Statistik-News

Neue Zahlen, Daten und Fakten zu den IHKs

Auf www.ihk-transparent.de finden Sie im neu gestalteten Design viele Informationen aus der Welt der Industrie- und Handelskammern. Von den abgenommenen Abschlussprüfungen bis zur Größe der Vollversammlung. Daten und Fakten rund um die bundesweit 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) und ihre Arbeit liefert das IHK-Transparenzportal – ab sofort mit frischen Zahlen.

SIHK-Bezirk liegt bei Gewerbeanmeldungen in der Corona-Krise über dem Landesschnitt

Während in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Gewerbeanmeldungen im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 15 Prozent gesunken sind, verzeichnet der SIHK-Bezirk deutlich geringere Rückgänge.
In Hagen, dem südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis (ohne die Städte Hattingen und Witten) und dem Märkischen Kreis sind die Gewerbeanmeldungen nur um sechs Prozent gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres gesunken. Insgesamt wurden innerhalb von drei Monaten 1.173 Gewerbeanmeldungen durchgeführt. Bei den neu errichteten Gewerben (d.h. den neu gemeldeten ohne dem Zuzug aus einer anderen Region) ist der Vorsprung sogar noch deutlicher. Während NRW-weit auch hier ein Rückgang von mehr als 14 Prozent zu verzeichnen ist, kann das Märkische Südwestfalen auf einen Rückgang von nur vier Prozent verweisen.
Insgesamt wurden 997 neu geschaffene Gewerbe gemeldet. Darunter ein sehr hoher Anteil von tatsächlichen Neugründungen, was für den ungebrochenen Optimismus in der Region spricht. Besonders heraus sticht dabei der südliche Ennepe-Ruhr-Kreis. Hier konnten sogar die Vorjahreszahlen gehalten werden und bei den neu errichteten Gewerben gab es einen leichten Zuwachs von einem halben Prozent. Der Märkische Kreis, der insgesamt für mehr als die Hälfte aller Neugründungen (513) verantwortlich ist, hat nur einen Rückgang zum Vorjahresquartal von 2,5 Prozent zu verzeichnen und präsentiert sich ebenfalls stark. Im zweiten Quartal wurden in Hagen 261, im südlichen Enneppe-Ruhr-Kreis 223 und im Märkischen Kreis 513 Gewerbe neu errichtet. Es gab 20 (Hagen), 62 (südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis) bzw. 176 (Märkischer Kreis) Zuzüge.
Hinsichtlich der Anzahl der Gewerbeabmeldungen liegt man in der Region auf einem Niveau mit Nordrhein Westfalen. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 sind – hier wie dort – etwa 32 Prozent weniger Gewerbe abgemeldet worden. Insgesamt wurden im Märkischen Südwestfalen 729 Gewerbe abgemeldet. Darunter 545 Aufgaben, 184 Gewerbe sind fortgezogen. Dieser deutliche Rückgang ist wahrscheinlich auf die Hilfsmaßnahmen der Politik und die ausgesetzten Insolvenzmelderichtlinien zurückzuführen.
Im Vergleich zwischen An- und Abmeldungen wird ein deutliches Übergewicht von neu gemeldeten Gewerben und darunter besonders Neuerrichtungen deutlich. Netto sind im SIHK-Bezirk 444 neue Gewerbe hinzugekommen. Dass allerdings ein Überhang von Fortzügen (184) gegenüber Zuzügen (176) besteht sollte ein Hinweis an die Politik sein, dass hinsichtlich der Standortattraktivität noch einiges zu tun ist. Hier hat die SIHK mit ihren kommunalpolitischen Forderungen (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 301 KB) einen guten Überblick geschaffen, der hoffentlich in der nächsten Ratsperiode Eingang in die Entscheidungen der Rathäuser und Verwaltungen findet.

Durchschnittseinkommen der Steuerpflichtigen in vielen südwestfälischen Kommunen über dem Landesschnitt

8,55 Millionen Einkommensteuerpflichtige in Nordrhein-Westfalen erzielten im Jahr 2015 Gesamteinkünfte in Höhe von 329,7 Milliarden Euro (2014: 8,48 Millionen; 316,8 Milliarden Euro). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als Statistisches Landesamt anhand jetzt vorliegender Ergebnisse der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2015 mitteilt, ergibt sich daraus rein rechnerisch ein durchschnittliches Jahreseinkommen (vor Steuern) von 38.560 Euro je Steuerpflichtigen. Das waren 3,2 Prozent mehr als 2014 (damals: 37.377 Euro).
Erfreulich, in 30 von 59 südwestfälischen Kommunen lag das Durchschnittseinkommen über dem Landesschnitt. Von allen 396 nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden verzeichneten Meerbusch (Rhein-Kreis Neuss) mit durchschnittlich 62.570 Euro je Steuerpflichtigen, Odenthal (Rheinisch-Bergischer Kreis) mit 56.256 Euro und Attendorn (Kreis Olpe) mit 55.046 Euro die höchsten Durchschnittseinkommen. Die Großstadt mit den höchsten Durchschnittswerten zwischen Rhein und Weser war Bergisch Gladbach (Rheinisch-Bergischer Kreis) mit 47.498 Euro je Steuerpflichtigen auf Platz 16, gefolgt von Düsseldorf (47.288 Euro) und Bonn (45.399 Euro) auf den Plätzen 19 und 26. Am unteren Ende der Einkommensskala rangierten Gelsenkirchen (30.020 Euro), Duisburg (29.668 Euro) und Weeze (Kreis Kleve) mit 28.225 Euro je Steuerpflichtigen.
Im rheinischen Landesteil war das Durchschnittseinkommen mit 39.510 Euro (2014: 38.295 Euro) um 2.093 Euro höher als in Westfalen mit 37.417 Euro (2014: 36.273 Euro). Von den 165 rheinischen Städten und Gemeinden wiesen 65 Gesamteinkünfte von über 40.000 Euro je Steuerpflichtigen auf, während von den 231 westfälischen Kommunen 73 – davon 24 aus Südwestfalen - diesen Wert übertrafen.
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass zusammen veranlagte Ehegatten bei dieser Erhebung als ein Steuerpflichtiger gezählt werden. Die Zahlen beruhen auf den Ergebnissen der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2015. Sie können erst jetzt veröffentlicht werden, weil die anonymisierten Steuerdaten von den Finanzbehörden frühestens nach Abschluss aller Veranlagungsarbeiten für statistische Auswertungen zur Verfügung gestellt werden. Die hier veröffentlichten Informationen sind damit die aktuellsten, die derzeit verfügbar sind.
Weitere Lokal- und Regionaldaten zur Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2015 finden Sie hier!

Schwache Weltkonjunktur: Handelskonflikte bremsen Geschäfte deutscher Unternehmen

Ob Strafzölle, der nahende Brexit oder Wirtschaftssanktionen – deutsche Unternehmen spüren im Ausland die aktuellen Herausforderungen auf den Weltmärkten deutlich. Die globalen Handelsstreitigkeiten belasten die Lieferketten und führen zu einer Abkühlung der Weltwirtschaft. Das belegen die Antworten von über 4.500 Mitgliedsfirmen der Deutschen Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen (AHKs) im „AHK World Business Outlook“. Demnach erwarten nur noch 24 Prozent der weltweit aktiven deutschen Betriebe eine Verbesserung der Konjunktur in ihrem Gastland. 27 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage vor Ort, sodass der Saldo aus Besser- und Schlechter-Bewertungen mit minus drei Punkten erstmals einen negativen Wert erreicht.
Weitere Informationen zum “Thema der Woche” des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vom 1. August 2019 finden Sie hier!

Gesundheitswirtschaft ist Wachstumsfaktor und Jobmotor in Deutschland

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat im Mai die neuesten Daten der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) für 2018 vorgestellt. Danach leistet die Gesundheitswirtschaft einen erheblichen Anteil zur soliden wirtschaftlichen Lage in Deutschland und zählt damit inzwischen zu den wichtigsten Branchen unserer Volkswirtschaft.
Laut BMWi ist die Gesundheitswirtschaft Wachstumstreiber und Jobmotor. Sie erwirtschaftete im Jahr 2018 fast 370 Milliarden Euro. Das sind rund zwölf Prozent der deutschen Bruttowertschöpfung. Pro Tag hat die Gesundheitswirtschaft im Jahr 2018 damit erstmals mehr als eine Milliarde Euro Bruttowertschöpfung erzielt. Die BMWi-Zahlen zeigen: Die Gesundheitswirtschaft ist in den letzten zehn Jahren mit 4,1 Prozent pro Jahr stärker gewachsen als die deutsche Volkswirtschaft insgesamt. Auch die Beschäftigtenzahlen steigen stärker als im Durchschnitt der deutschen Wirtschaft. Mittlerweile arbeiten in der Gesundheitswirtschaft 7,6 Millionen Menschen, also jeder sechste Erwerbstätige. All das zeigt: Die Gesundheitswirtschaft ist eine wichtige Stütze unserer Volkswirtschaft. In den kommenden Jahren kommt es nun vor allem darauf an, dass die Unternehmen die Chancen der Digitalisierung in diesem Bereich nutzen. Diesen Prozess unterstützt das BMWi mit seinen Förderprogrammen für den Mittelstand, wie den Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren.
Um den Beitrag der Gesundheitswirtschaft zur Wirtschaftsleistung Deutschlands zu bemessen, hat das BMWi vor einigen Jahren die Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung (GGR) entwickeln und seitdem regelmäßig aktualisieren lassen. Die GGR ermöglicht es, die Wirtschaftsleistung der Gesundheitswirtschaft aufzuzeigen und mit anderen Branchen zu vergleichen, was auf Basis der Daten aus der amtlichen Statistik nicht unmittelbar möglich ist.
Weitere Informationen zur Gesundheitswirtschaft finden Sie hier!

Offene Geodaten von IT.NRW sind echter Renner

Der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) hatte Anfang 2017 für das Land NRW praktisch alle verfügbaren Geobasisdaten von Landesvermessung und Liegenschaftskataster offen bereitgestellt. Bis Mitte März 2019 wurden mehr als eine Billiarde (1 000 000 000 000 000) Bytes an offenen Geobasisdaten von den Servern bei IT.NRW heruntergeladen. Am häufigsten wurden dreidimensionale Gebäudedaten (Level of Detail 2 / LOD2 – Gebäude mit Standarddachform) – nachgefragt. Auf Platz zwei folgen Digitale Orthophotos (Luftbilder). Aber auch Höhenmodelle und die Daten der Grundstücke erfreuen sich aufgrund ihrer hohen Qualität, ihrer Inhaltstiefe und nicht zuletzt wegen der freien Verfügbarkeit hoher Beliebtheit.
Neben dem Open.NRW-Portal und dem Geoportal.NRW bietet IT.NRW offene Geodaten auch auf einem speziellen Downloadserver (https://www.opengeodata.nrw.de/) an. Seit Dezember 2018 steht im Geoportal.NRW zusätzlich ein spezieller Open-Data Downloadclient bereit. Neben der Auswahl der Geodatenprodukte ist es hier auch möglich in der Karte das Gebiet einzuzeichnen, für das die Daten bezogen werden sollen. Bisher wurden über diesen Client bereits über 8 800 Bestellungen verarbeitet.
Während für den Bürger die von IT.NRW im Auftrag der Landesverwaltung entwickelten und betriebenen Kartenanwendungen wie BORISplus.NRW, das Geoportal.NRW, Umweltdaten vor Ort oder das Waldinfo-Portal einen einfachen Zugang zu den Geodaten ermöglichen, sind die Geodaten selbst eher für die Wirtschaft, für Umweltverbände oder öffentliche Stellen von Interesse. So war die Entwicklung von digitalen Anwendungen wie beispielsweise einer Wander-App mit hochauflösenden 3D-Geländemodellen erst durch die offenen Datensätze möglich. Die Geodaten des Landes sind damit auch einen wirtschaftlichen Standortvorteil für NRW. Die Planung eines flächendeckenden Mobilfunknetzes oder die Suche nach geeigneten Dächern für Photovoltaikanlagen – die Möglichkeiten aus den offenen Daten Innovation und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln sind vielfältig.

Neue Bevölkerungsvorausberechnung:
NRW wächst bis 2032 – Südwestfalen verliert bis 2040

Laut der neuen Bevölkerungsvorausberechnung von Information und Technik als Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) setzt sich der Trend einer wachsenden Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen bis 2032 fort. Nach der Vorausberechnung nimmt die Einwohnerzahl in den nächsten vierzehn Jahren um 1,3 Prozent auf rund 18,1 Millionen zu.
Gerade in Städten der Rheinschiene fehlt bezahlbarer Wohnraum und die neue Bevölkerungsvorausberechnung lässt keine Entspannung erwarten. Deshalb wird die Ausweisung von neuem Wohnbauland durch die Änderungen im Landesentwicklungsplan erleichtert.
Mit den aktuellen Änderungen des Landesentwicklungsplans werden auch die kleinen Ortsteile im ländlichen Raum gestärkt und bessere Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Betriebe können sich künftig an ihrem Standort erweitern.
Für den Zeitraum nach 2032 geht die Berechnung von einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung aus: Demnach verliert Nordrhein-Westfalen bis 2060 rund zwei Prozent gegenüber 2018 und kommt noch auf rund 17,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Auch die Zusammensetzung der Altersstruktur der Bevölkerung verändert sich. Obwohl die Anzahl älterer Einwohner insgesamt weiter steigen wird, werden etwas mehr jüngere Personen erwartet als noch in der letzten Vorausberechnung.
Regional verläuft die Bevölkerungsentwicklung unterschiedlich. Auch zukünftig wird es wachsende und schrumpfende Regionen geben. Die kreisfreien Städte und Kreise entlang der Rheinschiene zwischen Düsseldorf und Bonn nehmen bis 2040 weiter zu. Auch die kreisfreien Städte wie zum Beispiel Wuppertal, Dortmund und Bielefeld und die ländlich geprägten Kreise wie zum Beispiel Kreis Steinfurt, Kreis Paderborn und Kreis Heinsberg werden wachsen. Die größten Bevölkerungsrückgänge werden für die kreisfreien Städte Remscheid und Bottrop sowie die Kreise Wesel, Recklinghausen, Lippe, Höxter, Olpe (minus 7 Prozent) sowie für den Hochsauerlandkreis (minus 10,4), den Märkischen Kreis (minus 12,6) und den Oberbergischen Kreis erwartet. Auch in den Kreisen Soest (minus 4) und Siegen-Wittgenstein (minus 2,9) deutet die Prognose nach unten. Insgesamt lässt die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung für Südwestfalen bis 2014 einen Bevölkerungsrückgang von 7,8 Prozent auf nur knapp über 1,28 Millionen Einwohner erwarten.
Hier finden Sie weitere Informationen und Daten zum Thema.

Neues Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken (GP 2019)

Die Produktionsstatistik ist monatlich bzw. vierteljährlich von ausgewählten Unternehmen abzugeben. Sie nutzt das Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken (GP), das nun nach zehn Jahren aktualisiert wurde und zu Beginn des Jahres 2019 zur Anwendung kommt. Die GP-Fassung 2019 wird in Kürze im Internet unter www.destatis.de bereitgestellt und ab dem Berichtsjahr 2019 in den Produktionserhebungen eingesetzt.
Die berichtspflichtigen Betriebe werden in den nächsten Tagen bzw. Wochen von den Statistischen Landesämtern, u.a. von IT.NRW in Nordrhein-Westfalen über das neue Güterverzeichnis informiert. Rechts unter "Weitere Informationen" finden Sie ein Informationsschreiben des Statistischen Bundesamts mit weiteren Details.
Die berichtspflichtigen produzierenden Betriebe erhalten von den Statistischen Landesämtern, u.a. von IT.NRW in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Tagen und Wochen eine Übersicht, in der ihre bisher nach dem Verzeichnis von 2009 gemeldeten Güterarten denen des neuen Güterverzeichnisses 2019 gegenübergestellt sind, und können Korrekturen vornehmen. Diese werden von IT.NRW in "ihr" Statistikformular eingefügt. In den ab 2019 verwendeten IDEV-Formularen sind die Güterarten dann bereits richtig vorbelegt und stehen den Betrieben bei der Meldung zur Verfügung.

Schulden der NRW-Kommunen Ende 2017 um 2,3 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor

Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände Nordrhein-Westfalens beliefen sich Ende 2017 auf 61,7 Milliarden Euro. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, waren das 1,5 Milliarden Euro bzw. 2,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Neben den Schulden der Kernhaushalte wurden auch die Schulden der kommunalen Eigenbetriebe, der eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen und der kommunalen Anstalten öffentlichen Rechts berücksichtigt.
Rein rechnerisch war jede/r Einwohner/in des Landes mit 3.447 Euro verschuldet; die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung war damit um 27,3 Prozent höher als zehn Jahre zuvor (damals: 2.708 Euro). Ende 2017 beliefen sich allein die Schulden der kommunalen Kernhaushalte auf 49 Milliarden Euro – so viel wie der gesamte Schuldenstand von 2007. Die Schulden der Kernhaushalte ergeben sich aus Kassenkrediten (24 Mrd. €), mittel- und langfristigen Krediten (23 Mrd. €) sowie Wertpapierschulden (1,9 Mrd. €). Im Vergleich zum Vorjahr waren die Kassenkredite um 8,5 Prozent und die Kredite um 1,0 Prozent rückläufig. Die Wertpapierschulden nahmen hingegen um 18,6 Prozent zu. Sie werden sowohl für investive Zwecke als auch zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen eingesetzt.
Ergebnisse für Gemeinden, Städte und Kreise finden Sie unter dem Weblink https://www.landesdatenbank.nrw.de/link/statistikTabellen/71327K.

Gemeinden und Gemeindeverbände in NRW mit 82 Milliarden Euro verschuldet

Gemäß einer Modellrechnung, in der auch ausgegliederte Aufgabenbereiche der Kommunen berücksichtigt wurden, wiesen die Gemeinden und Gemeindeverbände in Nordrhein-Westfalen (NRW) zum 31. Dezember 2016 Schulden in Höhe von 82 Milliarden Euro auf. Dies entspricht einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Verschuldung von 4.594 Euro je Einwohner. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, entfielen mit 57,2 Prozent über die Hälfte der Schulden auf die kreisfreien Städte. Der Anteil der Schulden der Kreise (kreisangehörige Gemeinden einschl. Kreisverwaltungen) belief sich auf 40,4 Prozent, derjenige der Kommunalverbände auf 2,3 Prozent.
In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Kommunen ihre Aufgaben aus den Kernhaushalten in öffentlich bestimmte Fonds, Einrichtungen und Unternehmen verlagert. „Öffentlich bestimmt“ bedeutet hier, dass die öffentliche Hand unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 50 Prozent am Stimmrecht oder Nennkapital beteiligt ist. Die Modellrechnung berücksichtigt für einen besseren interkommunalen Vergleich die Schulden der öffentlich bestimmten Fonds, Einrichtungen und Unternehmen anteilig, wenn die Kommunen zu den ultimativen Eignern dieser Einheiten gehören.
Danach entfiel der Hauptteil der Schulden der nordrhein-westfälischen Gemeinden und Gemeindeverbände mit 61,4 Prozent auf die Kernhaushalte. Bereits jeder dritte geschuldete Euro betraf allerdings die sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, an denen die kommunale Ebene als ultimativer Eigner beteiligt ist. Hierbei handelt es sich um Marktproduzenten, die ihre Kosten überwiegend mit eigenen Umsätzen decken. Die Extrahaushalte trugen mit 6,3 Prozent zur Verschuldung bei. Zu den Extrahaushalten zählen alle öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, die nach den Kriterien des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) dem Sektor Staat zuzurechnen sind.
Ergebnisse für alle Kommunen Deutschlands finden Sie unter dem Weblink https://webshop.it.nrw.de/download.php?id=22731.

Statistisches Jahrbuch Nordrhein-Westfalen 2017 erschienen

Zum Jahreswechsel 2017/2018 hat Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als amtliche Statistikstelle des Landes die aktuelle Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs für Nordrhein-Westfalen herausgebracht. Das informative Nachschlagewerk informiert u. a. über folgende ausgewählte Sachverhalte:
  • Das Bruttoinlandsprodukt NRWs stieg 2016 (in jeweiligen Preisen) um 3,2 Prozent auf 669,7 Milliarden Euro; damit wurden hierzulande 21,4 Prozent der gesamten deutschen Wirtschaftsleistung erbracht.
  • Während sich die Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe (ab fünf Hektar) gegenüber 1991 um 44,7 Prozent auf 33.688 verringerte, vervierfachte sich die Zahl der Betriebe mit 100 oder mehr Hektar im selben Zeitraum auf nunmehr 3.217 Einheiten. Damit zählte 2016 bereits jeder zehnte Betrieb zu den Großbetrieben.
  • Die nordrhein-westfälischen Beherbergungsbetriebe verbuchten 2016 mit über 22 Millionen Gästen und fast 50 Millionen Übernachtungen einen Rekord. Dabei kamen mit fast fünf Millionen 3,4 Prozent mehr Gäste aus dem Ausland nach NRW.
  • Mit 28,8 Millionen Tonnen Eisen, Stahl und Draht im Wert von 19,4 Milliarden Euro wurden 2016 mehr als die Hälfte (53 Prozent) des bundesdeutschen Produktionswertes von nordrhein-westfälischen Industriebetrieben erzielt. Bei "Aluminium und Halbzeug daraus" waren es mit 3,2 Millionen Tonnen bzw. 4,4 Milliarden Euro 40 Prozent des Bundesergebnisses.
  • Die NRW-Verbraucherpreise waren im September 2017 um 10,1 Prozent höher als im Jahr 2010. Starke Preiserhöhungen gab es bei Butter (plus 86,7 Prozent), Zitrusfrüchten (plus 51,9 Prozent) sowie bei Äpfeln (plus 43,5 Prozent). Billiger als im Jahr 2010 waren vor allem Geräte der Unterhaltungselektronik (Fernsehgeräte: minus 47,6 Prozent; Notebooks: minus 44,6 Prozent; PC: minus 39,3 Prozent) und Tomaten (minus 20,9 Prozent).
  • Im Jahr 2016 wurden an den nordrhein-westfälischen Hochschulen 288 Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Der Frauenanteil betrug im vergangenen Jahr 25,7 Prozent; 1990 hatte der Frauenanteil noch bei 8,4 Prozent gelegen.
  • Im Jahr 2016 waren beim Landessportbund NRW e. V. über 5,3 Millionen Personen als Mitglied registriert. „Fußball und Leichtathletik“ stellte mit knapp 1,55 Millionen die mitgliederstärkste Abteilung, gefolgt von Turnen (610.400) und Tennis (297.600); Behindertensport folgte mit 244.500 Mitgliedern auf Rang vier.
  • Im Maschinenbau (25) und bei der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (20) gab es Ende September 2016 in NRW die meisten Großbetriebe (ab 1.000 Beschäftigte). Diese beiden Wirtschaftszweige stellten mit 41.748 bzw. 39.327 nahezu ein Viertel aller in Großbetrieben Beschäftigten und erzielten zusammen mit 12,2 bzw. 16,8 Mrd. Euro fast ein Drittel des Gesamtumsatzes der Großbetriebe.
  • Die Zahl der Insolvenzen war im sechsten Jahr infolge rückläufig – 30.228 Verfahren wurden im Jahr 2016 beantragt, dabei handelte es sich in 19.804 Fällen um Verbraucherinsolvenzen.
  • Ende März 2016 saßen in NRW etwa 13.000 Strafgefangene hinter „schwedischen Gardinen“, wobei nur knapp jeder 15. Häftling eine Frau war.
  • Die häufigsten Diagnosen bei stationär behandelten Patienten im Alter von 20 bis 59 Jahren in NRW-Krankenhäusern waren 2016 bei Männern „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol‘“, Schlafstörungen und „Nieren- und Ureterstein“. Bei den Frauen in dieser Altersgruppe waren Gallensteinleiden gefolgt von Brustdrüsenkrebs und „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ am häufigsten.
  • Laut Verdienststrukturerhebung 2014 verdienten vollzeitbeschäftigte Männer mit Abitur durchschnittlich 4.905 Euro pro Monat – vollzeitbeschäftigte Frauen mit Abitur erhielten dagegen mit 3.705 Euro genau 1.200 Euro weniger als Männer.
  • Etwa in jedem vierten der 20.100 im Jahr 2016 in NRW genehmigten Wohngebäude soll als primäre Heizenergie Umweltthermie und in jedem fünften als sekundäre Heizenergie Solarenergie verwendet werden.
  • Nahezu ein Drittel (31,6 Prozent) der 9,8 Millionen Pkw, die Anfang 2017 in NRW amtlich zugelassen waren, wurden von einem Dieselmotor angetrieben. Die höchsten „Dieselanteile“ hatten in Bonn (42,6 Prozent) und Düsseldorf (39,4 Prozent), die niedrigsten in Bottrop (23,1 Prozent) und Herne (23,5 Prozent) gemeldete Pkw.
  • Ende 2016 befanden sich in NRW die meisten männlichen Auszubildenden in einer Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker (12.200); bei den weiblichen Auszubildenden war „Kauffrau für Büromanagement“ (12.000) der am stärksten besetzte Beruf.
  • Nahezu jedes dritte Kind wuchs 2016 ohne Bruder oder Schwester auf; nur jedes 14. Kind hatte mindestens zwei Geschwister.
Bestellen kann man das Statistische Jahrbuch Nordrhein-Westfalen 2017 per Post (IT.NRW, Mauerstr. 51, 40476 Düsseldorf) oder über den Publikationsservice von IT.NRW (https://webshop.it.nrw.de); der Preis der Printausgabe beträgt 39 Euro. Es steht auch zum kostenlosen Download (https://webshop.it.nrw.de/qsearch.php?keyword=Z02) im Publikationsservice zur Verfügung. Die Publikation “NRW (ge)zählt: Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen“ steht unter https://webshop.it.nrw.de/details.php?id=21352 zum kostenlosen Download bereit. Ein Kartogramm zur landwirtschaftlich genutzten Fläche in den kreisfreien Städten und Kreisen NRWs finden Sie unter http://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2017/pdf/343c_17.pdf.