SYNERGIEN FÜR HIGHTECH

Symbiose von Start-up und Mittelstand

Das Jenaer Start-up IDloop wurde von der Europäischen Kommission für eine Förderung in Höhe von 10 Millionen Euro ausgewählt. Einen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hat die Kooperation mit dem mittelständischen Unternehmen Docter Optics aus dem benachbarten Neustadt an der Orla. Doch warum ist diese Zusammenarbeit so besonders und was unterscheidet sie von anderen Erfolgsgeschichten?

Partnerschaft ermöglichte Konzentration auf Produktentwicklung

Die Zusammenarbeit von IDloop und Docter Optics ist ein Beispiel für die Symbiose von Start-up und Mittelstand. Docter Optics investierte nicht nur monetär in eine Geschäftsidee, sondern brachte sich mit Wissenstransfer, Know-how und der Erfahrung in der Überführung von hochtechnologischen Produkten in einen sehr konservativen und spezialisierten Markt in die Partnerschaft ein. Dabei konnte IDloop auf seine mehr als 30-jährige Erfahrung als Spezialist in der Entwicklung und industriellen Fertigung von optischen Systemen vertrauen. Mit der Sicherheit eines erfahrenen Businesspartners an der Seite konnte sich also das junge Unternehmen den Inhalten widmen, worauf es am Anfang der Gründung ankommt: auf die Optimierungen und die finale Entwicklung des Produktes. Auf diese Weise wurde bei IDloop schon in einer sehr frühen Projektphase die Überführung des Prototyps in die Serienfertigung in die Konstruktion einbezogen und für den Markteintritt optimiert.

Gefragt: Mut und sicheres Gespür für Märkte

„Meines Erachtens wird zu einem viel zu späten Zeitpunkt in Start-ups investiert“, so Martin Enenkel, CEO der Docter Optics Gruppe. Konzerne und größere Unternehmen gehen mit Investitionen kaum mehr ein Risiko ein und supporten Start-ups oder Ideen meist erst in der Expansion Stage. Gerade im ländlichen Raum suchen Gründer oft vergeblich Unterstützung, zum Beispiel von Business Angel Investoren. Zu groß das vermeintliche Risiko für KMUs, sich finanziell und in Form einer Partnerschaft einzubringen. Dabei hat eine Investition in die frühe Phase eines Start-ups über die rein finanziellen Aspekte hinaus für beide Seiten deutliche Vorteile. Es braucht nur ein wenig Mut und ein sicheres Gespür für Märkte.

Zusammenarbeit ist Basis für Erfolgsgeschichten

Woran es den Start-ups fehlt, weiß Christiane Kilian, Vorständin der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT): „Nicht alle Start-ups schaffen es von allein, in den Markt hineinzukommen. Sie haben zwar die Ideen, die Köpfe und die hohe Geschwindigkeit, aber die bereits etablierten Unternehmen verfügen über gut entwickelte Strukturen, Erfahrung, bestehende Fertigungsprozesse und vor allem den Zugang zu den Märkten.“ Und es fehlt an Mut auf beiden Seiten: Bei den Gründern, direkt auf KMUs zuzugehen und aktiv um Unterstützung zu bitten; sowie beim Mittelstand, in einem Start-up mehr zu sehen als „nur“ ein finanzielles Investment mit Risiko. „Wenn man gemeinsam offen, ehrlich, loyal und transparent miteinander arbeitet, ist das die ideale Basis für Erfolgsgeschichten“, so Christiane Kilian.

Docter Optics
Im Bereich Automotive produziert Docter Optics optische Komponenten bis hin zu komplexen Systemen für Automobilscheinwerfer und trägt mit seinen industriellen Entwicklungen maßgeblich zur Weiterentwicklung neuester Lichtlösungen in der Automobiltechnik bei. Darüber hinaus fertigt Docter Optics im Kundenauftrag komplexe optische und optoelektronische Systeme. 

docteroptics.com
 

IDloop GmbH
Das Biometrie-Start-up IDloop hat einen kompakten, kontaktlosen Fingerabdruckscanner entwickelt. Jetzt arbeitet das Gründerteam gemeinsam mit Partnern an der Serienreife ihres Produktes.

IDloop und TITK: Gemeinsam zum marktfähigen Prototyp

id-loop.de
 
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