ValiKom Transfer: Berufliche Kompetenzen sichtbar machen

Menschen eignen sich während ihres Arbeitslebens berufliches Wissen und berufliche Fertigkeiten an. Doch nicht alle können diese durch Dokumente, wie z.B. ein Prüfungszeugnis, belegen. Gerade für Quereinsteiger und Ungelernte ist es oft schwierig, ihre beruflichen Kompetenzen nachzuweisen.
Um das vorhandene Know-How dieser Personen sichtbar zu machen und so ihre Chancen auf d em Arbeitsmarkt zu erhöhen, wurde das Projekt „ValiKom“ (Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen) initiiert. Es mündete zum 1. November 2018 in das Projekt "ValiKom Transfer". Es wurde ein standardisiertes Verfahren entwickelt und erprobt, mit dem beruflich relevante Kompetenzen einer Person identifiziert, dokumentiert, bewertet und zertifiziert werden können. Als Referenz werden die deutschen Aus- und Fortbildungsabschlüsse herangezogen.
In einem Kurzfilm berichten zwei Teilnehmende über ihre Erfahrungen mit dem Validierungsverfahren.

Wer kann an ValiKom teilnehmen?

Das Verfahren richtet sich an Personen, die keinen Berufsabschluss haben oder in einem anderen als dem erlernten Beruf tätig sind. Sie müssen
  • einschlägige Berufserfahrung nachweisen können und
  • mindestens 25 Jahre alt sein.
Es ist unabhängig vom derzeitigen Beschäftigungsstatus der Personen. Unter die Zielgruppe fallen demnach Ungelernte, Quereinsteiger und Personen mit im Ausland erworbenen Berufserfahrungen, die keinen Anspruch auf eine Anerkennung ihres im Ausland erworbenen Berufsabschlusses gemäß Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz haben.

Wie läuft das Verfahren ab?

  1. Die Kammer berät zum Validierungsverfahren.
  2. Die Teilnehmenden beschreiben ihre Kompetenzen.
  3. Gemeinsam wird der Referenzberuf festgelegt.
  4. Die Teilnehmenden vergleichen ihre Kompetenzen mit den Tätigkeitsbereichen des Referenzberufs.
  5. Sie reichen ihre Antragsunterlagen bei der Kammer ein.
  6. Die Kammer wertet die Antragsunterlagen aus und informiert über das Ergebnis.
  7. Gemeinsam mit Berufsexperten wird ein Beratungsgespräch zur Fremdbewertung, d.h. zur praxisbezogenen Kompetenzfeststellung durchgeführt.
  8. Nach dem Gespräch legen die Teilnehmenden selbst fest, in welchen Tätigkeitsbereichen die Fremdbewertung durchgeführt werden soll.
  9. In der Fremdbewertung zeigen die Teilnehmenden in praxisnahen Aufgaben den Berufsexperten ihre beruflichen Kompetenzen.
  10. Den Teilnehmenden wird von der Kammer ein Zertifikat über die teilweise oder volle Gleichwertigkeit ihrer Berufskompetenzen mit dem Referenzberuf ausgestellt.
  11. Die Kammer bietet eine Anschlussberatung an. (fakultativ)

Welche Berufe werden an der IHK Halle-Dessau validiert?

Derzeit wird das Verfahren für folgende Berufe an der IHK Halle-Dessau angeboten:
  • Fachinformatiker/-in
  • Fachkraft für Lagerlogistik
  • Fachkraft für Lebensmitteltechnik (im Aufbau)
  • Fachkraft für Metalltechnik
  • Fachkraft im Gastgewerbe
  • Fachlagerist/-in
  • Hotelfachmann/-frau
  • Industrieelektriker/-in (FR Betriebstechnik)
  • IT-Systemelektroniker/-in
  • Kaufmann/-frau für Büromanagement
  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel
  • Koch/Köchin
  • Maschinen- und Anlagenführer/-in
  • Restaurantfachmann/-frau
  • Techn. Produktdesigner/-in
  • Verkäufer/-in
Nach Rücksprache sind weitere Berufe möglich.

Was kostet die Teilnahme am Validierungsverfahren?

Da ValiKom sich in einem Projektstatus befindet ist die Teilnahme bis zum Projektende (31.10.2024) kostenfrei.

Projektorganisation und projektbeteiligte Kammern

ValiKom Projektorganisation

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