NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE

Strom aus eigenen Windkraftanlagen

Zwei Windkraftanlagen im Windpark Wetzlar‐Blasbach in Mittelhessen liefern Strom für die Herstellung von Spezialpapieren der Koehler-Gruppe, die auch einen Standort in Greiz hat. Die Investition ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Firmengruppe. Ziel ist, bis spätestens 2030 bilanziell mehr Energie mit eigenen Anlagen aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, als in der eigenen Papierproduktion verbraucht wird.
Die Koehler‐Gruppe zählt mit der Herstellung von Spezialpapieren zur energieintensiven Industrie und ist sich seiner Verantwortung für die Umwelt und das Klima bewusst. Daher investiert das Familienunternehmen bereits seit über zwanzig Jahren in erneuerbare Energieerzeugung und hat dies vor über zehn Jahren mit der Gründung von Koehler Renewable Energy als zweites Geschäftsfeld institutionalisiert.

Nachhaltige Stromversorgung

„Als Familienunternehmen denken wir nicht in Quartalsergebnissen, sondern immer auch langfristig, mit Blick auf die kommenden Generationen. Nachhaltigkeit ist aus unserer Sicht also kein Trend, sondern eine Notwendigkeit für das langfristige Überleben unserer Gesellschaft“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Koehler‐Gruppe Kai Furler, der schon früh erkannte, dass die Investition in erneuerbare Energie ein Zukunftsthema ist. 
Im Jahr 2022 konnte die Koehler‐Gruppe bilanziell bereits 69,9 Prozent des Strombedarfs der Papierproduktion aus nachhaltigen Quellen erzeugen. Um diesen Anteil zu steigern, ist der Bau eigener Stromerzeugungsanlagen Teil der Nachhaltigkeitsstrategie. Aktuell gehen mehrere Windparks in die Realisierung, die nach der Inbetriebnahme auch von Koehler betrieben werden. Nach über zehn Jahren der Planung und Projektierung konnte im Februar 2024 die Errichtung der ersten zwei Windkraftanlagen in Deutschland mit zusammen 8,4 MW im Windpark Wetzlar‐Blasbach in Mittelhessen abgeschlossen werden.

Vermarktungsvertrag für den Windpark Wetzlar

Um den Strom dieser zwei Windkraftanlagen direkt für die Papierherstellung nutzen zu können, entschied sich die Koehler‐Gruppe für den Abschluss eines Stromliefervertrags, ein sogenanntes PPA (Power Purchase Agreement). In Deutschland gewinnen PPAs zunehmend an Bedeutung als ein wichtiges Instrument, um den Ausbau erneuerbarer Energien, wie beispielsweise Windkraftanlagen, zu finanzieren und industrielle Abnehmer langfristig mit Grünstrom zu versorgen. 
„Energie ist heute einer der wichtigsten Hebel für den Geschäftserfolg“, betont Cornelius Schulthess, Corporate Director Energy Supply Management bei Koehler Renewable Energy. Weiter erklärt der Energiewirtschaftsexperte: „Unternehmen haben mehrere Möglichkeiten, ihre CO2‐Bilanz zu verbessern, angefangen von Energieeffizienzprojekten bis hin zur eigenen Erzeugung erneuerbarer Energie und damit verbundenen PPAs. Wir können uns als Unternehmen damit unabhängiger von den Preisen an der Strombörse machen“. Für Koehler bedeutet dies konkret, dass der im Windpark Wetzlar produzierte Strom über einen Dienstleister in das Stromnetz eingespeist wird und von den deutschen Produktionsstandorten der Koehler‐Gruppe bilanziell direkt bezogen werden kann.

Weitere Windkraftanlagen in Planung

Für einen Windpark mit fünf Anlagen nördlich von Waldeck in Nordhessen konnte nach knapp fünf Jahren der Planung Anfang des Jahres 2023 eine Genehmigung erzielt werden. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant. Gleiches gilt für einen weiteren Windpark mit zwei Anlagen in Lich in Mittelhessen. Darüber hinaus gibt es eine Projektpipeline mit über 100 MW Anlagenleistung, welche sich in unterschiedlichen Frühphasen der Projektierung befinden. Vor allem würde die Koehler‐Gruppe gerne auch in unmittelbarer Umgebung ihrer Standorte in Baden‐Württemberg in Windkraftanlagen investieren.
Außerdem plant Koehler Renewable Energy auch weitere Windparks in Schottland. Für das Windparkprojekt Rowancraig, in der Nähe von Sanquhar, wurde im Januar ein Genehmigungsantrag eingereicht. Im geplanten Windpark sollen bis zu sechs Anlagen realisiert werden.
Koehler Renewable Energy
Koehler Renewable Energy ist seit 2012 eine Tochtergesellschaft der Koehler‐Gruppe mit Hauptsitz in Oberkirch, im Südwesten Deutschlands. Gemeinsam mit Geschäftspartnern wurden bereits zahlreiche Projekte im Bereich Biomasse Kraft‐Wärmekopplung, Onshore-Windkraft, Photovoltaik und Wasserkraft umgesetzt. Auch neue Energietechnologien sind im Fokus. Dabei beherrschen die Experten von Koehler Renewable Energy alle Stufen der Wertschöpfungskette: Akquisition, Planung, Entwicklung und der reibungslose langfristige Betrieb der Anlagen.

Das Team hat zusammen mit verschiedenen Partnern bereits Projekte im Wert von mehreren hundert Millionen Euro umgesetzt und erzeugt jährlich über 268.000 MWh Strom, über 23.000 MWh Wärme und über 638.000 Tonnen Dampf (Stand: Juni 2022). Darüber hinaus möchte sich Koehler Renewable Energy als Full‐Service‐Anbieter für industrielle Strom‐ und Wärmekunden positionieren, sowie als Anbieter von Energiesystemlösungen auf Basis erneuerbarer Energien.

koehlerrenewableenergy.com
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