SIHK-Pressemeldung

SIHK warnt vor Mehrkosten durch Erhöhung der Lkw-Maut

Die von Dezember an geplante Erhöhung der Lkw-Maut kommt für die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) zu einer absoluten Unzeit.
„Die Unternehmen in Südwestfalen, nicht nur im Transport- und Logistikbereich, leiden gegenwärtig sowieso schon unter konjunkturellen sowie infrastrukturellen Belastungen, aus denen sich bereits jetzt ein erheblicher finanzieller Mehraufwand ergibt“, so Marc Simon, Vorsitzender des SIHK-Verkehrsausschusses.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) geht von einer Mehrbelastung von jährlich 7,6 Milliarden Euro für die deutsche Transportbranche aus. Kosten, die auch an der Region nicht vorbeigehen werden. „Südwestfalen ist die Region der Weltmarktführer, die täglich ihre Flexibilität in nationalen und internationalen Wertschöpfungsketten unter Beweis stellen müssen. Das allein stellt schon hohe Anforderungen an die Logistik. Aufgrund der infrastrukturellen Probleme, wie Sperrungen und die Nutzung längerer Ausweichrouten, entstehen schon jetzt zusätzliche Kosten, die von einer Erhöhung der Maut noch weiter vergrößert werden“, erläutert Simon.

Geplante Kopplung an den CO2-Ausstoß

Die Bundesregierung plant die Mautgebühren künftig an den CO2-Ausstoß zu koppeln, um damit den Umstieg auf klimaneutrale Fahrzeuge anzuregen.
„Diese Gedankenspiele sind fernab jeglicher Praxis. E-Lkw sind in dem benötigten Maße kaum verfügbar und selbst wenn genügend Fahrzeuge erwerbbar wären, ist die Lade- und Versorgungsinfrastruktur nicht vorhanden. Den Warenverkehr auf die Schiene umzulegen, ist aufgrund der ebenfalls riesigen infrastrukturellen Mängel, wie marode Gleise oder stilgelegte Strecken, kaum umsetzbar. Hier fehlt es nicht am Willen der Unternehmen, sondern an den infrastrukturellen Rahmenbedingungen“, so Simon.
In Fragen der nachhaltigen Entwicklung sei es erforderlich, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie auch die gesamte Gesellschaft mitzunehmen und nicht durch immer höhere Zahlungen für ihre Arbeit abzustrafen, wird Marc Simon abschließend deutlich.
9. Oktober 2023