SIHK-Pressemeldung

SIHK: Betriebe im Außenhandel mit immer neuen Hürden konfrontiert

Der Jahresbericht der Europäischen Kommission über die Um- und Durchsetzung von EU-Freihandelsabkommen untermauert den von den Industrie- und Handelskammern schon lange angemahnten Handlungsbedarf.
„Immer mehr südwestfälische Unternehmen sehen sich im Außenhandel mit neuen Hürden konfrontiert, die ihre Geschäfte enorm belasten", kommentiert SIHK-Außenwirtschaftsexperte Frank Herrmann die Ergebnisse des Berichts. „Gerade im Handel mit China, Indien oder auch der Türkei sind bürokratische Nachweispflichten an der Tagesordnung."
Herrmann verweist auf die jüngsten Umfragen der Deutschen Auslandshandelskammern, denen zufolge jedes zweite deutsche Unternehmen mit Auslandsgeschäft über neue Handelshemmnisse durch Zölle oder andere Barrieren klagt. Um die Betriebe bei der Diversifizierung ihrer Lieferketten zu unterstützen, seien „EU-Handelsabkommen dringend nötig, um Märkte zu öffnen und Handel wie Investitionen abzusichern“, so Herrmann.
„Für viele Unternehmen hat die EU in den letzten Jahren durch Abkommen beispielsweise mit Japan und Kanada die Geschäfte erleichtert“, erinnert er. „Weitere ehrgeizige Abkommen und Erneuerungen mit Mercosur, Indonesien, Indien und Mexiko sollten nun rasch abgeschlossen werden.“
Zollreform für Erleichterungen nutzen
Darüber hinaus müsse „deutlich eingefordert werden, dass europäische Unternehmen im Ausland dieselben Zugänge haben wie ausländische Unternehmen hierzulande“, so Herrmanns Appell. „Klar ist zudem, dass die EU-Handelsagenda sich stärker um die Umsetzung der Abkommen kümmern muss. Dabei müssen gerade unbürokratische Zollregeln und ein voll funktionsfähiger EU-Ursprungsrechner auf den Tisch, um auch kleinen und mittelständischen Unternehmen die Nutzung der Abkommen zu erleichtern. Hierfür bietet die anstehende EU-Zollreform eine große Chance, die genutzt werden sollte.“
12. Dezember 2023