Kraftwerksstrategie muss schnell konkreter werden
IHK Ostthüringen fordert klare Signale für die Versorgungssicherheit
„Versorgungssicherheit ist für unsere Unternehmen existenziell und nicht verhandelbar. Eine Kraftwerksstrategie für Deutschland war daher längst überfällig“, kommentiert Dr. Ralf-Uwe Bauer, Präsident der IHK Ostthüringen die vorgelegten Eckpunkte. Er warnt in diesem Zusammenhang jedoch davor, bestehende Kraftwerke vom Netz zu nehmen, bevor ausreichend neue und verlässliche Anlagen zur Verfügung stehen. Auch sollte Deutschland sich nicht nur auf H2-Gaskraftwerke konzentrieren, sondern Technologieoffenheit zulassen. Ansonsten bedeute dies das Aus für Innovationen.
Außerdem sei der angekündigte Zeitrahmen für eine Einigung innerhalb der Bundesregierung bis Sommer 2024 zu lang und die auszuschreibenden H2-ready-fähigen Kraftwerkskapazitäten zu gering. „Die Nachfrage nach Elektrizität wird zunehmen, allein durch den Umstieg auf Wärmepumpen oder dem Ausbau der Elektromobilität. Die Wirtschaft benötigt eine zuverlässige Absicherung des benötigten Strombedarfs durch grundlastfähige Kraftwerkskapazitäten – in Spitzenlastzeiten genauso wie in Zeiten von wenig Wind und Sonne“, so Dr. Ralf-Uwe Bauer.
Sicher gestellt werden müsse zudem die Amortisation der notwendigen Investitionen in die Kraftwerkskapazitäten. Ebenso sei davon auszugehen, dass die Etablierung der geplanten Kapazitätsmechanismen ein noch größerer beihilferechtlicher Kraftakt wird. Letztlich stehe die Kraftwerksstrategie unter dem Vorbehalt einer Freigabe durch die EU-Kommission. „Es darf in diesen Fragen keinen neuen Stillstand geben“, fordert der IHK-Präsident.
12.02.2024, ba