Wirtschaft braucht klares Signal des Aufbruchs
IHK Ostthüringen fordert von der Politik Verlässlichkeit und Entlastung
2023 war für die Ostthüringer Wirtschaft ein weiteres herausforderndes Jahr. Die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung, hohe Energiepreise und gestiegene Zinsen belasteten vielerorts die Geschäfte. Hinzu kommen strukturelle Herausforderungen, allen voran der Fachkräftemangel, die Energiewende und eine überbordende Bürokratie.
Wenngleich namhafte Wirtschaftsinstitute für 2024 ein wieder – langsames – Wachstum prognostizieren: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben schwierig. „Der Weg aus der Krise ist mühsam. Die Kostenlast hat sich auf ein Niveau eingependelt, das es vielen Betrieben immer schwieriger macht, im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu sein. Seitens der Politik fehlt es an verlässlichen Rahmenbedingungen. Das Gegenteil ist der Fall, wie die jüngste Debatte zum Bundeshauhalt zeigt. Inzwischen nehmen 70 Prozent der Ostthüringer Unternehmen die Wirtschaftspolitik als Geschäftsrisiko wahr“, erklärt Almut Weinert, Leiterin des Geschäftsbereichs Wirtschaft und Technologie.
Nötig sei politisches Handeln, das Vertrauen schaffe – und zwar nicht passiv aus der Krisensituation heraus, sondern offensiv für einen besseren Wirtschafts- und Investitionsstandort. „Die Unternehmen brauchen dringend Planungssicherheit, Investitionsanreize und echte Entlastungen bei Bürokratie. Die Beschlüsse zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und zum Infrastrukturausbau sind ein positives Signal, aber sie müssen schnellstmöglich umgesetzt werden. Und sie können nur ein Anfang sein, denn das vergangene Jahr hat gezeigt: Wirtschaftskraft und Wohlstand sind keine Selbstläufer. Sie erreicht man nicht mit einem engen Korsett an Auflagen und kostentreibenden Maßnahmen, sondern mit einer vorausschauenden Politik, die Unternehmen Anreize gibt und Freiräume lässt. Das muss in der Politik Priorität werden. Nur dann haben der Standort Deutschland und damit auch Ostthüringen die Chance, auf einen nachhaltigen Erfolgskurs zurückzukehren. Die Zeit drängt!“, betont Weinert.
27.12.2023, ba