Konjunkturumfrage Frühjahr 2024

Talfahrt gestoppt, aber keine Trendwende

Die Stimmung unter den Ostthüringer Unternehmen hat sich im Frühjahr 2024 aufgehellt. Damit ist zumindest die konjunkturelle Talfahrt gestoppt. Von einer echten Trendwende kann jedoch (noch) keine Rede sein, weil vor allem die Industrie weiter unter Druck steht.
Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen im Frühjahr 2024, für die rund 1.100 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen Ostthüringens befragt wurden.

Die Ergebnisse im Überblick:

Geschäftsklima
Der IHK-Konjunkturklimaindikator für Ostthüringen notiert im Frühjahr bei 89 Punkten (plus acht) und bleibt damit im mehrjährigen Vergleich deutlich unterdurchschnittlich. Die schwache Nachfrageentwicklung und Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Kosten und nachteiliger wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen belasten weiter die Geschäftslage und den Ausblick vieler Unternehmen.
Geschäftslage
Die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung spiegelt sich in den zurückhaltenden Bewertungen der Ostthüringer Unternehmen zur Geschäftslage wider. 26 Prozent der Befragten (minus drei) fällen ein positives Urteil, weitere 44 Prozent (plus zwei) registrieren eine befriedigende bzw. saisonübliche Lage, während 30 Prozent der Betriebe (plus eins) von einer schlechten Geschäftsentwicklung berichten.
Erwartungen
Die aktuelle Stimmungsverbesserung resultiert aus den weniger negativen Erwartungen. Der Anteil derjenigen Unternehmen, die mit einer schlechteren Geschäftsentwicklung rechnen, geht auf 34 Prozent zurück (minus 12). Gleichwohl bleiben die Erwartungen im Saldo negativ, da nur 17 Prozent der Befragten (plus vier) von besseren Geschäften ausgehen. Zu viel Bürokratie, zu hohe Steuern und Abgaben – die Wirtschaftspolitik ist unverändert das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung, gefolgt von den Energiepreisen und der Nachfrageentwicklung.
Investitionen
Die Investitionsabsichten der Unternehmen signalisieren noch keine Aufbruchstimmung. Nur 13 Prozent der Ostthüringer Unternehmen (minus drei) planen höhere Investitionsausgaben, während 54 Prozent der Befragten (plus vier) ihr Investitionsbudget kürzen oder gar nicht investieren werden. Das wichtigste Motiv bleibt die Deckung des Ersatzbedarfs, gefolgt von Innovations- bzw. Modernisierungsvorhaben.
Beschäftigung
Die Sorgen um die Binnenkonjunktur und Wettbewerbsfähigkeit schlagen sich auch in den Personalplänen vieler Firmen nieder. Eine steigende Beschäftigtenzahl erwarten lediglich neun Prozent der Betriebe (plus eins). Sieben von zehn Unternehmen rechnen mit keiner Veränderung ihrer Belegschaft, während bei 19 Prozent der Befragten (minus zwei) ein Stellenabbau ein Thema ist.
Export
Kriege, internationale Konflikte und geopolitische Risiken dämpfen die Erwartungen an die Exportentwicklung. Nur 12 Prozent der Unternehmen (plus drei) rechnen mit einer Ausweitung ihrer Ausfuhren in den nächsten 12 Monaten, während 25 Prozent der Befragten (plus sechs) einen Rückgang ihrer Exporte erwarten.
Den ausführlichen Konjunkturbericht (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 374 KB) der IHK Ostthüringen zu Gera finden Sie unter 'Weitere Informationen'.