WIRTSCHAFTSNAHE FORSCHUNG

Leichtbau und Verbundwerkstoffe: gemeinsam Innovationen vorantreiben

Zwischen dem Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) und dem Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK) besteht eine langjährige Kooperation. Speziell im Bereich Leichtbau und Verbundwerkstoffe gibt es eine enge Zusammenarbeit. Ein Besuch der Ilmenauer Partner in Rudolstadt gab einen Einblick in die wirtschaftsnahe Forschung, bei der man speziell im Bereich Leichtbau und Verbundwerkstoffe eng zusammenarbeitet.

Ressourcen und Fachwissen gebündelt

Mit diesem Brückenschlag zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Industrieforschung werden gemeinsam Innovationen vorangetrieben. Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt: Diese Kooperation hilft auch redundante Investitionen in Forschungsinfrastruktur zu vermeiden.
So ging am TITK im Herbst 2020 eine Platten-Extrusionsanlage für gemeinsame Leichtbau-Projekte in Betrieb. Aktuell ist eine weitere Pilot-Anlage in Vorbereitung, mit der eine Wertschöpfungskette für faserverstärkte UD-Tapes aufgebaut werden soll. „Indem Ressourcen und Fachwissen gebündelt werden, können wir die Effizienz unserer Forschungsprojekte steigern und die Ergebnisqualität erhöhen. Von der durchgängigen Forschungswertschöpfungskette mit starkem Transferfokus profitieren insbesondere unsere Industriepartner, welche durch innovative Produkte und Prozesse an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen“, sagt TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer.

Praxistaugliches Faser-zu-Faser-Recycling geplant

Neben Leichtbauanwendungen agiert das TITK in der Zellstoffforschung seit mehreren Jahrzehnten als weltweites Kompetenzzentrum und plant aktuell ebenfalls ein Innovationszentrum, dem das ThIMO und die TU Ilmenau bereits per Absichtserklärung (Letter of Intent) ihre Unterstützung zugesichert haben. Das „DICE“ (Demonstration and Innovation Center for Textile Circular Economy) soll Lösungen für ein praxistaugliches Faser-zu-Faser-Recycling im Bereich der Bekleidungs- und technischen Textilien entwickeln und damit ein Feld stärken, das aktuell weltweit eine enorme Wachstumsdynamik aufweist.
Mit der ab 2025 in Kraft tretenden neuen EU-Verordnung zur verpflichtenden Rücknahme und Verwertung von Alttextilien wird der Fokus auf die Textilindustrie und die Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft weiter steigen. Darin sehen auch das ThIMO und das TITK großes Potenzial für ihr gemeinsames Wirken. Schließlich können dank moderner Recyclingtechnologie aus Alttextilien zum Beispiel auch Zellulose-Filamente für neue Leichtbauanwendungen entstehen.

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