Jahresabschluss 2015 Lagebericht
Geschäftsverlauf
Wirtschaftliche Entwicklung in der Region
Zum Jahresende 2015 zählt die IHK Ostthüringen zu Gera 34.334 Mitgliedsunternehmen.
Die Ostthüringer Wirtschaft ist dynamisch ins Jahr 2015 gestartet. Positive Impulse kamen insbesondere aus der stabilen Binnennachfrage auf Grund der hohen Beschäftigungsquoten, steigenden Einkommen und weiterhin niedrigen Zinsen. Die Stabilisierung der Wirtschaftslage in vielen EU-Staaten wirkte sich ebenso gewinnbringend bei den Ostthüringer Unternehmen aus wie die weiter gesunkenen Öl- und Rohstoffpreise und der anziehende Handel durch den gefallenen Euro-Dollar-Kurs außerhalb der EU. Internationale Krisen und die Bewältigung der Flüchtlingswelle verunsichern nach wie vor viele Ostthüringer Unternehmen. Die Beschäftigungsabsichten der Ostthüringer Unternehmen bleiben verhalten. Beschäftigungsaufbau ist im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor am wahrscheinlichsten. Erstmals seit drei Jahren hat sich die Investitionstätigkeit wieder erhöht.
Das verarbeitende Gewerbe Ostthüringens bleibt wichtiger Konjunkturmotor. Davon profitieren die hiesigen Dienstleistungsunternehmen. Das Baugewerbe Ostthüringens konnte durch den frühzeitigen Start in die Bausaison zu Jahresbeginn und den anhaltenden Aufschwung im Wohnungsbau deutliche Zuwächse verbuchen. Fehlende Sparanreize lassen die Bau- und Renovierungsausgaben insbesondere im privaten Bereich weiter ansteigen. Die Ostthüringer Händler verbuchen vermehrt höhere Umsätze durch die gute Konsumneigung. Gleichzeitig verschärft sich jedoch die Wettbewerbssituation mit dem Onlinehandel. Auch die Ostthüringer Tourismusbetriebe können ihre Umsätze steigern. Der Inlandstourismus gewinnt durch internationale Krisen und das Wegfallen vieler ausländischer Urlaubsregionen an Bedeutung.
Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen verschlechterten sich auch im Jahr 2015 aus Sicht der Unternehmen. Steigende Arbeitskosten durch die anstehenden Lohnverhandlungen und der zunehmende Fachkräftemangel verstärkten das Risikopotenzial.
Schwerpunkte der Leistungen der IHK einschließlich wesentlicher Projekte
a) Branchenunabhängig & „hinter den Kulissen“ – Vertretung des Gesamtinteresses der Wirtschaft
b) Praxisnah & effizient – Durchführung von Staatsaufgaben
c) Individuell & bedarfsorientiert – Dienstleistungen für Mitgliedsunternehmen
d) Regionalspezifisch & unternehmensnah – IHK vor Ort
e) Überregional & schlagkräftig – Kooperation mit anderen IHKs und Partnern
a) Branchenunabhängig & „hinter den Kulissen“ – Vertretung des Gesamtinteresses
Ein Schwerpunkt der IHK-Arbeit war auch 2015 die Politikberatung. Die IHK befasste sich mit 75 Gesetzgebungsvorhaben, gab 43 Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen ab und setzte sich zudem direkt in vielen Kontakten mit Politikern für die Interessen der Ostthüringer Unternehmer ein. Die IHK agierte dabei sowohl auf Kommunal- und Landesebene als auch auf Bundes- und Europaebene über den DIHK.
Politisch war das Jahr durch die ersten Entscheidungen der rot-rot-grünen Landesregierung in Thüringen bestimmt. Dabei galt es mit Folgenabschätzungen für die Wirtschaft bei politischen Entscheidungen zu reagieren - für eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik.
Die IHK Ostthüringen engagierte sich auch im Jahr 2015 für eine weitere Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in der Region, zum Beispiel im direkten Dialog mit Politik und Verwaltung, wie bei Ausschusssitzungen mit der Thüringer Verkehrsministerin Birgit Keller und dem Bundestagsabgeordneten Volkmar Vogel.
Gemeinsam mit den Fernverkehrsbündnissen Jena und Saalfeld/Rudolstadt setzte sich die IHK dafür ein, dass auch nach 2017 Jena und das Städtedreieck im Saalebogen angemessen an das überregionale Schienenverkehrsnetz angebunden bleiben.
Das im Jahre 2011 zum Nachteil der Händler geänderte Thüringer Ladenöffnungsgesetz erfuhr 2015 eine Überprüfung durch den Thüringer Landtag. Die in diesem Rahmen erfolgte Verbändeanhörung wurde als Gelegenheit genutzt, Händler und Politik erneut ins Gespräch zu bringen. Dazu organisierten die drei Thüringer IHKs eine Diskussionsrunde mit Vertretern der Thüringer Landtagsfraktionen von SPD, Linke, Grünen und CDU sowie der FDP und Thüringer Händlern. Diese konnten ihre Probleme mit der bundesweit einmaligen Regelung im direkten Gespräch mit den Abgeordneten deutlich machen, wonach Arbeitnehmer nur an zwei Samstagen im Monat beschäftigt werden dürfen. Die Händler fordern mehr Flexibilität und Selbstbestimmung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Im Mai und September tauschten sich die Mitglieder der Energie- und Umweltausschüsse der drei Thüringer IHKs mit dem Ausschuss für Umwelt, Energie und Naturschutz des Thüringer Landtages aus. Themen waren der Netzausbau in Thüringen, die Neuordnung des Genehmigungsverfahrens nach Bundes-Immissionsschutzgesetz und die Thüringer Energiepolitik. Erneut forderten die Unternehmer, dass die Netzentgelte bundesweit einheitlich umgelegt werden müssen. Bei der Umsetzung der Energiewende besitzen Versorgungssicherheit und bezahlbare Energiekosten oberste Priorität. Einzige Möglichkeit aus Unternehmersicht ist die Aufstellung eines europäischen Masterplanes.
Die IHK sprach sich gegen die geplante Erhebung einer Wasserentnahmeabgabe (Wassercent) in Thüringen aus. Damit käme auf die ansässigen Unternehmen eine massive finanzielle Mehrbelastung zu. Bereits heute liegen in Thüringen die Gesamtkosten für die Wasserversorgung über dem Bundesdurchschnitt und auch Abwasser- und Energiepreise sind vergleichsweise hoch. Der Wassercent würde diesen Standortnachteil noch verstärken. Die steigenden Kosten und notwendigen Investitionen in Gewässerqualität und Hochwasserschutz sollten zu allererst durch eine konsequente Haushaltskonsolidierung und nicht durch weitere Abgaben gedeckt werden.
Im Oktober tauschten sich Unternehmer der Thüringer IHKs mit Vertretern des Thüringer Umweltministeriums zum Thema Recycling- und Deponiestrategien in Thüringen aus. Bereits 2012 haben die Thüringer IHKs die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie bei der Umfrage zur Erstellung der Prognosedaten für das Deponiekonzept 2025 unterstützt. Aus Sicht der IHK reichen die Anlagenkapazitäten aus dem Landesabfallwirtschaftsplan 2011 zur Entsorgung von Bau- und Abbruchabfällen in Ostthüringen nicht aus. Laut der Entsorgungsbranche beträgt künftig die jährliche Menge mineralischer Abfälle 2-3 Mio. t, die nicht mehr im Tagebau verwertet werden, sondern auf Deponien entsorgt werden müssen. Die hierfür zur Verfügung stehenden Deponiekapazitäten sind völlig unzureichend, da die Kapazitäten der kommunalen Deponieklasse II nicht für die Entsorgung von mineralischen Abfällen herangezogen werden können. In Thüringen gibt es kein regionales Netz von Deponien der Deponieklasse 0 und Deponieklasse I. Somit kann man mit steigenden Preisen rechnen, die zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil für Thüringer Unternehmen führen. Die IHK unterstützt auch 2016 die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie bei der Aktualisierung der Deponiekonzeption 2025 mit Hilfe einer Umfrage.
Aktuelle wirtschaftspolitische Themen von FuE-Finanzierung bis Export, Konjunktur, Infrastruktur und Fachkräftesicherung diskutierten die Unternehmer der Industrieausschüsse der drei Thüringer IHKs Mitte Juni in Berlin mit Thüringer Bundestagsabgeordneten. Am Rande des BMWi-Innovationstages trafen sie sich auch mit Staatssekretärin Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer. Im Mittelpunkt dieses Gespräches stand die Zukunft der Mittelstandsförderung ebenso wie der durchgängig zweigleisige und elektrifizierte Ausbau der Mitte-Deutschland-Schienenverbindung.
Leistungsfähige Breitbandanschlüsse sind ein zentraler Standortfaktor. In den Unternehmen kommen immer mehr netzbasierte IT-Anwendungen zum Einsatz, die ein leistungsfähiges, dynamisch skalierbares Netz voraussetzen. Der Erfolg von Industrie 4.0 bzw. darüber hinaus einer sog. smart-service-Welt wird insbesondere davon abhängen, ob die dafür erforderlichen leistungsfähigen digitalen Infrastrukturen überall entsprechend verfügbar sind. Sonst entstehen existenzgefährdende Wettbewerbsnachteile. Bereits heute ist absehbar, dass die gegenwärtige Fokussierung der Landes- bzw. Bundespolitik auf das 30- bzw. 50 Mbit/s-Ziel in vergleichsweise kurzer Zeit wieder Forderungen nach Verbesserungen der Infrastruktur aufkommen lassen wird. Für die Regionen muss es langfristige Entwicklungspläne für den Breitbandausbau geben, die sich an der zukünftigen Nachfrage weit über 50 Mbit/s hinaus orientieren. In verschiedenen Gesprächen mit Vertretern des Thüringer Wirtschaftsministeriums, den Ostthüringer Wirtschaftsförderern und Unternehmern wurden die Thüringer Aktivitäten zum Breitbandausbau diskutiert. Zur nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandortes Thüringen ist eine flächendeckende und schnelle Breitbandinfrastruktur Grundvoraussetzung.
Öffentlich geförderte Beschäftigung und Maßnahmen aus dem Landesprogramm „Arbeit für Thüringen“ dürfen nicht zu Lasten von Aufträgen an die gewerbliche Wirtschaft zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Dafür setzte sich die IHK im Jahr 2015 in den Beiräten der regionalen Jobcenter und im Regionalbeirat Ostthüringen ein und machte diese Forderung zum Bewertungsmaßstab für 190 Stellungnahmen zu diesen Maßnahmen.
Zu den im Interesse der gesamten Wirtschaft wahrgenommenen Aufgaben gehören die konstruktive Kritik an Gesetzesinitiativen und Vorschläge zur Ausgestaltung der Bildungspolitik des Landes. Eine erfolgreiche Bildungspolitik ist den Industrie- und Handelskammern ein wichtiges Anliegen.
Die ostdeutschen IHKs sprechen sich für länderübergreifende, einheitliche Abiturprüfungen aus. Die Bedeutung einheitlicher Bildungsstandards für die Fachkräftesicherung und die damit verbundene Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft sind für die IHKs als Interessenvertreter der Unternehmen ein wichtiger Aspekt. Die im Rahmen der Dualen Berufsausbildung inhaltlich und zeitlich gleiche Durchführung von Prüfungen in allen Bundesländern ist dabei Vorbild. Dieses bundesweite Erfolgsmodell gilt es, auf die Abiturprüfungen zu übertragen. Der Kultusministerkonferenz (KMK) wurde dazu ein Positionspapier übergeben. Es wird eine kompetente Unterstützung zu diesem bedeutenden Thema von der KMK erwartet, um das 2014 schon begonnene 6-Länderprojekt erfolgreich fortzusetzen. In einer ersten Reaktion sieht die KMK die Durchführung eines einheitlichen Abiturs kurzfristig als wenig wahrscheinlich. Die IHKs werden ihre Forderung weiter aufrecht halten.
Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens äußerte sich die Landesarbeitsgemeinschaft der Thüringer IHKs zustimmend zur Umwandlung der Berufsakademie Thüringen in eine Duale Hochschule. Dies ist die einzig richtige und logische Konsequenz aus der Erfolgsgeschichte der Berufsakademie Thüringen und damit aus dem in der Wirtschaft hochgeschätzten dualen BA-Studium. Mit einer Dualen Hochschule wird die effizienteste Form der Fachkräftegewinnung im akademischen Bereich für die Thüringer Wirtschaft in neuer Qualität fortgeführt. Die Attraktivität wird deutlich gesteigert, bestehende Nachteile (fehlende Anerkennung der BA-Abschlüsse für ein weiterführendes Masterstudium, bisher kein Angebot zum weiterführenden Masterstudium möglich) werden beseitigt. Die dann mögliche Umsetzung von Forschungsprojekte mit Praxispartnern stärkt die Nähe zur Wirtschaft und macht das Studium noch praxisbezogener.
Die Thüringer Landesregierung der Legislatur 2009 - 2014 hatte ein Thüringer Bildungsfreistellungsgesetz in den Koalitionsvertrag aufgenommen, welches im Einvernehmen mit der Thüringer Wirtschaft beschlossen werden sollte. Da dieses Einvernehmen nicht hergestellt werden konnte, wurde die Gesetzesinitiative folgerichtig nicht fortgesetzt. In der aktuellen Legislatur wurde das Bildungsfreistellungsgesetz erneut in den Koalitionsvertrag aufgenommen, wobei ein Einvernehmen mit der Thüringer Wirtschaft nicht mehr Bestandteil des Koalitionsvertrags ist. Die Thüringer Industrie- und Handelskammern lehnten den Gesetzentwurf für ein Thüringer Bildungsfreistellungsgesetz ab.
Die IHK Ostthüringen setzte bereits in der Phase der Gesetzesvorbereitung auf eine zweigleisige Einflussnahme auf die Politik mit dem Ziel, den Schaden und die Kostenbelastungen für die Unternehmen weitestgehend zu reduzieren. Neben der offiziell deklarierten grundsätzlichen Ablehnung wurde über unterschiedliche Instrumente der Politikberatung in zahlreichen Gesprächen und Stellungnahmen sowie über Öffentlichkeitsarbeit darauf gedrängt,
Die IHK Ostthüringen setzte bereits in der Phase der Gesetzesvorbereitung auf eine zweigleisige Einflussnahme auf die Politik mit dem Ziel, den Schaden und die Kostenbelastungen für die Unternehmen weitestgehend zu reduzieren. Neben der offiziell deklarierten grundsätzlichen Ablehnung wurde über unterschiedliche Instrumente der Politikberatung in zahlreichen Gesprächen und Stellungnahmen sowie über Öffentlichkeitsarbeit darauf gedrängt,
a) die betriebliche Weiterbildung anzuerkennen, zumindest betriebliche Weiterbildung im Bereich sozialer, sprachlicher und Führungskompetenzen
b) eine Belastungsgrenze als Deckelung in den Gesetzentwurf einzubauen,
c) die damit verbundene Bürokratie auf ein Minimum zu begrenzen.
b) eine Belastungsgrenze als Deckelung in den Gesetzentwurf einzubauen,
c) die damit verbundene Bürokratie auf ein Minimum zu begrenzen.
Nach der Gesetzesverkündung im Juli 2015 wurden seitens der IHK Ostthüringen die Gespräche mit der Politik fortgesetzt. Aktuell ist mit einiger Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass die betriebliche Weiterbildung und eine Belastungsgrenze über die noch erforderliche Durchführungsverordnung weitgehend berücksichtigt werden. Allerdings lässt die derzeit geplante aufwändige Umsetzung ein Übermaß an Bürokratie befürchten.
Seit mehreren Jahren gibt es seitens der Wirtschaft die Forderung nach einer langfristigen Berufsschulnetzplanung. Berufsschulen, Ausbildungsbetriebe, Eltern und Schüler brauchen Planungssicherheit, d.h. Festschreibung eines Schulnetzes für mindestens sechs Jahre. Die IHK hält eine zentrale Verantwortung für die Berufsschulnetzplanung durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und damit eine „Planung aus einer Hand“ für unausweichlich. Dabei sollen sich Berufsschulen spezialisieren und zu Kompetenzzentren mit Alleinstellungsmerkmale entwickeln. So entstehen langfristig stabile Standorte, die wirtschaftlicher zu betreiben sind. Kriterien wie moderne Ausstattung, genügend Ausbildungsbetriebe im Umfeld, Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, Internatskapazität etc. sind dabei ausschlaggebend. Die Berufsschulen im ländlichen Raum müssen für eine Grundversorgung erhalten werden. Die Neugestaltung des Schulnetzes darf nicht allein zu Lasten der Auszubildenden gehen. Sie müssen vielseitig unterstützt werden, insbesondere durch finanzielle Zuschüsse z. B. für Fahr- und Internatskosten.
Zum Entwurf des Berufsschulnetzes ab Schuljahr 2016/2017 ff. fanden mehrmals Abstimmungen mit den Gebietskörperschaften im IHK-Bezirk statt. Im Ergebnis wurde an das Ministerium die Stellungnahme der Schulträger einschließlich Standpunkt der IHK übergeben. Das Berufsschulnetz 2016/17 ff. wurde Anfang März 2016 durch das Ministerium veröffentlicht. Die Vorschläge aus der Stellungnahme wurden größtenteils übernommen, viele Einzugsbereiche/Berufe bleiben in Ostthüringen. Damit wird Ostthüringen nicht weiter geschwächt. Insgesamt bildet das Berufsschulnetz die wesentlichsten strukturbestimmenden Berufe ab.
Zum Entwurf des Berufsschulnetzes ab Schuljahr 2016/2017 ff. fanden mehrmals Abstimmungen mit den Gebietskörperschaften im IHK-Bezirk statt. Im Ergebnis wurde an das Ministerium die Stellungnahme der Schulträger einschließlich Standpunkt der IHK übergeben. Das Berufsschulnetz 2016/17 ff. wurde Anfang März 2016 durch das Ministerium veröffentlicht. Die Vorschläge aus der Stellungnahme wurden größtenteils übernommen, viele Einzugsbereiche/Berufe bleiben in Ostthüringen. Damit wird Ostthüringen nicht weiter geschwächt. Insgesamt bildet das Berufsschulnetz die wesentlichsten strukturbestimmenden Berufe ab.
Viele Unternehmen sehen sich zunehmend Klagen von Insolvenzverwaltern auf Rückzahlung ausgesetzt, wenn sie mit ihren Kunden zum Teil lange vor deren Insolvenz Ratenzahlungen, Stundungen oder Absprachen zur Zwischenfinanzierung vereinbart hatten. Dieses Risiko droht Unternehmen über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren. Schon 2014 beschäftigte sich die IHK-Vollversammlung mit dem Problem der ausufernden Insolvenzanfechtung und forderte vom Gesetzgeber eine Korrektur. Anfang 2015 legte die Bundesregierung einen Gesetzentwurf vor, der aus Sicht der IHK jedoch nicht weit genug ging. Aus diesem Grund erarbeiteten die 15 IHKs der ostdeutschen Bundesländer weitergehende Vorschläge und unterbreiteten diese sowohl der Bundesregierung als auch den zuständigen Bundestagsabgeordneten. Erste Reaktionen zeigen, dass die Vorschläge durchaus Eingang in das abschließende Gesetzgebungsverfahren finden können. Unabhängig davon sensibilisierte die IHK die Unternehmen in mehreren Veranstaltungen sowie mit Artikeln in der IHK-Zeitschrift und im Internet für das Thema.
b) Praxisnah & effizient – Durchführung von Staatsaufgaben
Die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse stabilisierte sich und beträgt 1.829. Trotzdem zeichnen sich Schwierigkeiten bei der Deckung des Ausbildungsbedarfes in den Unternehmen ab. Dabei spielen die regionalen Gegebenheiten oft eine entscheidende Rolle. Unternehmen im ländlichen Raum müssen weit mehr Anreize schaffen, um ihren Fachkräftebedarf zu sichern. Die Ausbildungsbereitschaft der Ostthüringer Unternehmen ist weiterhin hoch. Der Trend zum Besuch weiterführender Schulen und zum Studium ist weiter ungebrochen.
Die IHK betreute insgesamt ca. 4.650 Ausbildungsverhältnisse über alle Ausbildungsjahre. Die IHK-Ausbildungsberater gewannen 274 Betriebe mit 305 Ausbildungsplätzen neu für die Ausbildung. Bis zum 31. Dezember 2015 wurden 2.055 Verträge neu eingetragen (+1.8% gegenüber 2014). Bereinigt um bis dahin wieder aufgelöste Verträge verblieben 1.829 Ausbildungsverhältnisse (+ 0,5 % gegenüber 2014).
Das Tool Berufsausbildungsvertrag Online (BABV Online) wird von ca. 30 % der Unternehmen genutzt, mit leicht steigender Tendenz.
In der Prüfungsperiode 2014/15 wurden 2.243 Abschluss- und 1.122 Zwischenprüfungen sowie 525 Abschlussprüfungen Teil 1 abgenommen. 33 Prüfungsteilnehmer erreichten mehr als 92 Punkte und wurden somit als Beste geehrt. 18 von ihnen wurden Landesbeste, vier wurden Bundesbeste.
Die IHK sichert die regelmäßige Weiterbildung der Ausbilder. In IHK-Ausbilderarbeitskreisen widmeten sie sich den Themen Ausbildungsqualität, Neuordnungsverfahren, Rechtssicherheit und Prüfsicherheit. In regelmäßigen Prüferseminaren wurden des Weiteren die IHK-Prüfer fachlich und pädagogisch geschult. Außerdem absolvierten 532 Teilnehmer die Ausbildereignungsprüfung.
393 Weiterbildungsteilnehmer bestanden 2015 ihre Fortbildungsprüfung und erhielten ihren ersehnten IHK-Abschluss. Weiterhin wurden 1.299 Sach- und Fachkundeprüfungen u.a. in den Bereichen Finanzanlagenvermittler, freiverkäufliche Arzneimittel und im Verkehrs- und Bewachungsgewerbe durchgeführt.
In 2015 verstärkte die IHK ihre Bemühungen zur Gewinnung neuer Prüfer. Mit der Aktion „Werden Sie IHK Prüfer“ wurden 121 neue Prüfer akquiriert. 1.634 setzen ihre Prüfertätigkeit
fort. Damit können ab 1.1.2016 die Prüfer in 168 Prüfungsausschüsse bei der IHK Ostthüringen für einen Zeitraum von 5 Jahren neu berufen werden.
Im Rahmen des „Gesetzes zur Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“ (Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz) wurden aus Thüringen 45 Anträge bei der IHK FOSA gestellt, 11 davon aus Ostthüringen. Die IHK Ostthüringen hat im Vorfeld eines Antrags bei der IHK FOSA 4 Beratungen durchgeführt. Spitzenreiter bei der Beantragung ist Nordrhein-Westfalen mit 2.618 Anträgen, gefolgt von Bayern mit 2.552 Anträgen.
In das Vermittlerregister werden von der IHK neben den Versicherungs- und Finanzanlagenvermittlern seit 2014 auch die Honorar-Finanzanlagenberater eingetragen. Im Jahr 2015 wurden 171 Neueintragungen in das Vermittlerregister vorgenommen. Darüber hinaus ist die IHK für selbständige Versicherungsvermittler die gewerberechtliche Erlaubnisbehörde. Hier wurden im Jahr 2015 insgesamt 23 Erlaubnisse bzw. Erlaubnisbefreiungen erteilt.
Über den Service des Einheitlichen Ansprechpartners erhalten Gründer und Unternehmer gebündelte und umfassende Informationen zu gesetzlichen Anforderungen, die bei Aufnahme und Durchführung von Dienstleistungen notwendig sind. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 1.208 Informationsgespräche durchgeführt, davon 50 für Existenzgründer aus dem Ausland. Inhaltliche Schwerpunkte stellten gewerberechtliche Anforderungen, Fragen der sozialen Absicherung, baurechtliche Verfahren und Anmeldeformalitäten gegenüber dem Finanzamt und der Berufsgenossenschaft dar.
Im Jahr 2015 stellte die IHK 7.848 für den Außenhandel benötigte Dokumente und Bescheinigungen aus, stets verbunden mit einer fundierten Beratung. Zwei Drittel der angefertigten Bescheinigungen wurden digital beantragt und bearbeitet.
Trotz internationaler Krisen und einer gedämpften Weltkonjunktur konnten die Ostthüringer Industriebetriebe zum dritten Mal in Folge ihre Auslandsumsätze steigern. Im Jahr 2015 exportierten die Ostthüringer Industriebetriebe mit mehr als 50 Beschäftigten Waren im Wert von mehr als 3,09 Mrd. € (2014: 3,05 Mrd. €). Die Exportquote konnte leicht auf 36,8% (2014: 36,6%) gesteigert werden und liegt damit weiterhin deutlich über dem Thüringer Durchschnitt (33,0%).
Mit der öffentlichen Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen tragen die IHKs dem Interesse der Gerichte, Unternehmen, Behörden sowie der Allgemeinheit nach besonders qualifizierten, zuverlässigen und unabhängigen Gutachtern Rechnung. Diese Sachverständigen werden von der IHK regelmäßig hinsichtlich ihrer besonderen Sachkunde und persönlichen Eignung überprüft und in dem ca. 7.000 umfassenden bundesweiten Sachverständigenverzeichnis unter www.svv.ihk.de veröffentlicht. Derzeit sind in Ostthüringen 61 von der IHK öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige in 26 Sachgebieten tätig. Die IHK vermittelt die Sachverständigen bei entsprechenden Anfragen.
c) Individuell & bedarfsorientiert – Dienstleistungen für Mitgliedsunternehmen
Die Zahl der Neugründungen im Jahr 2015 ging weiter zurück. Eine Ursache dafür ist die hohe Nachfrage nach Fachkräften. Gleichzeitig stieg die Zahl der Gründer aus einer Anstellung heraus. Basiselement der IHK-Gründerinformation ist die Erstberatung, die als Gruppen- oder Einzelberatung durchgeführt wird. 556 potentielle Gründer nahmen daran teil (Vorjahr 740). Darüber hinaus organisierte die IHK zwei Gründertreffen und beteiligte sich an der deutschlandweiten Gründerwoche.
Die IHK stellt ihre Angebote zur Existenzgründungsförderung in den Kontext des Thüringer Zentrums für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx). So erhalten Existenzgründer sowie Unternehmer einen umfassenden und optimalen Zugang zu allen Beratungsangeboten im Freistaat. Im Rahmen des ThEx-Start-Förderpreises kamen drei Gewinner aus Ostthüringen.
Das Thema Unternehmensnachfolge gewinnt für die Unternehmen der Region weiter an Bedeutung. 2.800 Thüringer Unternehmen mit 39.000 Mitarbeitern suchen bis 2018 einen Nachfolger. Nicht nur die Übergabe innerhalb der Familie oder der Verkauf an einen „externen“ Nachfolger sind Möglichkeiten, die Nachfolge zu regeln. Immer häufiger sind es Mitarbeiter aus dem Unternehmen, die den Geschäftsbetrieb übernehmen und erfolgreich weiterführen. Mit der Veranstaltungsreihe „Roadshow Unternehmensnachfolge“ trug die IHK dem hohen Informationsbedarf Rechnung und gab Hinweise zu dem komplexen Thema. Die Unterstützung der IHK nutzten 114 Unternehmen.
Als Regionalpartner der KfW Mittelstandsbank beriet die IHK Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten. Im Jahr 2015 nahmen 42 Unternehmen die geförderten Beratungen der ausgelaufenen Programme „Runder Tisch“ und „Turn Around Beratung“ in Anspruch. Bei etwa 80% der in den vergangenen Jahren betreuten Unternehmen waren die Sanierungsbemühungen in den ersten fünf Jahren erfolgreich.
Die komplizierten Regelungen zum öffentlichen Auftragswesen stellen für die Unternehmen auf der Bieterseite nach wie vor hohe Hürden auf. Die vielfältigen Angebote der IHK Beratungs- und Schulungsangebote wurden von den Unternehmen weiterhin mit großem Interesse angenommen.
Mit der neuen EU-Förderperiode 2014 bis 2020 wurden die Thüringer Förderprogramme neu aufgelegt. Die IHK setzte den intensiven Dialog mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft fort. So beteiligte sie sich aktiv an den verschiedenen RIS31-Foren-Sitzungen und informierte die Unternehmen in Veranstaltungen über aktuelle Entwicklungen und die neuen Anforderungen aus den Förderprogrammen. Wie betriebliche Forschungs- und Entwicklungsleistungen oder auch unternehmerisches Wachstum unterstützt und gefördert werden können, zeigte z.B. eine IHK-Informationsveranstaltung im September. Vorgestellt wurden die aktuellen Thüringer Richtlinien von GRW bis Thüringen-Invest mit Schwerpunkt auf den neuen Thüringer FuE-Richtlinien.
Kaum ein Rechtsbereich ist einer so starken Dynamik unterworfen wie das Umweltrecht. Gerade hier gibt es viele Vorgaben, nicht nur der EU, die im unternehmerischen Alltag berücksichtigt werden müssen. Umwelt- oder Abfallbeauftragte sind gesetzlich verpflichtet, regelmäßige Qualifizierungen nachzuweisen. Dafür entwickelte die IHK Ostthüringen mit der „Fortbildung für Mehrfachbeauftragte Umwelt“ ein neues Weiterbildungsangebot. Damit erhalten Beauftragte für die Bereiche Immissionsschutz, Störfälle, Abfälle und Gewässerschutz kompakt an zwei Tagen Einblick in alle aktuell relevanten Themen des Umweltrechts.
Die Thüringer Firmen beurteilen die Entwicklung der Energiewende kritischer als der Bundesdurchschnitt. Für jeden Dritten ergeben sich negative Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit. Die Wirtschaft passt sich zwar an, von Aufbruch kann keine Rede sein. Das ergab die jährliche Umfrage des DIHK zum Energiewende-Barometer.
Mit Inkrafttreten des Energiedienstleistungsgesetzes wurden 2015 Großunternehmen aller Branchen verpflichtet, ein Energieaudit durchzuführen. Die IHK informierte in mehreren Veranstaltungen über diese neuen Anforderungen.
Alle Unternehmen, die ein Energieaudit oder ein Energiemanagementsystem einführen, benötigen einen Energiebeauftragten. Die IHK führte 2015 bereits zum siebenten Mal den IHK-Zertifikatslehrgang zum Energiebeauftragten durch. Geplant ist zudem, im Rahmen der bundesweiten Netzwerkinitiative ein Energieeffizienznetzwerk zu gründen, um so gezielt und effektiv Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen umzusetzen.
Alle Unternehmen, die ein Energieaudit oder ein Energiemanagementsystem einführen, benötigen einen Energiebeauftragten. Die IHK führte 2015 bereits zum siebenten Mal den IHK-Zertifikatslehrgang zum Energiebeauftragten durch. Geplant ist zudem, im Rahmen der bundesweiten Netzwerkinitiative ein Energieeffizienznetzwerk zu gründen, um so gezielt und effektiv Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen umzusetzen.
Chemikalien sollen generell so hergestellt und angewendet werden, dass negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt möglichst gering bleiben. Geregelt ist dies in der Europäischen Chemikalienverordnung REACH. Hersteller, Importeure und nachgeschaltete Anwender müssen ihre Chemikalien registrieren und sind für deren sichere Verwendung selbst verantwortlich. Gerade die ab 2018 geltende Kleinmengenregelung bringt neue gesetzliche Anforderungen an KMUs mit sich. Dazu stellte die IHK Informationsmaterial bereit und führte individuelle Beratungen durch. In einem Seminar informierten sich verpflichtete Unternehmen über den aktuellen Stand der EU-Chemikalienpolitik, zukünftige Entwicklungen und erhielten Hinweise zum Umgang mit bestimmten Stoffen und Erzeugnissen und zur Erstellung von Sicherheitsdatenblättern.
Die IHK ist gemeinsam mit den anderen Thüringer IHKs und HWKs von Beginn an aktiver Partner und Träger des Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen (NAT).
Im Juni unterzeichneten die Wirtschaftspartner gemeinsam mit den Vertretern der Thüringer Landesregierung den Vertrag zur Fortsetzung des NAT, das damit in seine vierte Phase gestartet ist. Die IHK gewann neue Teilnehmer am NAT und unterstützte sie bei der Antragstellung. Weiterhin wurde das NAT mit einer Ausstellung und der NAT-Urkundenübergabe in den Thüringer Umwelttag in Jena einbezogen. Das NAT ist eine Thüringer Erfolgsgeschichte, die nicht nur zeigt, dass Wirtschaft und Politik sich gemeinsam für das Thema Nachhaltigkeit engagieren, sondern vor allem auch, dass ökologisches, soziales und ökonomisch nachhaltiges Wirtschaften Alltag in Thüringer Unternehmen ist.
Im Juni unterzeichneten die Wirtschaftspartner gemeinsam mit den Vertretern der Thüringer Landesregierung den Vertrag zur Fortsetzung des NAT, das damit in seine vierte Phase gestartet ist. Die IHK gewann neue Teilnehmer am NAT und unterstützte sie bei der Antragstellung. Weiterhin wurde das NAT mit einer Ausstellung und der NAT-Urkundenübergabe in den Thüringer Umwelttag in Jena einbezogen. Das NAT ist eine Thüringer Erfolgsgeschichte, die nicht nur zeigt, dass Wirtschaft und Politik sich gemeinsam für das Thema Nachhaltigkeit engagieren, sondern vor allem auch, dass ökologisches, soziales und ökonomisch nachhaltiges Wirtschaften Alltag in Thüringer Unternehmen ist.
In Abstimmung mit dem DIHK und den Allianzpartnern hat die IHK Ostthüringen die Ziele der Allianz für Aus- und Weiterbildung regional umgesetzt (siehe auch www.aus-und-weiterbildungsallianz.de).
Schwerpunkt ist die Umsetzung des Ziels Einstiegsqualifizierung. Mit einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ) kann Jugendlichen der Start in die Berufsausbildung gelingen, die nach dem Schulabgang noch nicht als „ausbildungsreif“ gelten. 2015 akquirierte die IHK 20 Plätze, die alle besetzt wurden. Die Vermittlungsquote in eine Ausbildung nach einer Einstiegsqualifizierung beträgt nahezu 100%.
Schwerpunkt ist die Umsetzung des Ziels Einstiegsqualifizierung. Mit einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ) kann Jugendlichen der Start in die Berufsausbildung gelingen, die nach dem Schulabgang noch nicht als „ausbildungsreif“ gelten. 2015 akquirierte die IHK 20 Plätze, die alle besetzt wurden. Die Vermittlungsquote in eine Ausbildung nach einer Einstiegsqualifizierung beträgt nahezu 100%.
Die IHK Ostthüringen unterstützt die Unternehmen beim Ausbildungsmarketing. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die Kampagne „Bleib Lokalmatador - Dein Revier braucht Dich!“. Kern ist die Internetpräsentation www.dein-ost-thueringen.de. Mit den überarbeiteten Onlinetools Firmenfinder und Berufefinder können Schüler passende Berufe entsprechend ihrer Interessen finden und erhalten sofort angezeigt, welche Firmen Schülerpraktika und/oder aktuell Ausbildungsplätze anbieten.
Weiterhin unterstützt die IHK Firmen zudem bei Projekttagen, regionalen Bildungsmessen und Tagen der offenen Tür. Die IHK organisiert gemeinsam mit der Handwerkskammer Ostthüringen und der Agentur für Arbeit Bildungsmessen und regionale Ausbildungsbörsen.
Das Berufsorientierungskonzept der IHK Ostthüringen wurde 2015 fortgeführt. Schwerpunkt war weiterhin das IHK-Schülercollege (www.ihk-schuelercollege.de). Besonders nachgefragt waren die Praxistage in Unternehmen. Die Teilnahme am Schülercollege ist freiwillig und kostenfrei. Insgesamt nutzen im Jahr 2015 rund 1.200 Teilnehmer dieses IHK-Angebot.
Die IHK Ostthüringen war auch 2015 Partner im Bundesprogramm „Begabtenförderung berufliche Bildung“. 30 Stipendiaten wurden aufgenommen und können sich mit einer finanziellen Unterstützung von maximal 6.000 € in drei Jahren weiterbilden.
Bei den Thüringer IHKs wurden im Jahr 2015 ESF-geförderte Koordinierungsstellen eingerichtet. Aufgabe ist die Gesamtkoordination der Maßnahmen zur überbetrieblichen Ergänzungsausbildung, die Überwachung der förderfähigen Tage und die Erfassung der Ergebnisindikatoren. 2015 wurden 2.660 Vorgänge von 9 Bildungsträgern bzw. Ausbildungsverbünden bearbeitet.
Die IHK Ostthüringen ist weiterhin Projektpartner für das Programm „Thüringer Qualifizierungs-entwicklung“. Die zwei geförderten Qualifizierungsentwickler besuchen 261 KMU. Dabei wurde ein Qualifizierungsbedarf bei 253 Mitarbeitern festgestellt sowie 172 offenen Stellen ermittelt. Berichte und Analysen sind unter www.qualifizierte-fachkraefte.de zu finden.
Die IHK passt ihre Weiterbildungsangebote ständig dem aktuellen Bedarf an. Die Angebote wurden 2015 neu strukturiert und erweitert. Etabliert haben sich die Modulreihen "Fit als Führungskraft", die Zertifikatslehrgänge "Führungskompetenz für Teamleiter, Gruppenleiter und neue Führungskräfte" sowie die Einstiegsangebote für künftige Industriemeister "Naturwissenschaftlichen Grundlagen" oder künftige Wirtschaftsfachwirte "Basiswissen Buchführung und Mathematik".
Insgesamt nutzten 3.400 Teilnehmer die Weiterbildungsangebote in 239 Veranstaltungen. Mit mehr als 60 Veranstaltungen und 580 Teilnehmern ist erneut ein Wachstum an Inhouse-Maßnahmen zu verzeichnen.
Bedingt durch den Zustrom von Flüchtlingen und die damit verbundene Unterbringung gibt es seit August 2015 eine starke Nachfrage nach Unterrichtungsverfahren im Bewachungsgewerbe. 2015 wurden 25 Maßnahmen mit 370 Teilnehmern durchgeführt, das waren 250 mehr als 2014.
Besonders nachgefragt bleibt die Weiterbildungsberatung der IHK. 2015 wurde ca. 1.300 Personen zur individuellen Karriereplanung, zur unternehmensbezogenen Fachkräfteentwicklung und zu Fördermöglichkeiten, wie z.B. zur „Bildungsprämie“ des Bundes oder auch zum begehrten MeisterBafög beraten.
Mit ca. 450 Teilnehmern an 25 Fachseminaren und zwei länderspezifischen Informationsveranstaltungen blieb die Nachfrage nach Weiterbildungen im Bereich International auf einem konstant hohen Niveau. Schwerpunkte der Außenwirtschaftsberatung bildeten insbesondere zoll- und außenwirtschaftsrechtliche Aspekte, die Geschäftspartnersuche sowie die Möglichkeiten der Auslandsmarkterschließung.
Verhandlungsgeschick mit ausländischen Geschäftspartnern und interkulturelles Verständnis wurden im IHK-Außenwirtschaftsausschuss im April 2014 vermittelt. So informierten sich die Mitglieder über Kommunikation und Verhalten, Stil und Etikette sowie Verhandlungsmethoden und Verkaufsstrategien, die es beim Auslandsgeschäft zu beachten gilt.
Mit Netzwerkarbeit brachte die IHK auch 2015 exportorientierte Unternehmen zum Erfahrungsaustausch zusammen. Der Arbeitskreis Zoll- und Außenwirtschaftsrecht befasste sich u.a. mit dem Informations- und Wissensmanagement Zoll, der Bedeutung und der Funktionsweise eines Dokumentenakkreditivs im Außenhandel aus Sicht des Exporteurs sowie der ordnungsgemäßen Handhabung des Carnet A.T.A.
Bei der Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland können Thüringer KMU seit 2015 auf zwei neue Förderrichtlinien des Freistaates bauen. Das Thüringer Außenwirtschaftsförderprogramm wurde neu ausgerichtet – praxisnäher, direkter und unbürokratischer. Damit wurden die Forderungen der IHK umgesetzt. Neu ist insbesondere das wesentlich vereinfachte Antragsverfahren. Auch werden jetzt bereits am Markt etablierte Firmen gefördert. Die Antragsbearbeitung liegt ab 2016 vollständig bei der Thüringer Aufbaubank (TAB).
Auch im Geschäftsfeld Recht und Steuern stand die Beratung der Unternehmen im Mittelpunkt der Tätigkeit. Insbesondere Existenzgründer und kleinere Unternehmen nutzen diesen Service. Besonders häufig beantworteten die IHK-Experten Fragen zum Arbeits-, Gesellschafts- und Wettbewerbsrecht sowie zum Vertragsrecht. Eine deutlich steigende Anzahl von Anfragen gab es zum Umsatzsteuerrecht und zu Problemen beim Onlinehandel.
d) Regionalspezifisch & unternehmensnah – IHK vor Ort
Mit fast 1.400 Firmenbesuchen in 2015 (2014: 1.300) war die IHK als Dienstleister und kompetenter Ansprechpartner in den Unternehmen aller Ostthüringer Regionen gefragt. Auch mit knapp 40 Infoveranstaltungen war die IHK in 2015 regelmäßig vor Ort – mit regional unterschiedlichen Themen. Etwa 1.500 Gäste nahmen teil an der Veranstaltungsreihe "IHK vor Ort", den Erfahrungskreisen und Unternehmerforen – zu Themen wie z.B. „Insolvenzanfechtung“, „Arbeitgeberattraktivität“, „Richtig werben“. Das größte Interesse mit 489 Teilnehmern in sechs Veranstaltungen galt 2015 jedoch dem Thema "Mindestlohn".
Darüber hinaus begleitete die IHK auch 2015 verschiedene Projekte in den Regionen. Mit dem Ziel junge Unternehmen anzusiedeln und gleichzeitig Image und Attraktivität der Ostthüringer Innenstädte zu steigern, führte die IHK zum fünften Mal den Wettbewerb „Eigener Chef im Zentrum von …“ für Gründer und Unternehmer aus den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistungen oder Gastronomie durch – dieses Mal in Rudolstadt. Eine Expertenjury kürte die Geschäftsidee von Claudia Ortloff (Eröffnung eines Bio-Marktes im Stadtzentrum von Rudolstadt) zum Gewinnerkonzept. 2016 soll das Projekt in überarbeiteter und frischer Form in Gera neu gestartet werden.
Die wichtigsten Begriffe der CE-Kennzeichnung sowie ein Überblick zu den rechtlichen Rahmenbedingungen waren Themen der IHK-Veranstaltung „CE-Kennzeichnung in Theorie und Praxis“ innerhalb des Firmenbesuchsprogramms im März bei der bluechip Computer AG in Meuselwitz. Neben der praktischen Anwendung bei dem Gastgeber wurde die CE-Kennzeichnung im Zusammenhang mit der Elektromagnetischen Verträglichkeits-Richtlinie und der Maschinen-Richtlinie intensiver beleuchtet. Beim anschließenden Rundgang durch das Unternehmen erhielten die Teilnehmer spannende Einblicke in den unternehmerischen Praxisalltag.
e) Überregional & schlagkräftig – Kooperation mit anderen IHKs und Partnern
Die Entwicklung des Tourismusnetzwerkes Thüringen stand als touristisches Projekt im Fokus der IHK-Arbeit 2015. Hier wirkte die IHK gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, der Thüringer Tourismus GmbH, den Thüringer IHKs, dem DEHOGA Thüringen e.V. u.a. maßgeblich an der Ausgestaltung einer gemeinsamen Informations- und Kommunikationsplattform für die Touristiker in Thüringen mit.
Unter dem Motto „Wertschöpfung im Tourismus auf allen Ebenen – der Spannungsbogen zwischen Produkt, Qualität und Preis" fand der Thüringer Tourismustag am 6. Juli 2015 im Congress Center der Messe Erfurt statt, den die IHK als Kooperationspartner mit organisierte. Rund 250 Fachleute der Tourismusbranche nahmen daran teil.
Im Juli 2015 fand die bereits zehnte Auflage des von den Thüringer Industrie- und Handelskammern im Zwei-Jahres-Rhythmus organisierten Thüringer Gefahrgutforums statt. Über 80 Teilnehmer nutzen die Gelegenheit, sich über aktuelle gefahrgutrechtliche Neuerungen und Spezial-Themen, wie z.B. die sichere Verpackung und des sicheren Transport von Lithium-Batterien zu informieren und sich mit Kollegen und Experten auszutauschen.
Die bewährte Kooperation der mitteldeutschen IHKs wurde auch im Bereich International fortgeführt. Gemeinsam veranstalteten sie u.a. den 7. Mitteldeutschen Exporttag am 29. September in Erfurt mit dem Thema „Wege zum internationalen Erfolg – Vertrieb international.“
Der Thüringer Umwelttag 2015 hatte den Schwerpunkt im Genehmigungsmanagement. Dazu wurden über 100 Teilnehmer zum Umgang mit Behörden, zur geeigneten Unterstützung durch Umweltingenieurbüros und zur richtigen Umsetzung der gesetzlich vorgegebenen Öffentlichkeitsbeteiligung informiert. Ostthüringer Unternehmen erneuerten auch ihre Forderung nach einer effektiveren Organisation der Umweltverwaltung. Dazu gehört die Konzentration der Genehmigungsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) an einer Stelle im Freistaat. Das wäre nicht nur effizienter, sondern auch rechtssicherer für die Wirtschaft. Die seit Jahren von der Wirtschaft geforderte Funktionalreform in Thüringen könnte das umsetzen.
Wie Unternehmen ihre IT-Sicherheit einfach, effektiv und rechtssicher organisieren können, erfuhren die rund 60 Teilnehmer am IT-Sicherheitstag im April. Verschiedene Experten informierten die Unternehmer, wie sie ihr Know-How und ihre Daten vor internen und externen Angriffen schützen können. Die Gefahr geht dabei nicht nur von den Mitarbeitern aus. Internetkriminalität ist der am schnellsten wachsende Bereich der Kriminalität. Doch Schutzmaßnahmen kosten Zeit und Geld. Deshalb gilt es für die Unternehmen, das richtige Maß zu finden. In drei Workshops erhielten die Teilnehmer konkrete Handlungsanleitungen und lernten Werkzeuge kennen, mit denen die IT-Sicherheit im Unternehmen verbessert werden kann.
Der IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ist einer der attraktivsten Innovationspreise in Deutschland, der u.a. durch die drei mitteldeutschen IHKs aus Leipzig, Halle-Dessau und Ostthüringen getragen wird. 2015 bewarben sich 151 Firmen für den IQ Innovationspreis. Bereits seit 2004 fördert der IQ Innovationspreis Mitteldeutschland Innovationen aus den Regionen mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu stärken. Gewinner im Cluster Chemie/Kunststoffe war 2015 das Jenaer Unternehmen Jenabatteries GmbH. Das Unternehmen entwickelte gemeinsam mit Forschern der Friedrich-Schiller-Universität Jena neue Akkus, die erneuerbare Energien flexibel und skalierbar speichern.
Die außergerichtliche Streitbeilegung mit ihren Möglichkeiten wie Mediation, Schiedsgericht oder Ombudsstelle gewinnt zunehmend an Bedeutung. Gemeinsam mit den anderen Wirtschaftskammern in Thüringen und weiteren Partnern fasst die IHK alle regionalen Ansprechpartner zu alternativen Konfliktlösungen in einer neuen Datenbank zusammen. Über das Internetportal www.thueringen-schlichtet.de bekommen Ratsuchende Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten einer außergerichtlichen Streitbeilegung.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Entwicklung der Beiträge, Gebühren und Entgelte
Im Geschäftsjahr lagen die Erträge aus IHK-Beiträgen mit 131 T€ über dem Plan von 4.973 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Beitragsvolumen um 129 T€ bzw. 2,6 % erhöht. Die Erhöhung ist fast vollständig auf erhöhte IHK-Beiträgen für Vorjahre zurückzuführen.
Die Erträge aus Gebühren lagen um 130 T€ über dem Planwert und 113 T€ über dem Vorjahresniveau. Allein 80 T€ resultieren aus den erhöhten Teilnehmerzahlen an den Unterrichtungsverfahren für das Bewachungsgewerbe aufgrund der Flüchtlingssituation.
Die Erträge aus Entgelten lagen um 97 T€ über dem Plan von 1.327 Mio € und damit um 123 T€ über dem Vorjahresniveau. Insbesondere aus Seminaren konnten höhere Erlöse erzielt werden.
Investitionstätigkeit wesentlicher Art
Die IHK hat im Berichtsjahr Investitionen in einem Volumen von 208 T€ vorgenommen.
Die Investitionen umfassten im Wesentlichen die Erweiterung vorhandener Servertechnik sowie Ersatzinvestitionen in vorhandene Netzwerktechnik
Die Investitionen umfassten im Wesentlichen die Erweiterung vorhandener Servertechnik sowie Ersatzinvestitionen in vorhandene Netzwerktechnik
Die IHK erwarb 2015 einen PKW für 17,3 T€.
Grundsätze des Finanzmanagements
Die Grundsätze des Finanzmanagements sind in der Dienstanweisung für die Finanzwirtschaft geregelt.
Personal
Die Anzahl der Mitarbeiter/innen ist mit 84 am 31.12.2015 und 87 MA am 31.12.2014 leicht gefallen. Von ihnen sind 5 Mitarbeiter in geförderten Projekten tätig.
Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden.
Die Vermögensrechnung stellt sich bei einem Volumen von 15,8 Mio. € in Kurzform wie folgt
dar:
dar:
AKTIVA | ||
Anlagevermögen | ||
- Immaterielle Vermögensgegenstände | 114 T€ | |
- Sachanlagen | 10.263 T€ | |
- Finanzanlagen | 55 T€ | |
Umlaufvermögen | ||
- Vorräte | 30 T€ | |
- Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 342 T€ | |
- Kassenbestand, Bundesbankenguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks |
4.916 T€ | |
Rechnungsabgrenzungsposten | 91 T€ | |
PASSIVA | ||
Eigenkapital | 10.026 T€ | |
Sonderposten | 2.033 T€ | |
Rückstellungen | 3.248 T€ | |
Verbindlichkeiten | 444 T€ | |
Rechnungsabgrenzungsposten | 58 T € |
Die Betriebserträge fallen 598,4 T€ höher als geplant aus. Die Betriebsaufwendungen liegen um 41,6 T€ unter dem Planansatz. Die IHK schließt das Jahr 2015 mit einem Jahresfehlbetrag von 774,9 T€ ab. Der Bestand an liquiden Mitteln verringert sich gegenüber dem vorjährigen Bilanzstichtag um rund 231,4 T€.
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ablauf des Geschäftsjahres
Nach Ablauf des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung bekannt geworden.
Erwartete Geschäftsentwicklung einschließlich angenommener zukünftiger Risiken und Chancen
Die wirtschaftliche Lage der IHK-Unternehmen spiegelt sich in der IHK-Beitragsentwicklung erst mit einer Verzögerung von zwei bis drei Jahren wider. Gegenwärtig wird eine Stabilität, aber keine nennenswerte Steigerung des für die Höhe der Beitragsveranlagung maßgeblichen Gewerbeertrags der IHK-zugehörigen Unternehmen erwartet. Trotz der von der Vollversammlung im Dezember 2015 beschlossenen Beitragserhöhung geht die IHK von einem Jahresfehlbetrag 2016 in Höhe von 262,8 T€ aus.
Die Ostthüringer Unternehmen erwarten nur wenige Veränderungen im Jahr 2016. Neben geopolitischen Krisen verunsichern die Auswirkungen der Flüchtlingswelle. Darüber hinaus erschweren die konjunkturellen Schieflagen wichtiger Handelspartner, insbesondere China, die Unternehmensentwicklungen.
Aber auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland bzw. Thüringen verstärken die Konjunkturrisiken. Entscheidungen der Politik belasten viele Unternehmen direkt und erhöhen den Bürokratieaufwand. Auch die Fachkräftesituation hat sich in vielen Unternehmen weiter verschärft. Die Personalpläne der Unternehmen bleiben zurückhaltend. Zu
Aber auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland bzw. Thüringen verstärken die Konjunkturrisiken. Entscheidungen der Politik belasten viele Unternehmen direkt und erhöhen den Bürokratieaufwand. Auch die Fachkräftesituation hat sich in vielen Unternehmen weiter verschärft. Die Personalpläne der Unternehmen bleiben zurückhaltend. Zu
groß sind die Unsicherheiten um die weitere konjunkturelle Entwicklung. Auch die anstehenden Tarifverhandlungen lassen steigende Arbeitskosten befürchten.
Der niedrige Euro-Dollar-Kurs und der deutlich zurückgegangene Ölpreis stützen die moderaten Wachstumsimpulse der Ostthüringer Wirtschaft. Insbesondere vom Ölpreis gehen aber erhebliche Kursschwankungsrisiken aus, so dass diese unterstützenden Impulse schnell an Kraft verlieren können. Auch der niedrige Euro-Dollar-Kurs ist nur bedingt als nachhaltiger Wachstumstreiber für die hiesige Wirtschaft nutzbar. Zu sehr sind die Ostthüringer Unternehmen auf binnenwirtschaftliche Impulse angewiesen. Umso mehr muss es Ziel einer zukunftsorientierten Landes- und Bundespolitik sein, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken und nicht durch zusätzliche Belastungen einzuschränken. Eine starke Wirtschaft ist die Grundlage gesellschaftlichen Wohlstands.
Der niedrige Euro-Dollar-Kurs und der deutlich zurückgegangene Ölpreis stützen die moderaten Wachstumsimpulse der Ostthüringer Wirtschaft. Insbesondere vom Ölpreis gehen aber erhebliche Kursschwankungsrisiken aus, so dass diese unterstützenden Impulse schnell an Kraft verlieren können. Auch der niedrige Euro-Dollar-Kurs ist nur bedingt als nachhaltiger Wachstumstreiber für die hiesige Wirtschaft nutzbar. Zu sehr sind die Ostthüringer Unternehmen auf binnenwirtschaftliche Impulse angewiesen. Umso mehr muss es Ziel einer zukunftsorientierten Landes- und Bundespolitik sein, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken und nicht durch zusätzliche Belastungen einzuschränken. Eine starke Wirtschaft ist die Grundlage gesellschaftlichen Wohlstands.
„Wirtschaft digital. Grenzenlos. Chancenreich“ ist Schwerpunktthema der IHK-Organisation 2015/16. Die Digitalisierung verändert Gesellschaft und Wirtschaft fundamental. Neue Geschäftsmodelle und Wachstumschancen entstehen. Die Ostthüringer Wirtschaft benötigt geeignete Rahmenbedingungen für die zunehmende Digitalisierung – von der technischen Infrastruktur bis hin zu qualifiziertem Personal in den Unternehmen. Die IHK wird sich im kommenden Jahr verstärkt damit auseinandersetzen. Die Ostthüringer Unternehmen benötigen gerade in diesem Bereich Unterstützung durch wettbewerbsneutrale Beratungs- und Informationsangebote, wie die IHK diese anbietet.
Gera, 27. Mai 2016
Dr. Ralf-Uwe Bauer
Präsident
Präsident
Peter Höhne
Hauptgeschäftsführer
Hauptgeschäftsführer