Kostendruck bremst Erholung des Gastgewerbes aus
Die Geschäftserwartungen an die Wintersaison 2023/2024 liegen per Saldo bei minus 30 Punkten. Knapp drei Viertel der Hoteliers und Gastronomen werden erneut Preisanpassungen vornehmen. Angesichts der aktuell eher unsicheren Aussichten hat folglich auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen nachgelassen. 45 Prozent der gastgewerblichen Unternehmen werden keine Investitionen mehr vornehmen. Lediglich fünf Prozent der Befragten gingen von besseren Geschäften aus, bestenfalls gleich bleibende Geschäfte erwarteten 60 Prozent, über ein Drittel rechne mit einer schlechten Saison. Mit Sicht auf die Änderungen zum Jahreswechsel, wie Mehrwertsteuererhöhung, Erhöhung der CO2-Steuer und steigende Arbeitskosten wird deutlich, dass auf die Branche große Herausforderungen zukommen. So verwundert es nicht, dass nach den nur teilweise kompensierten Verlusten aus der Corona-Krise jetzt die Zukunftssorgen dominieren.
Trotz wachsender Lohnkosten möchten laut Befragung mehr als drei Viertel der gastgewerblichen Unternehmen ihren Personalbestand stabil halten, sechs Prozent wollen zusätzlich Personal einstellen. 15 Prozent werden saisonbedingt auf Personal verzichten. Um die angestiegenen Kosten im Griff zu behalten, planen 72 Prozent der Befragten nochmals Preiserhöhungen. Die Gäste haben inflationsbedingt bereits reagiert, sind preisbewusster geworden und sparen im Zweifel auch an touristischen Dienstleistungen. Dies gilt für heimische Gäste und Urlaubsgäste wie für Geschäftsreisende gleichermaßen. In allen Segmenten sind die Umsatzzahlen in der Sommersaison zurückgegangen. Dabei ist die Talsohle womöglich noch nicht erreicht: Fortlaufende Konsumzurückhaltung und weitere Kostensteigerungen werden zunehmend die Liquidität der Unternehmer beeinflussen. Sprunghafte politische Entscheidungen stellen zusätzlich ein erhebliches Risiko für die Planungssicherheit der Branche dar.
Die detaillierten Ergebnisse der “IHK-Saisonumfrage Tourismus” Herbst 2023 finden Sie im Download.