Konjunkturumfrage Herbst 2024

Konjunkturelle Lage bleibt angespannt

Die Ostthüringer Wirtschaft steht unter Druck. Die anhaltend schwache Konjunkturentwicklung in Deutschland dämpft die Nachfrage bei vielen Unternehmen. Auch die Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Kosten bei Personal und Energie und der Bürokratielast trüben weiter die Stimmung in der hiesigen Wirtschaft.
Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen im Herbst 2024, für die rund 1.100 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen Ostthüringens befragt wurden.

Die Ergebnisse im Überblick:

Geschäftsklima
Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der die Bewertungen zur aktuellen Geschäftslage und die Erwartungen der Unternehmen aggregiert, verschlechtert sich im Vergleich zur Vorumfrage im Frühjahr um fünf Punkte und notiert im Herbst 2024 bei 83,6 Punkten.
Geschäftslage
Wie schwierig das aktuelle Umfeld für die Ostthüringer Unternehmen ist, zeigen die Bewertungen der Geschäftslage, die sich zum fünften Mal in Folge verschlechtern. Nur noch 22 Prozent der Betriebe (minus vier) melden gute Geschäfte, 46 Prozent der Unternehmen (plus zwei) bewerten ihre Lage mit befriedigend, während knapp jeder dritte Befragte ein negatives Urteil fällt (zuvor 30 Prozent).
Erwartungen
Die Erwartungen der Unternehmen lassen kaum Hoffnung auf eine Trendwende zu. Lediglich 12 Prozent der Firmen (minus fünf) machen eine positive Geschäftsprognose, 52 Prozent (plus drei) rechnen mit keiner Veränderung und weitere 36 Prozent der Befragten (plus zwei) gehen von einer ungünstigeren Entwicklung in den nächsten 12 Monaten aus. Zu viel Bürokratie, zu hohe Steuern und Abgaben – die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bleiben aus Sicht der Unternehmen das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung, gefolgt von den Kosten für Personal und Energie.
Investitionen
Die schwache Inlandsnachfrage, hohe Kosten und verhaltene Geschäftsperspektiven dämpfen vielerorts die Investitionsabsichten. Mittlerweile planen 56 Prozent der Betriebe (plus zwei), weniger oder keine Investitionen in den nächsten Monaten zu tätigen. Höher war der Anteil zuletzt nur im Herbst 2022 vor dem Hintergrund der drohenden Gasmangellage. Steigende Investitionsausgaben sehen derzeit nur 12 Prozent der Unternehmen (minus eins) vor.
Beschäftigung
Positive Impulse für den Arbeitsmarkt sind kaum zu erwarten. Vielmehr rechnet jeder fünfte Betrieb (zuvor 19 Prozent) mit einem Rückgang seiner Beschäftigtenzahl, weitere 72 Prozent der Befragten werden ihren Personalbestand halten. Neue Stellen wollen aktuell nur noch acht Prozent der Unternehmen in Ostthüringen (minus eins) schaffen.
Export
Kriege, internationale Konflikte, geopolitische Risiken und nicht zuletzt die verhaltene Entwicklung der globalen Industriekonjunktur trüben die Aussichten auf das Auslandsgeschäft. Nur zehn Prozent der Unternehmen (minus zwei) rechnen mit einer Ausweitung ihrer Ausfuhren in den nächsten 12 Monaten, während 19 Prozent (minus sechs) mit einem Rückgang ihrer Exporte rechnen und weitere 33 Prozent der Befragten (plus drei) keine Auslandsumsätze erwarten.
Den ausführlichen Konjunkturbericht (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 380 KB) der IHK Ostthüringen zu Gera finden Sie unter 'Weitere Informationen'.