STARTUP@EAH

Vom Hörsaal ins eigene Unternehmen

Die zündende Idee zweier Studenten der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena war der Startschuss für den Weg zur Gründung eines eigenen Unternehmens: Sie wollten die augenoptische/augenärztliche Branche durch Modernisierung und Digitalisierung revolutionieren. Das Gründerteam entwickelt einen Sehtest im virtuellen Raum. Mittlerweile besteht das Team aus vier Personen. Unterstützt werden sie dabei durch den Gründerservice der Hochschule und dem StartUpLab.

Die Idee

Zentraler Bestandteil jeder augenoptischen oder augenärztlichen Untersuchung ist ein Sehtest zur Bestimmung der Fehlsichtigkeit. Mit Hilfe des Sehtests wird festgestellt, ob die untersuchte Person von einer optischen Korrektur (Brille, Kontaktlinsen) oder einem refraktiv-chirurgischen Eingriff (Laserverfahren, Implantate) profitiert. Das derzeitige Verfahren zur Bestimmung der Fehlsichtigkeit besteht aus einer kombinierten Abfolge von objektiven Messverfahren und subjektiven Testverfahren. Dieses Vorgehen fordert die Verfügbarkeit einer Vielzahl von Geräten und Hilfsmitteln für verschiedene Prüfentfernungen, die aufgrund der Komplexität des Testverfahrens von qualifiziertem Fachpersonal bedient werden müssen. Gegenwärtig sind Sehtests zeit-, raum-, geräte- und personalaufwändig.
Ziel von PERCEPTEC ist die Entwicklung eines revolutionären digitalen Testkonzepts zur effizienteren Untersuchung von Fehlsichtigkeit. Das softwarebasierte Testkonzept wird über 3D-Displays im virtuellen Raum dargestellt. Dr. Markus Leicht erklärt: „Damit wird zukünftig ein kompaktes Sehtestgerät ausreichen, um alle optischen Parameter der Fehlsichtigkeit für variable Prüfentfernungen durch ein geeignetes Testverfahren erfassen zu können. Die Anschaffungskosten der bisherigen Geräte werden reduziert und räumliche Kapazitäten durch die Verlagerung in den virtuellen Raum eingespart.“ Der Sehtest sei einfach anwendbar und könne von der untersuchten Person selbstständig durchgeführt werden, ergänzt Nico Trinks. „Darüber hinaus nimmt der Sehtest nur einen Bruchteil der bisherigen Untersuchungszeit in Anspruch“, so Trinks.

Das Team

Mittlerweile besteht das Team aus vier Personen: Der fachliche Schwerpunkt liegt in der umfangreichen optometrischen Expertise, die durch Dr. Markus Leicht und Dr. Ilka Urban abgedeckt wird. Frank Nietzsche ist als Programmierer und Softwareentwickler tätig. Nico Trinks übernimmt alle betriebswirtschaftlichen Aufgaben im Team.

Die Förderung

Mit Unterstützung des Gründungsservices der EAH Jena bewarb sich das Team erfolgreich um eine sechsmonatige Förderung im Rahmen des REAHLIZE-Förderprogramms der EAH Jena. Damit verbunden war auch der Zugang zum StartUpLab der Hochschule, einem Ort zum Ideenaustausch, Experimentieren, Arbeiten und Lernen. Dort standen dem Team Maschinen, Geräte und Werkzeuge für die Prototypenentwicklung sowie Büro- und Besprechungsräume zur Verfügung. 
Durch die intensive Beratung und Vernetzung über den Gründungsservice der EAH Jena konnte zudem die Thüringer Gründungsprämie für innovationsbasierte Vorhaben bei der Thüringer Aufbaubank eingeworben werden.
Über die REAHLIZE-Förderung der EAH Jena
REAHLIZE ist ein Förderprogramm der EAH Jena im Rahmen des vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekts „StartUp@EAH“. Ziel ist es, Einzelpersonen oder Teams zu unterstützen, die in der Vorgründungsphase einen Prototyp oder ein Proof-of-Concept für eine innovative Idee entwickeln wollen.
Gründungsinteressierte Personen erhalten eine finanzielle Unterstützung von bis zu 7.500 Euro. Die Mittel können in einem Zeitraum von maximal sechs Monaten für Sachmittel oder Beratungsleistungen eingesetzt werden. Weiterhin erhalten die geförderten Personen Zugang zu hochwertiger Infrastruktur und individueller Beratung.

PERCEPTEC:
perceptec.de

Projekt „StartUp@EAH“ und REAHLIZE-Förderung:
eah-jena.de/startuplab

Gründungsservice der EAH Jena:
eah-jena.de/gruendungsservice
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