BÜROKRATIEABBAU KONKRET

Betriebe von EU-Bürokratie entlasten, Wettbewerbsfähigkeit stärken

Der stetige Strom an neuen Gesetzen, Berichtspflichten, Auflagen, Formularen und Anträgen hält die Betriebe in der EU von ihren eigentlichen Geschäften ab. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) nennt ganz konkrete Ansatzpunkte, wie sie entlastet werden könnten. Die IHK Ostthüringen erfasst mit dem IHK-Bürokratiemelder die konkreten Auswirkungen von Bürokratie auf Unternehmen der Region.
Bürokratie bremst die deutsche Wirtschaft aus. Das bestätigten Mitte 2024 im DIHK-Unternehmensbarometer zur EU-Wahl 95 Prozent der befragten Unternehmen. Bürokratieabbau ist für sie die Top-Priorität, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa zu steigern.

Treier: Auf Ankündigungen müssen Taten folgen

Vor diesem Hintergrund hat die DIHK in einem Papier mehr als 50 Vorschläge zur Bürokratieentlastung bei EU-Gesetzen zusammengestellt. „Die Wirtschaft braucht dringend positive Impulse“, sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier anlässlich der Vorstellung dieser Anregungen am 6. November in Brüssel. „Der Bürokratieabbau ist hier ein wichtiger Hebel. Auf die Ankündigungen der EU müssen jetzt Taten folgen. Die DIHK zeigt daher konkrete erste Ansatzpunkte für Entlastungen auf.“

Schoder-Steinmüller: Bürokratie kostet wertvolle Ressourcen

DIHK-Vizepräsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller, Unternehmerin in der Metallverarbeitungsbranche, kennt die Probleme aus der Praxis: „Bürokratieabbau muss endlich so angegangen werden, dass er bei den Unternehmen ankommt!“, so ihr Appell.
„Mein Arbeitsalltag ist mittlerweile geprägt von Prüfen, Ausfüllen, Abheften und Berichten“, kritisiert die DIHK-Vizepräsidentin. „Insbesondere umfassende Berichts- und Nachweispflichten kosten mich und meine Mitarbeitenden wertvolle Ressourcen, die an anderer Stelle fehlen. Jeder Euro, der in die Erfüllung von Berichtspflichten fließt, steht nicht mehr für Investitionen oder Innovationen zur Verfügung.“

Belastungen konkret verringern

Während die EU-Kommission eine Initiative ins Leben gerufen hat, um bestehende Berichtspflichten abzubauen, kommen stetig neue Pflichten auf die Unternehmen zu – durch Gesetze, die noch verhandelt werden, wie die „Green Claims“-Richtlinie, oder durch die Implementierung der bereits verabschiedeten Gesetze. Die DIHK legt erneut mehr als 50 Vorschläge für den Abbau bestehender und die Vermeidung von zukünftiger EU-Bürokratie vor, um die Belastungen konkret zu verringern.
„Die Erwartungen der Wirtschaft sind groß“, erklärt Schoder-Steinmüller. „Wir brauchen einen komplett neuen Ansatz, um die Weichen bei der Rechtsetzung konsequent auf Effizienz und Vereinfachung zu stellen. Die EU sollte mit gutem Beispiel vorangehen, damit dann alle anderen Verwaltungsebenen nachziehen. Nur so kann sich etwas spürbar verändern.“

IHK-Bürokratiemelder: Konkrete Folgen von Bürokratie zeigen

Vorschriften und Einschränkungen, Nachweisforderungen, Berichts- und Dokumentationspflichten, zu lange und umständliche Genehmigungs- und Antragsverfahren – die Liste der Vorgaben aus Europa, Bund und Ländern wird täglich länger. Die Bürokratie schießt weit übers Ziel hinaus und ist das Wirtschaftshemmnis Nummer eins.
Wie wirkt sich Bürokratie in den Unternehmen aus? – Dafür hat die IHK auf ihren Internetseiten einen „Bürokratiemelder“ eingerichtet. Unternehmer können hier hinterlegen, wie sie Bürokratie erleben und welche Folgen das für sie hat. „Konkrete Beispiele von Bürokratiefolgen sind starke Argumente in den IHK-Gesprächen mit Politik und Behörden“, sagt Almut Weinert, Bereichsleiterin Wirtschaft und Technologie bei der IHK. „Wir können so mit Ihrer Hilfe unseren Forderungen mehr Nachdruck verleihen“, ruft sie alle Unternehmer auf, dieses Angebot zu nutzen.
Regionaler Bürokratieabbau mit IHK-Bürokratiemelder
Mit dem IHK-Bürokratiemelder will die IHK konkrete bürokratische Hürden aber auch positive Beispiele aus dem Unternehmensalltag erfassen, unterbreitet individuelle Gesprächsangebote und sammelt Argumente für ihre Kommunikation mit Politik und Verwaltung.

ihk.de/gera
Wirtschaft wieder stark machen
IHK-Unternehmensbarometer 2024
Für das IHK-Unternehmensbarometer zur Europawahl 2024 haben die Industrie- und Handelskammern (IHKs) die Antworten von rund 3.000 Betrieben aus allen Branchen und Regionen gesammelt. Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschlands Unternehmerinnen und Unternehmer die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft in Gefahr sehen.

dihk.de
Unternehmen von EU-Bürokratie entlasten und europäische Wettbewerbsfähigkeit stärken
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) nennt ganz konkrete Ansatzpunkte, wie sie entlastet werden könnten und veröffentlichte über 50 konkrete Vorschläge.

dihk.de
Mehr Entlastung des Mittelstandes und weniger Bürokratie
In diesem Special des IHK-Onlinemagazins zur Europawahl haben wir Analysen und Forderungen sowie Informationen zusammengestellt. Damit Europa im globalen Vergleich nicht abgehängt wird, braucht es unter anderem wettbewerbsfähige Energiepreise und spürbaren Bürokratieabbau. Die DIHK hat die Anforderungen der Wirtschaft in ein zehn Leitlinien für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Europa zusammengefasst.

ihk.de/gera
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