Cybersicherheit muss weiter ausgebaut werden

Die DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023 zeigt ganz klar: Die Gefahr von Cybercrime nimmt immer weiter zu. Im Schnitt hat jedes fünfte Unternehmen innerhalb des vergangenen Jahres – gesichert oder vermutlich – einen oder mehrere Cyberangriffe erlitten.
Von den Betrieben, die in den letzten Monaten von einer Attacke betroffen waren, berichten 31 Prozent von Spionage, etwa vom digitalen Ausspähen ihrer internen Kommunikation, 26 Prozent von Erpressungen, 25 Prozent von Angriffen auf die Infrastruktur und 21 Prozent vom Diebstahl digitaler Daten.
Dabei sind Unternehmen aller Größen und aus allen Branchen betroffen. "Die Unternehmen werden immer häufiger attackiert. Leider fühlen sie sich oft allein gelassen", berichtet Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung. "Die Betriebe sind sowohl bei der Prävention als auch im Falle einer Attacke auf mehr Unterstützung durch staatliche Stellen angewiesen."
Aus einer entsprechenden Sonderauswertung der DIHK-Digitalisierungsumfrage geht aber auch hervor: Für die Betriebe wird immer deutlicher, wie wichtig Widerstandsfähigkeit gegen Cybercrime ist. Sie sind mittlerweile in großen Teilen für das Thema sensibilisiert und engagieren sich auch für die eigene Cybersicherheit. Dabei genüge es nicht, einmalig technische Maßnahmen zu implementieren, stellt Nothnagel klar. "Cybersicherheit ist ein laufender Prozess, der im Unternehmen gelebt werden muss."

Wichtig: Belegschaft mit einbeziehen

Der Umfrage zufolge kommen mittlerweile mehr IT-Sicherheitsstandards zur Anwendung, es gibt immer mehr Sicherheitsbeauftragte, Notfallpläne oder Backups, und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden regelmäßiger geschult. "Dass die Beschäftigten immer mehr mit einbezogen werden, ist sehr wichtig", betont Nothnagel. "Denn oft ermöglichen sie durch Unwissenheit den Cyberangriff. Wenn etwas passiert, müssen die Unternehmen gut gewappnet sein."
Gerade der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine habe noch einmal verdeutlicht, "dass unsere staatliche und wirtschaftliche Infrastruktur Ziele für Angriffe sein können", warnt das DIHK-Hauptgeschäftsführungsmitglied. "Solche Angriffe haben ein hohes Schadenspotenzial für viele Unternehmen, die auf die Nutzung dieser Infrastrukturen angewiesen sind."

Staat und Wirtschaft müssen zusammenarbeiten

Um widerstandsfähiger gegen Cyberattacken zu werden, sei eine gute Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft erforderlich. "Zudem sollten insbesondere kleine und mittlere Unternehmen informiert und unterstützt werden, denn oft reichen schon einige grundlegende Maßnahmen, um besser gegen Cyberangriffe aufgestellt zu sein."