Energiewende-Barometer 2024
Mit dem Energiewende-Barometer veröffentlicht die IHK-Organisation die Ergebnisse einer Online-Umfrage aller Industrie- und Handelskammern bei ihren ehrenamtlich engagierten Mitgliedern in den Vollversammlungen, Ausschüssen und Arbeitskreisen. Ziel dieser Befragung ist eine umfassende Einschätzung der Fortschritte der Energiewende aus Unternehmenssicht. In diesem Jahr haben sich rund 3.300 Unternehmen beteiligt.
Energiewende gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit
Die zentrale Frage des Energiewende-Barometers lautet: Wie beurteilen Sie die Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens? Insgesamt 44 Prozent der teilnehmenden Betriebe über alle Branchen und Regionen hinweg bescheinigen der Energiewende negative, nur 16 Prozent positive Auswirkungen auf ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die Industrieunternehmen sehen deutlich größere Probleme (60 Prozent sehen negative Auswirkungen) als Dienstleister und Händler.
Energiekosten als Investitionsbremse
Erfragt wurde auch, welche konkreten Auswirkungen die immer noch hohen Energiepreise auf Investitionen haben. Die Antworten sind vor allem in der Industrie Besorgnis erregend: Fast 40 Prozent der Industrieunternehmen stellt Investitionen in Kernprozesse zurück, d. h. zentrale Ersatz- oder Erweiterungsinvestitionen finden nicht mehr statt. Besonders zurückhaltend sind die stromintensiven Unternehmen, von denen es in Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich besonders viele gibt. Das Geld fehlt darüber hinaus für Forschung und Entwicklung sowie Klimaschutzmaßnahmen.
Industrie steht unter Abwanderungsdruck
Branchenübergreifend verstärken sich die Pläne der Industrie zur Einschränkung und zur Verlagerung der Produktion ins Ausland. Bei großen Industrieunternehmen plant oder realisiert inzwischen sogar mehr als die Hälfte Produktionseinschränkungen oder -verlagerungen. Ebenso bedenklich ist die Entwicklung bei den stromintensiven Industriebetrieben. Hier denken inzwischen 45 Prozent darüber nach.
Fehlende Bürokratie als Transformationshemmnis
Befragt nach den drei größten Hemmnissen bei den Transaktionsbemühungen hin zu mehr Klimaschutz landet zu viel Bürokratie mit 61 Prozent über alle Branchen hinweg an erster Stelle. Fehlende Information bzw. Planbarkeit der Energiepolitik folgt mit 59 Prozent knapp dahinter.
Hier finden Sie die vollständigen Befragungsergebnisse des Energiewende-Barometers 2024.