Auf mit Schwung
Der im letzten Quartal sichtbare Anstieg der Stimmung in der regionalen Wirtschaft setzt sich aktuell fort. Dies lässt auf einen konjunkturellen Aufschwung schließen. Dieser fällt zumindest aktuell sehr solide und breit aus. Solide, weil sowohl Lage- als auch Erwartungswerte sich saisonbereinigt verbessern, und breit, weil nahezu alle Branchen diese Bewegung unterstützen.
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Der Geschäftsklimaindex der IHK Halle-Dessau steigt gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich auf 21,5 Prozentpunkte an. Da damit der gute Wert des Vorquartals übertroffen wird, erscheint die Aufwärtsbewegung gefestigt und man kann von einem konjunkturellen Aufschwung sprechen. Insbesondere die Einschätzungen zur Geschäftslage verbessern sich. Mit 45,8 Prozentpunkten liegt der Saldo aus guten und schlechten Einschätzungen über den Werten aus dem Vor- und Vorjahresquartal. Der Saldo der Geschäftserwartungen liegt mit -2,8 Prozentpunkten auf einem ausgeglichenen, gegenüber dem Vorquartal unveränderten Niveau. Für ein viertes Quartal ist dies jedoch eine außergewöhnlich starke Entwicklung. Dadurch ergibt sich saisonbereinigt ein deutlicher Anstieg.
Die Lageverbesserung basiert zum größten Teil auf Umsatzsteigerungen. So liegen die Bewertungen der Umsatzlage in allen betrachteten Branchengruppen per Saldo im positiven Bereich. Die Gründe für die gestiegenen Umsätze unterscheiden sich zwar im Einzelnen von Branche zu Branche. Grundsätzlich scheinen aber die weiterhin stabile Investitionsneigung, die günstigen Finanzierungsbedingungen, die Entspannung in der Staatsschuldenkrise und nicht zuletzt die durch den robusten Arbeitsmarkt verbesserte Konsumneigung in allen Branchen für zusätzlichen Absatz zu sorgen. Über alle Branchen geben ca. ein Drittel der Unternehmen im abgelaufenen Quartal gestiegene Umsätze an.
Industrie: neue Dynamik
Das Geschäftsklima in der Industrie legt gegenüber dem Vor- und Vorjahresquartal deutlich auf 24,1 Prozentpunkte zu. Die Industrie holt die auffällig zurückhaltende Entwicklung des dritten Quartals wieder auf und folgt der positiven Entwicklung der Gesamtwirtschaft. Dabei liegt die aktuelle Einschätzung der Geschäftslage mit 40,8 Prozentpunkten auf einem sehr hohen Niveau. Die Verbesserung zum Vorquartal und zum Vorjahr basiert vor allem auf einer positiven Entwicklung der Umsätze und Auftragseingänge. Der Auslastungsgrad steigt zum Vorquartal an und erreicht mit 84,3 Prozent das recht hohe Vorjahresniveau.
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Auch die Geschäftserwartungen erreichen mit 7,5 Prozentpunkten per Saldo einen positiven Wert. Der Vorjahreswert wird übertroffen und der noch im dritten Quartal 2013 zu spürende Pessimismus ist verflogen. Auch hier sorgen steigende Umsätze für die Verbesserung. Die Absatzerwartungen sind in alle Regionen gegenüber dem Vor- und Vorjahresquartal verbessert und per Saldo positiv. Die Planungen der Industrieunternehmen zur Beschäftigung sind mit 3,3 Prozentpunkten zum Vorquartal unverändert weitgehend ausgeglichen und lassen stabile Beschäftigung in der Branche erwarten. Der Saldo der Investitionsabsichten liegt mit 2,5 Prozentpunkten ebenfalls zum Vorquartal unverändert nahe der Nulllinie. Angesichts der sehr guten Lage und anziehender Erwartungen verwundert die anhaltende Zurückhaltung hier aber etwas, zumal die Investitionspläne in der Gesamtwirtschaft sich deutlich günstiger entwickeln und ein höheres Niveau erreichen. Innerhalb der Industrie sind es vor allem die Vorleistungsgüterproduzenten und Investitionsgüterproduzenten die Verbesserungen melden. Bei den Produzenten von Ver- und Gebrauchsgütern ist das Geschäftsklima auf gutem Niveau unverändert.
Baugewerbe: weiter gute Stimmung
Im Baugewerbe gab es aktuell kaum Veränderungen zum Vorquartal. Damit bleibt der Geschäftsklimaindikator für die Bauwirtschaft mit 17,2 Prozentpunkten auf dem guten Niveau des Vor- und Vorjahresquartals. Die weiterhin gute Stimmung am Bau geht einher mit einer unverändert positiven Einschätzung der Geschäftslage von 49,1 Prozentpunkten. Die Auftragsreichweite bleibt mit 14,3 Wochen auf einem hohen Niveau. Die Geschäftserwartungen sind mit -14,8 Prozentpunkten ebenfalls auf dem Niveau des Vorquartals. Der negative Saldo entsteht durch saisonbedingt rückläufige Umsatzerwartungen. Die Beschäftigungsplanungen und die Investitionsplanungen fallen ebenfalls mehrheitlich negativ aus.
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Dienstleistungsgewerbe: Aufwärtsbewegung hält an
Der Geschäftsklimaindex für das Dienstleistungsgewerbe bleibt mit 23,3 Prozentpunkten auf dem Niveau des Vorquartals und liegt deutlich über Vorjahresquartal. Die Geschäftslage erreicht mit 54,2 Prozentpunkten dabei erneut das sehr hohe Niveau des Vorquartals. Auch hier sind per Saldo Umsatz- und Gewinnlage deutlich im positiven Bereich. Der Saldo der Geschäftserwartungen bleibt mit -1,9 Prozentpunkten auf einem ausgeglichenen Niveau und ist gegenüber Vorquartal nur leicht verschlechtert, dafür aber deutlich optimistischer als im Vorjahresquartal. Es wird mit sinkenden Umsätzen im nächsten Quartal gerechnet.
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Handel: floriert weiter
Das Geschäftsklima für den Handel verbessert sich weiter und erreicht mit 15,0 Prozentpunkten einen deutlich positiven Wert. Damit hält die im letzten Quartal begonnene Stimmungsverbesserung an. Die Geschäftslage steigt dabei per Saldo auf 34,9 Prozentpunkte und übertrifft damit die Höchststände des letzten Aufschwungs Anfang 2012. Die Entwicklung von Umsätzen und Gewinnen im letzten Quartal werden per Saldo positiv eingeschätzt. Hier sind erstmals seit fast zwei Jahren wieder Verbesserungen sichtbar. Die Geschäftserwartungen sind mit -5,0 Prozentpunkten unverändert auf einem ausgeglichenen Niveau. Dabei wird auch für das kommende Quartal im Saldo ein leichter Umsatzzuwachs erwartet.
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Verkehr: nimmt Fahrt auf
Im Verkehrsgewerbe gibt es eine solide Aufwärtsbewegung. Das Geschäftsklima steigt auf sehr gute 19,8 Prozentpunkte. Damit profitiert die Branche jetzt auch von der guten Entwicklung in der Gesamtwirtschaft. Insbesondere die Lagebeurteilungen erreichen mit 32,9 Prozentpunkten ein vergleichsweise hohes Niveau, verursacht durch Zuwächse bei Umsätzen und Auftragseingängen im abgelaufenen Quartal. Die Gewinnlage ist zwar verbessert, bleibt aber per Saldo negativ. Die Geschäftserwartungen steigen gegenüber Vor- und Vorjahresquartal auf einen per Saldo positiven Wert von 6,7 Prozentpunkten. Es werden neutrale Umsatzerwartungen angegeben.
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