforderungen ist ein Treiber in diesem Bereich. Die relevante Größe zur Erstellung einer Treibhausgasbilanz ist der CO2-Fußabdruck. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der CO2-Bilanzierung achten sollten.
Der CO2-Fußabdruck berücksichtigt neben den Treibhausgasemissionen, die bei Produktion, Verwendung und Entsorgung der Produkte entstehen, auch die Klimaeffekte zugekaufter Rohstoffe und Dienstleistungen.

Corporate Carbon Footprint (CCF)

Mit der Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Unternehmen (Corporate Carbon Footprint) wird klar, durch welche Aktivitäten im Unternehmen wie viel CO2 erzeugt wird. So können emissionsreiche Geschäftsbereiche und Einsparpotenziale identifiziert werden. Unternehmen können somit einen umfassenden Überblick über die ökologischen Auswirkungen ihrer Produktion erhalten.

Product Carbon Footprint (PCF)

Der produktbezogene CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) hingegen betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines spezifischen Produktes. Dieser Lebenszyklus umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von der Herstellung bis zur Entsorgung.

Wie kann ein Unternehmen den CO2-Fußabdruck messen?

Schon im Jahr 1998 wurde vom World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) und dem World Resources Institute (WRI) ein Standard entwickelt, mit dem die CO2-Emissionen einer Organisation systematisch und ganzheitlich erfasst und beschrieben werden können. Auf den Anforderungen dieses „Greenhouse Gas Protocol (GHG)“ basiert auch die Normenreihe ISO 14064 ff., mit der ein Unternehmen seinen CO2-Fußabdruck ermitteln kann. Hierbei wird bei den Emissionen unterschieden in:
  • Scope 1: Emissionsquellen, die sich direkt im Besitz oder Geltungsbereich des Unternehmens befinden (Heizkessel, Fuhrpark)
  • Scope 2: Emissionen aus der Nutzung von Energie, die eingekauft wird (Strom, Wärme, Kühlung)
  • Scope 3: Emissionen, die aus Aktivitäten resultieren, die nicht direkt zum Unternehmen gehören, aber in der Wertschöpfungskette anfallen (Geschäftsreisen, Abfallmanagement).
Im Rahmen des GHG-Protokolls ist die Berichterstattung über Scope-3-Emissionen freiwillig. Weitere Informationen zu Normen bei der CO2-Bilanzierung finden Sie bei der Stiftung Allianz Entwicklung und Klima.

CO2-Bilanzierungstool

Mithilfe des kostenfreien Internettool Ecocockpit können Unternehmen mit wenig Aufwand die eigenen Verbrauchswerte ermitteln und daraus den CO2-Fussabdruck berechnen. Beispielsweise kann zunächst mit dem Strom- oder Gasverbrauch begonnen werden, um dann später auch die Daten über die Dienstfahrten der Beschäftigten oder die von Vorprodukten mit einfließen zu lassen. Nur wenn Unternehmen wissen, wo die größten Verursacher der CO2-Emissionen stecken, finden sie auch die richtigen Hebel, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Es geht dabei immer um das Erkennen möglicher Ressourcen- und Kosteneinsparungen und um das Erfüllen von Kundenanforderungen bei der Herstellung CO2-neutraler Produkte.

CO2-Zertifizierung

Wenn eine reine CO2-Bilanzierung nicht ausreicht um Anforderungen von Kunden oder Geschäftspartnern zu erfüllen, ist auch die Zertifizierung über zugelassene Stellen möglich. Beispielsweise stehen hierfür die GUTcert, TÜV Süd, TÜV Nord oder Carbon Trust zur Verfügung.