International

Ausländische Unternehmen in Südwestfalen

Auf Grundlage der Studie „Ruhrwirtschaft International“ der sechs Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet, die die Anzahl der ausländischen Unternehmen in der Region erhebt, hat die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) nun eine Sonderauswertung für ihren Bezirk erstellt.
Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2016 hat die Anzahl der ausländischen Unternehmen um 47 Prozent zugenommen, und zwar von 2.583 auf 3.792.
„Der SIHK-Bezirk ist erheblich internationaler geworden, und zwar vom Produktionsbetrieb bis hin zum ausländischen Start-up“, sagt SIHK-Geschäftsbereichsleiter Dr. Fabian Schleithoff.
Dabei wuchs der Anteil der Unternehmen, die im Handelsregister (HR) eingetragen sind, um 45 Prozent von 290 auf 420. Die ersten vier Plätze belegten hier Unternehmen aus der Schweiz, den USA, China und den Niederlanden. Die Mehrheit kommt aus den Branchen Handel und Industrie.
Der Anteil der Kleingewerbetreibenden (KGT) stieg um 47 Prozent von 2.293 auf 3.372. Hier waren die Nationalitäten Türkei, Griechenland, Italien, Polen und Syrien führend, und zwar vor allem aus den Bereichen Einzelhandel und Gastgewerbe.
„Insbesondere im Märkischen Kreis zeigt sich der starke Industrieanteil. 72 ausländische Unternehmen kommen hier aus dem verarbeitenden Gewerbe mit einem Plus von 55 Prozent gegenüber 36 aus Hagen und dem südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis mit einem Plus von 35 Prozent“, so SIHK-Außenwirtschaftsexperte Frank Herrmann.
Das 2017 vom finnischen Konzern Konecranes übernommene Unternehmen Demag Cranes & Components ist eines der vielen ausländischen Betriebe. „Von Wetter aus versorgen wir alle Marken des Konzerns mit Komponenten, die wir hier in Wetter fertigen, aus unserem top-modernen Distributionszentrum – zudem ist Wetter ein Entwicklungs- und Forschungsstandort und Standort vieler so genannter Support Functions im Unternehmen“, sagt Christian Mack, Geschäftsführer der Demag Cranes & Components GmbH und Arbeitsdirektor für die deutschen Gesellschaften des Konzerns. „Die sehr gute Hochschullandschaft, die Verkehrsanbindung, aber vor allem die Menschen, die wir hier beschäftigen können, sind für uns ein riesiges Potenzial“, so Mack.
„Der Beitrag internationaler Unternehmen sowie Investoren zur Wirtschaft im Märkischen Südwestfalen ist allerdings weit größer als in dieser Studie erfasst. So werden Unternehmen mit Minderheitsbeteiligungen nicht betrachtet. Auch Betriebsstätten und Zweigniederlassungen ausländischer Unternehmen oder nicht-deutscher Handwerksbetriebe sind nicht Teil der Untersuchung. Die Studie fokussiert sich exklusiv auf Unternehmen mit einer ausländischen Mehrheitsbeteiligung durch einen Investor sowie Unternehmer und Gründer, welche nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen“, betont Frank Herrmann.
14. Juni 2023