Attraktive Erreichbarkeit der Hagener Innenstadt sichern!
Der schlechte Zustand der Brücken in Hagen bereitet zunehmend Sorgen. Jahrelange Baustellen, Sperrungen und auch verkehrspolitisch gewollte Einschränkungen drohen die Erreichbarkeit der Hagener Innenstadt deutlich zu verschlechtern und damit dem Wirtschaftsstandort Zukunftsperspektiven zu rauben. Das betrifft sowohl die pendelnden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch die Perspektiven von Bestandsunternehmen und die dringend notwendige Ansiedlung neuer Unternehmen.
Die Nachricht über den ins Jahr 2027 verschobenen Rückbau der Altenhagener Hochbrücke (Ebene 2) hat innerhalb der lokalen Wirtschaft den Unmut und die Sorgen um die Erreichbarkeit der Hagener Innenstadt noch weiter verstärkt. Als Folge dieser Umplanungen würde der Rückbau der seit August 2024 voll gesperrten Hochbrücke in Teilen parallel zu den Abriss- und Sanierungsarbeiten an der Badstraßenbrücke und der Fuhrparkbrücke stattfinden. Da sowohl für die Brücken an Bad- und Fuhrparkstraße als auch während des Abrisses der Ebene 2 für die Straßen unterhalb der Hochbrücke Vollsperrungen und erhebliche Eingriffe in die Verkehrsströme vonnöten sein werden, droht der Hagener Innenstadt in diesem Zeitraum der infrastrukturelle Totalausfall.
Aus Sicht von Gewerkschaft, Industrie, Dienstleistung, Handel und Handwerk ist eine klare Perspektive und auch ein Bekenntnis von Politik und Verwaltung erforderlich, die attraktive Erreichbarkeit Hagens Innenstadt als Oberzentrum insbesondere auch für den Straßenverkehr zu sichern.
Gesperrte Altenhagener Hochbrücke in Hagen
© SIHK zu Hagen
1. Dialog intensivieren – Spitzenrunde einrichten
Die existierenden Gremien des Runden Tisches Mobilität, der nur zwei Mal pro Jahr tagt, und der Brückenkommission können in ihrer jetzigen Struktur bislang nicht angemessen auf die sich zuspitzende Situation reagieren. Die Erfahrungen rund um die Rahmedetalbrücke haben gezeigt, dass ein eng getaktetes und hochrangig besetztes Gremium sinnvoll ist, welches nicht nur informiert wird, sondern das aus sich heraus auch konkret handeln kann. In dieses Gremium sollten neben den Spitzen von Politik und Verwaltung auch Vertreterinnen und Vertreter von Straßen NRW, Deutsche Bahn, der Bezirksregierung und der weiteren Stakeholder eingebunden werden. Dieses Gremium sollte die grundsätzliche Frage der Sicherstellung einer attraktiv erreichbaren Innenstadt in den Fokus stellen und kurzfristig einberufen werden.
2. Schnellstmöglichen Abriss der Hochbrücke mit Fördermitteln sicherstellen
Die Verschiebung des Abrisses der Altenhagener Hochbrücke (Ebene 2) auf 2027 aufgrund entsprechender Förderbedingungen muss unbedingt vermieden werden, damit nicht gleichzeitige Sperrungen der Straßen unterhalb der Hochbrücke zusammen mit denen der Badstraßenbrücke und der Fuhrparkbrücke erfolgen. Die drei anstehenden Baumaßnahmen an Ebene 2, Badstraßenbrücke und Fuhrparkbrücke sind so zu entzerren, dass die Auswirkungen auf die Wirtschaftsverkehre so gering wie nur möglich bleiben. Gemeinsam mit dem Fördermittelgeber sind hier dringend Ansätze zu entwickeln, die eine tragfähige Lösung der Situation rund um die voll gesperrte Hochbrücke und deren schnellstmöglichen Rückbau ermöglichen.
Da der gegenwärtige Zustand der Ebene 2 für die nähere Zukunft nicht sichergestellt ist, gilt es, das Bauwerk schnellstmöglich abzureißen. Eine dauerhafte Sperrung der Straßen unterhalb der Hochbrücke, in Folge eines drohenden Einbruchs, würde den völligen Verkehrskollaps in der Innenstadt herbeiführen.
3. Erreichbarkeit der Innenstadt auch über die Badstraße sichern
Es sollte weiterhin nach Alternativen gesucht werden, um eine Sperrung der Badstraße im Rahmen der Brückensanierung für den Autoverkehr zu vermeiden. Entlang dieser Verkehrsachse verläuft die maßgebliche Verbindung in Richtung Iserlohn und die Anbindung Hagens als Oberzentrum an seine Nachbarkommunen.
Jetzt handeln – Hagen zukunftsfähig machen!
Die Stadt Hagen hat die Chance, durch vorausschauende Planung und entschlossenes Handeln die attraktive Erreichbarkeit der Innenstadt zu sichern. Dafür müssen bislang beschlossene verkehrspolitische Ziele vor dem Hintergrund der maroden Straßen und Brücken auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls neu priorisiert werden. Bestehende und weitere bewusst geplante Verkehrseinschränkungen drohen die Erreichbarkeit der Stadt über das Maß hinaus zu verschlechtern. Das sollte unbedingt vermieden werden.
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Deutscher Gewerkschaftsbund Stadtverband Hagen
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Handwerkskammer Dortmund
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Kreishandwerkerschaft Dortmund, Hagen, Lünen
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Märkischer Arbeitgeberverband (MAV)
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Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK zu Hagen)
5. März 2025