Kein Spitzenausgleich bei Strom und Energie ab 2024

Die von der Ampel im Haushaltsentwurf 2024 geplante Streichung des Spitzenausgleichs bei Strom- und Energiesteuer kritisiert die IHK Ostthüringen heftig.

Kein Verständnis hat IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Höhne für die Pläne der Bundesregierung. „Diese Entscheidung ist ein industriepolitisches Eigentor, weil die ohnehin sehr hohen Energiekosten unserer Industrieunternehmen damit faktisch zusätzlich wieder steigen und deren angespannte Lage weiter verschärfen werden. Energiekosten bleiben größtes Geschäftsrisiko“, betont der IHK-Chef. Dass viele Unternehmen nun Verlagerungen von Produktionen und Investitionen ins Ausland prüfen müssen, um überleben zu können, gefährde den Industriestandort Deutschland und sei auch gefährlich für sinnvolle und politisch eigentlich gewollte regionale Wertschöpfungsketten. Die IHK-Organisation fordert daher neben der Verlängerung des Spitzenausgleichs auch eine Reduktion der Strompreise durch eine echte Entlastung bei Stromsteuer und Umlagen und hat mit der StromPartnerschaft (LINK auf DIHK.de) einen konkreten, finanzierbaren Vorschlag gemacht.
Aus einem anderen Blickwinkel, aber ähnlich kritisch, beurteilt Torsten Kröger, Geschäftsführer der Mercer Timber Products GmbH in Saalburg-Ebersdorf, den Plan der Bundesregierung. „Als Unternehmer hat man die meiste Angst vor den ständigen Veränderungen durch die Politik. Auch wenn wir Unternehmer flexibel sind - was uns kaputt macht, ist die ausufernde Bürokratie. Jede neue Regierung treibt alle paar Monate eine neue Sau durchs Dorf und wirft alle zuvor verkündeten Regelungen über den Haufen. Es wird lange diskutiert und wenn doch etwas verabschiedet wird, ist es oft nicht nur zu spät, sondern auch handwerklich schlecht gemacht. Wir brauchen keine Subventionen oder Fördergelder, wir brauchen nur Zeit zum Arbeiten. Statt mich ein halbes Jahr mit Strompreisbremsen und Übergewinnabschöpfung zu beschäftigen, hätte ich mich lieber um Schnittholz, also unser Kerngeschäft, gekümmert. Energetisch arbeiten wir effizient, wir erzeugen Wärme und Strom selbst, ebenso arbeiten wir mit Biomasse. Anfang August werden wir die ersten zehn PKW-Ladesäulen für unsere Mitarbeiter in Betrieb nehmen. Nächstes Jahr bringen wir weitere Elektrofahrzeuge, zwei Schwerlast-LKW, auf die Straße. Mit dem Thema Energieeffizienz kennen wir uns also aus und setzen es in der Praxis um, um Klima, unser Unternehmen und die Arbeitsplätze zu sichern.
19.07.2023, ba