Studie "Der deutsche Einzelhandel 2024"
Der Handel setzt immer stärker auf Multikanal-Vertrieb – zu diesem Ergebnis kommen das Forschungsinstitut ibi research an der Universität Regensburg und die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) in der neuen Studie "Der deutsche Einzelhandel 2024".
Auf Grundlage einer deutschlandweiten Befragung von über 2.100 Unternehmen erfasst sie die gegenwärtige Situation des Einzelhandels. Im Mittelpunkt stehen die Themen IT-Sicherheit, Nachhaltigkeit, Bürokratie und Unternehmensnachfolge. Zudem wirft die Studie einen Blick auf die Herausforderungen und Chancen der Branche.
Eine wichtige Erkenntnis dabei:
Die Hälfte der deutschen Einzelhändler nutzt mittlerweile sowohl stationäre als auch Online-Vertriebskanäle (Multikanal-Händler). Das bedeutet eine Steigerung von 35 Prozent innerhalb von vier Jahren. Das stationäre Ladengeschäft bleibt dabei jedoch weiterhin der wichtigste Vertriebskanal.
Die Hälfte der deutschen Einzelhändler nutzt mittlerweile sowohl stationäre als auch Online-Vertriebskanäle (Multikanal-Händler). Das bedeutet eine Steigerung von 35 Prozent innerhalb von vier Jahren. Das stationäre Ladengeschäft bleibt dabei jedoch weiterhin der wichtigste Vertriebskanal.
Die wichtigsten Erkenntnisse der IHK-ibi-Handelsstudie 2024 für Thüringen beinhalten folgende zentrale Punkte:
1. Vertriebswege und Digitalisierung
- Multikanal-Strategien gewinnen an Bedeutung: Der Anteil der Händler, die sowohl stationär als auch online verkaufen, ist auf 49 Prozent gestiegen. Das liegt auf dem gleichen Niveau wie im Bundesdurchschnitt.
- In den nächsten Jahren erwarten fast 70 Prozent der Unternehmen (stark) steigende Umsätze über Online-Shops.
- Thüringer Unternehmen bewerten ihr Digitalisierungswissen mit einem Durchschnitt von 6,0 (Skala 1–10), etwas unter dem deutschen Schnitt (6,1).
- Datenschutz und fehlende zeitliche Ressourcen gelten als größte Hindernisse bei der Digitalisierung.
2. Ladendiebstahl
- 44 Prozent der Unternehmen mit einem stationären Ladengeschäft war in den letzten 12 Monaten von Ladendiebstahl betroffen (bundesweit sind es 54 Prozent).
- Im Vergleich zu 2023 sind die Zahlen bei 28 Prozent gestiegen.
3. Wirtschaftliche Situation, bürokratische Belastungen
- Konkurrenzdruck durch globale Marktplätze wie Amazon und Drittstaatenhändler wird von 70 Prozent der Unternehmen als sehr negativ wahrgenommen.
- Thüringer Händler fühlen sich stärker durch Bürokratie gebremst (Mittelwert 7,8) als der deutsche Durchschnitt (7,7).
- Besonders belastend sind Anforderungen wie die GoBD und die Arbeitszeit- und Mindestlohndokumentation.
- Hohe Energiekosten und sinkende Passantenfrequenz stellen zentrale Herausforderungen dar. 64 Prozent der Händler leiden unter steigenden Energiekosten, 49 Prozent unter sinkender Passantenfrequenz.
4. Nachhaltigkeit
- Hohe Relevanz: Das Thema Nachhaltigkeit wird in Thüringen stärker gewichtet (Mittelwert 7,1) als im bundesweiten Durchschnitt (6,9).
- Hürden: 70 Prozent der Händler verbinden Nachhaltigkeit mit erheblichem Bürokratieaufwand sowie höheren Preisen und damit weniger Akzeptanz bei den Kunden.
5. Unternehmensnachfolge
- Dringlichkeit: Für über ein Drittel der inhabergeführten Unternehmen in Thüringen steht innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Nachfolge an. Bundesweit ist der Anteil mit 47 Prozent noch deutlich höher.