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Abwechslungsreicher und herausfordernder Job
Dass sie einmal einen Cateringservice leiten würde, hätte sich Kristin Kabus nicht träumen lassen, als sie nach einer neuen beruflichen Herausforderung suchte. Gefunden hat sie diese beim damaligen Partyservice Jena Delikart von Uwe Schmidt. Bis heute managen die beiden mit ihrem Team die Firma. Seit 1. Januar 2024 ist jedoch Kristin Kabus die Firmenchefin.
Kristin Kabus (links) ist seit 2024 Geschäftsführerin des von Uwe Schmidt (rechts) gegründeten Cateringservices Jena Delikart
© Delikart
Vom Imbissstand zum Partyservice
Seit 1994 ist der gelernte Werkzeugmacher Uwe Schmidt selbstständig in der Gastronomiebranche. Angefangen hat er mit Imbissständen und einem Softeiskiosk in der Jenaer Innenstadt (die es bis heute gibt), im Freibad und im Stadion. Nach der ersten Anfrage und erfolgreichen Umsetzung eines Caterings entwickelte sich sein Geschäftsmodell rasch weiter. „Der erste Auftrag belief sich auf 40 belegte Brötchen für ein lokales Event. Heute wäre ein solcher Auftrag nichts Besonderes. Damals war das Neuland“, erinnert er sich. „Als dann weitere Aufträge hinzukamen, entstand die Idee einen Partyservice aufzubauen.“ – Was er mit viel Elan und Optimismus umsetzte. Er mietete eine Küche an, investierte in Technik und stellte erste Mitarbeiter ein. Bei Firmen, Vereinen, Einrichtungen Jenas und der Umgebung hatte Jena Delikart schnell einen guten Ruf und wuchs.
Die bisherigen Räume wurden zu klein, außerdem lief der Mietvertrag aus. „Der heutige Standort bietet mehr Platz für Küche, Lager und Anlieferung. Wir haben viel in den Umbau, eine optimale Raumaufteilung sowie Kühl- und Küchentechnik investiert“, sagt er. Insgesamt sind 20 Mitarbeiter in Küche, Service, Kundenbetreuung und Büro für Kunden da. Sie beraten und planen die Caterings, stellen die benötigte Ausstattung von Geschirr bis Stehtische zusammen, bereiten die bestellten Speisen zu und sorgen natürlich auch für einen reibungslosen Ablauf vor Ort beim Kunden.
Chemie hat von Anfang an gestimmt
Genau diese Vielfalt an Aufgaben und der damit verbundene oft turbulente Alltag boten Kristin Kabus die neue berufliche Herausforderung, die sie suchte. Die gelernte Bäckereifachverkäuferin und Bürokauffrau hat sich schnell und mit viel Energie eingearbeitet. Sie stand in der Küche, war bei den Kunden vor Ort und übernahm mit der Zeit auch Aufgaben in der Kundenbetreuung sowie im Büro. „Es hat mir von Anfang an Spaß gemacht“, sagt sie rückblickend. Auch die Chemie im Team und mit Firmenchef Uwe Schmidt habe von Anfang an gestimmt. Nur eines konnte sie sich im Gegensatz zu ihm zunächst nicht vorstellen: die Firma einmal zu übernehmen. „Ich hielt es für einen Scherz, als er mir zum ersten Mal anbot, seine Nachfolgerin zu werden.“
Bis heute ein eingespieltes Team
Doch Uwe Schmidt war es ernst. Er suchte bereits länger nach jemandem, der seinen Partyservice weiterführt, wenn er in den Ruhestand geht. Er hat in den letzten beiden Jahren Kristin Kabus also nach und nach in Unternehmensentscheidungen einbezogen. Schnell arbeiteten sie als Team gut zusammen, meisterten die schwierige Zeit während der Corona-Pandemie und entwickelten neue Konzepte. So entstand die Idee der Zusammenarbeit mit einem Online-Lieferdienst, der bis heute die veganen Burger von Jena Delikart ausliefert, die man auch am Imbissstand in der Jenaer Innenstadt kaufen kann.
Teamarbeit war dann auch die Vorbereitung und Durchführung der Firmenübergabe bzw. -übernahme zum 1. Januar 2024. Aus dem Partyservice Jena Delikart wurde die Firma Jena Delikart GmbH. Aus der Mitarbeiterin Kristin Kabus die Geschäftsführerin. „Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie ich das meistern kann“, erzählt sie. Die Leitung und Verantwortung komplett zu übernehmen, ist eine ganz andere Herausforderung, als „nur“ mitzuarbeiten. Schließlich habe ihr Optimismus gesiegt: „Wenn eine Tür zu geht, geht immer auch eine andere auf.“ Jetzt geht es ihr darum das Lebenswerk von Uwe Schmidt weiterzuführen und der Aufgabe gerecht zu werden. Wichtig sind ihr Kunden- und Mitarbeiterbindung sowie ein offener, familiärer Umgang miteinander. Natürlich wird sie auch weiterhin selbst mit anpacken. So hat sie einen Lkw-Führerschein gemacht, um ggf. auch selbst bei größeren Aufträgen einspringen zu können. Sie hat auch viele neue Ideen für die Zukunft, wie zum Beispiel Kochkurse anzubieten. „Das hat aber noch etwas Zeit.“
Uwe Schmidt ist zufrieden mit dem gelungenen Wechsel an der Führungsspitze. Er wollte die Firma, die er mit so viel Engagement und Herzblut aufgebaut hat, in Hände geben, die sie ebenso weiterführen – damit die Zukunft seines „Lebenswerks“ gesichert ist. Er ist stolz darauf, weiter in der Firma mitzuwirken. Aber das Loslassen fällt noch etwas schwer. Kristin Kabus jedenfalls ist froh, ihn weiter an ihrer Seite zu haben, denn „Ohne Uwe wäre das nicht möglich gewesen, er ist mein sicherer Hafen, mein Fels in der Brandung.“
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