IHK-Umfrage "Going International"
Die international agierenden deutschen Unternehmen sehen sich weiter zunehmend mit neuen und zusätzlichen Handelshemmnissen konfrontiert. 56 Prozent der Unternehmen – so viele wie noch nie bei der Erhebung – haben in den vergangenen zwölf Monaten eine Zunahme von Hürden bei ihren internationalen Geschäften registriert. Insbesondere lokale Zertifizierungsanforderungen und verstärkte Sicherheitsanforderungen erhöhen die Kosten und den Zeitaufwand für die Abwicklung internationaler Geschäfte.
Ein Fünftel der Unternehmen sieht sich darüber hinaus durch Local-Content-Bestimmungen eingeschränkt. Vorhaben, die zur Bevorzugung der lokalen Wirtschaft ein Mindestmaß an lokaler Produktion vorschreiben, wie der Inflation Reduction Act (IRA) in den USA, diskriminieren ausländische Produzenten. Bei den Betrieben, die einen Anstieg an Handelsbarrieren feststellen, sorgen auch die Sanktionen der Europäischen Union (EU) und anderer Staaten gegen Russland und Belarus und die Gegensanktionen im Zusammenhang mit dem russischen Krieg in der Ukraine für gestiegene Herausforderungen. Auch in ihren Wirtschaftsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich (UK) registrieren die Unternehmen weiterhin Handelshemmnisse. Drei Jahre nach dem britischen Austritt aus der EU macht sich der Wegfall der Vorteile des gemeinsamen Binnenmarktes deutlich bemerkbar.
Der zunehmende Protektionismus, der durch die ansteigenden Handelshemmnisse vergrößert wird, wirkt sich negativ auf die globalen Geschäfte der deutschen Unternehmen aus. 24 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Auslandsgeschäfte im laufenden Jahr, lediglich 15 Prozent erwarten eine Verbesserung. Somit blicken die Unternehmen negativer auf ihre künftigen Auslandsgeschäfte als noch vor einem Jahr (Vorumfrage wurde zu Jahresbeginn 2022 vor der russischen Invasion am 24. Februar durchgeführt). Die Unternehmen sehen in Nordamerika, insbesondere in den USA, und – trotz eines Rückgangs – in Europa, Asien und Süd- und Mittelamerika die besten Geschäftsaussichten, während sie im Rest der Welt überwiegend deutlich pessimistisch sind. Besonders in Russland, Ost- und Südosteuropa sowie dem Vereinigten Königreich, China und Afrika haben sich die ohnehin schon trüben Geschäftserwartungen der Unternehmen weiter verschlechtert.
Die veränderten geopolitischen Gegebenheiten führen dazu, dass die Unternehmen ihre bisherige internationale Ausrichtung kritisch auf den Prüfstand stellen. Jedes zweite Unternehmen plant aktuell die Erschließung neuer Märkte – vornehmlich für den Export seiner Waren und Dienstleistungen, aber auch zum Sourcing für den Import oder für den Aufbau neuer Produktionsstätten im Ausland. Zudem erhöhen zwei von fünf Unternehmen ihre Lagerhaltung. Die Anpassung in ihren Lieferketten ist Aufgabe der Unternehmen, aber geeignete politische Maßnahmen können die Unternehmen bei ihren Diversifizierungsbemühungen unterstützen. So wünschen sich 70 Prozent der Unternehmen, dass sich die Politik nachdrücklich für den Abbau von Handelshemmnissen einsetzt. Für mehr als jedes zweite Unternehmen sind Handelsabkommen mit wichtigen Partnern hilfreich, um seine Lieferketten breiter aufzustellen. Auch die Stärkung der Welthandelsorganisation (WTO) in Form von besseren multilateralen Regeln ist für zwei Fünftel der Unternehmen zentral.
Die bundesweite Umfrage „Going International 2023“ der DIHK ist mit Unterstützung der 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Deutschland erstellt worden. An der Befragung vom 30. Januar bis zum 15. Februar 2023 haben sich rund 2.400 auslandsaktive Unternehmen mit Sitz in Deutschland beteiligt.
Der zunehmende Protektionismus, der durch die ansteigenden Handelshemmnisse vergrößert wird, wirkt sich negativ auf die globalen Geschäfte der deutschen Unternehmen aus. 24 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Auslandsgeschäfte im laufenden Jahr, lediglich 15 Prozent erwarten eine Verbesserung. Somit blicken die Unternehmen negativer auf ihre künftigen Auslandsgeschäfte als noch vor einem Jahr (Vorumfrage wurde zu Jahresbeginn 2022 vor der russischen Invasion am 24. Februar durchgeführt). Die Unternehmen sehen in Nordamerika, insbesondere in den USA, und – trotz eines Rückgangs – in Europa, Asien und Süd- und Mittelamerika die besten Geschäftsaussichten, während sie im Rest der Welt überwiegend deutlich pessimistisch sind. Besonders in Russland, Ost- und Südosteuropa sowie dem Vereinigten Königreich, China und Afrika haben sich die ohnehin schon trüben Geschäftserwartungen der Unternehmen weiter verschlechtert.
Die veränderten geopolitischen Gegebenheiten führen dazu, dass die Unternehmen ihre bisherige internationale Ausrichtung kritisch auf den Prüfstand stellen. Jedes zweite Unternehmen plant aktuell die Erschließung neuer Märkte – vornehmlich für den Export seiner Waren und Dienstleistungen, aber auch zum Sourcing für den Import oder für den Aufbau neuer Produktionsstätten im Ausland. Zudem erhöhen zwei von fünf Unternehmen ihre Lagerhaltung. Die Anpassung in ihren Lieferketten ist Aufgabe der Unternehmen, aber geeignete politische Maßnahmen können die Unternehmen bei ihren Diversifizierungsbemühungen unterstützen. So wünschen sich 70 Prozent der Unternehmen, dass sich die Politik nachdrücklich für den Abbau von Handelshemmnissen einsetzt. Für mehr als jedes zweite Unternehmen sind Handelsabkommen mit wichtigen Partnern hilfreich, um seine Lieferketten breiter aufzustellen. Auch die Stärkung der Welthandelsorganisation (WTO) in Form von besseren multilateralen Regeln ist für zwei Fünftel der Unternehmen zentral.
Die bundesweite Umfrage „Going International 2023“ der DIHK ist mit Unterstützung der 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Deutschland erstellt worden. An der Befragung vom 30. Januar bis zum 15. Februar 2023 haben sich rund 2.400 auslandsaktive Unternehmen mit Sitz in Deutschland beteiligt.